[...] Für mich kam bisher immer das Gefühl auf dass ich da komplett stumpf ne scheinbar endlose Sequenz an klick-Kämpfen durchmache um danach das nächstbessere Item zu kaufen und in die nächste Welt zu gehen und wieder von vorn anzufangen - aber halt ohne dass ich mich dabei irgendwie in ner Welt gefühlt hätte. [...]
Das trifft auf nahezu alle Spiele ohne »Open World«-Charakter zu und ist auch nicht auf RPGs begrenzt. Nach dem selben Schema funktioniert ja nahezu jedes Grafik-Adventure wie zum Beispiel
Monkey Island oder auch
Simon the Sorcerer. Und trotzdem bringen die Spiele irre Spaß.
Japano-RPGs haben aber meistens tatsächlich einen ziemlich festgelegten Handlungsverlauf. Der Spaß beginnt dann in der Freiheit, wie Du die Kämpfe bestreitest und dich so lange zu stärken, bis Du eben die verschiedenen Gegner platt machen kannst, bis hin zum Endgegner.
Aus meiner Erfahrung kann ich folgendes sagen:
Final Fantasy II (SNES/US) war ziemlich starr, auch wenn man zum Schluss auf der Oberwelt herum fliegen konnte. Auch
Chrono Trigger (SNES/US) folgte diesem Schema. Etwas offener wurde, auch eher zum Schluss hin,
Final Fantasy VIII, aber da auch nur, weil man eventuell noch ein paar Nebenquests erledigen und so ein paar erleichternde Gegenstände erhalten konnte. Ich bin jetzt gespannt auf
Tales of Graces f (PS3); dessen Oberweltkarte suggeriert für den späteren Spielverlauf auch eine freie Beweglichkeit. Im Moment hat man aber noch nicht so richtig die Wahl.
Hier übrigens mal eine Liste der Japano-RPGs, die ich so gespielt habe (und die mir noch in Erinnerung sind):
- Phantasy Star (SMS) (gelöst)
- Shining in the Darkness (MD) (gelöst)
- Chrono Trigger (SNES/US) (gelöst)
- Final Fantasy II (SNES/US) (gelöst)
- Breath of Fire 3 (PSX/US) (gelöst)
- Final Fantasy VII (PSX) (nicht fertig gespielt)
- Final Fantasy VIII (PSX) (gelöst)
- Tales of Destiny (PSX/US) (gelöst)
- Grandia (PSX) (gelöst)
- Digital Devil Saga 1 (PS2) (Endgegner)
- Final Fantasy X (PS2) (nicht fertig gespielt)
- Persona 3 FES (PS2) (nicht fertig gespielt)
- Shadow Hearts (PS2) (gelöst)
- Wizardry - Tales of the Forsaken Land (PS2) (gelöst)
Mir haben alle Spaß gebracht. Wenn ich wählen dürfte, dann würde ich gerne
Final Fantasy X noch einmal spielen (ich habe ja die HD-Version für die PS3), dann natürlich
Digital Devil Saga wegen der völlig abgefahrenen Story und
Persona 3, weil auch hier die Story ziemlich abgedreht ist.
Die westlichen RPGs haben da eher so den Open-World-Charakter. Aber wenn ich mir
Gothic 3 ansehe - sorry für den ständigen Vergleich, aber das ist das einzige westliche RPG,w elchesich länger gespielt habe - oder auch von Freunden von
Skyrim höre, dann gibt es dort auch einen mehr oder minder festgelegten Handlungsverlauf, dem Du bis zum Ende des Spiels folgen musst. Du kannst zwar mittels Nebenquests abweichen. Aber wenn Du den vorgegebenen Aufgaben nicht folgst, kannst Du das Spiel nicht beenden.
Ich persönlich mag den eher starren Handlungsverlauf, weil das Spiel dann eher eine chronologische Geschichte diktiert. Und genau das ist eben bei den Japano-RPGs der Fall. Umgekehrt mag ich im Gegensazu zu Dir diese »Open World«-Dinger eher weniger. Was aber auch daran liegt, dass in der Vergangenheit die Spiel auch ziemlich verbuggt waren (Skyrim, Stalker, wobei letzteres allerdings kein RPG ist).