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1

30.09.2015, 15:27

Tiefgreifender, investigativer Qualitätsjournalismus

Bei Recherchen bin ich auf diesen tiefgreifenden investigativen Qualitätsbeitrag aus der Fachpresse gestoßen.
Es geht um die Frage, die wütende Spieler immer wieder sehr schnell stellen: "Ist Spiel XY Pay2Win statt Free2Play?".
Es handelt sich hier um ein Video.
http://www.pcgames.de/World-of-Tanks-Spi…n-Test-1069685/

Ich hab nie die PC Games gelesen, aber es bestätigt meine Vorurteilshaltung der Spielefachpresse im Allgemeinen gegenüber wieder aufs Beste :D
Man könnte jetzt zur Verteidigung sagen "Ja, aber wenn es pur Pay2Win wäre dann ist der Test ja genau richtig", aber ich finds - gerade für ein Fachmagazin - geradezu beleidigend für den Intellekt des Lesers mit was für einer gnadenlosen Oberflächlichkeit die da rangehen.

Wisst ihr, das bestätigt in meinen Augen genau das Bild der Fachpresse, die sich von Firmen bepötern und durchfüttern lässt und zum Dank dafür keine Tests abliefert, sondern halt gute PR. Advertorials heißt sowas glaube ich. Unkritische Werbebeiträge, die genau das wiedergeben, was die Firma als PR vermittelt haben möchte.

Natürlich ist was dran, dass ein absoluter Ersteinsteiger in den ersten Runden wohl genau so doof rangehen wird. Aber wenn jemand mal mehr als 30 Sekunden Arbeit reinsteckt und bei den Powerups und Besatzungsfähigkeiten nicht wahllos reinklickt sondern halt mal die Tooltips liest, wird die Sache sehr schnell sehr anders aussehen.
Sprich: Wenn sich jemand auch nur ne Minute mal Gedanken darüber macht wie er die Goodies auswählt und nicht einfach wahllos eins (von sechs) einbaut und dumm losfährt.
Das wird sich im Übrigen auch auf die gewählte Fahrzeugklasse anwenden lassen. Denn spätestens nach ein paar Runden wird der Spieler merken, dass ein Panzerjäger (wie im Video) nicht aus der ersten Reihe spielt, sondern als Sniper benutzt wird. Das sind grundlegende Spielkenntnisse, die sich recht schnell einstellen. Wenn nicht von sich aus, dann im Gespräch mit dem Team oder Leuten im Chat oder oder oder.

Also mich regt das schon wieder halbwegs auf wenn ich sowas verkorkstes als "Praxistest" verkauft bekomme. Was ich sagen möchte mit meinem Rant:
Solche Beiträge sind ganz klar weder tiefgreifend, noch investigativ, noch Qualität. Im Grunde genommen ist es nichtmal Journalismus, sondern einfach Marketing. Sowas könnt ich auch :lol:

Natürlich schön mit dem Verkaufslink drunter. Sehr nice. Das ist doch echt ein Witz.
Frieden. Brotbier. Möpse.
Miniblog

2

30.09.2015, 15:53

Ich habe das jetzt nur zur Hälfte geschaut.
Jooh, überrascht mich jetzt nicht wirklich und deckt sich mit meinem Vorurteil, dass sich die
Fachpresse komplett selbst überlebt hat.

Ein weiterer Grund warum ich der Meinung bin, das mittlerweile die sogenannten "Laien"
am Zug sein sollten, sich kritischer mit der Videospielindustrie auseinander zu setzen.
Von der kommerziell orientierten Presse erwarte ich da so ziemlich gar nix informatives mehr.
"...einer fällt auf den Boden und grunzt plötzlich nur noch wie ein Schwein..."

3

30.09.2015, 18:00

Standart leider mitlerweile. Vernnftige Test von der "Fachpresse" habe ich siet Jahren nicht mehr gelesen.
Auf der einen Seite verstehe ich die ja auch, es kann ganz schnell blöd werden wenn Publisher XY wegen einem unzufriedenen Test, einem den (Test-)Hahn zudreht
und man nicht mehr zeitig ans Material kommt. Aber sowas ist auch keine Lösung.

Ich seh eh genau wie der lachene Maulwurf, lieber die Laine dranlassen, denn von denen kann man noch meist ehrlichen Meinungen und Test bekommen.

4

30.09.2015, 18:45


Ich seh eh genau wie der lachene Maulwurf, lieber die Laine dranlassen, denn von denen kann man noch meist ehrlichen Meinungen und Test bekommen.



Wenn ich mir das gemache auf Youtube so ansehe, bald nicht mehr.
Hipster-Pisser!

5

30.09.2015, 21:51

Das bezweifle ich. Es wird sicher immer schwerer die guten kritischen zu finden, aber ich glube nicht das YouTube mal so professionalisiert wird, das es garkeine unabhängigen mehr gibt.

6

30.09.2015, 22:28

Ihr glaubt doch wohl nicht, dass die MacherInnen von PC Games, Gamestar, CBS, RetroGamer und Co. heutzutage noch großartig Zeit haben, zu Recherchieren, Interviewen und großartig testen?

Evtl. kann uns hier aber auch die Board-Prominenz helfen. ;)

Aber ich glaube kaum, dass man als (ehem.?) Redakteur einer Computerzeitschrift sich zu einer Äußerung gegen die (ehem.?) Kollegen hinreissen lässt.

Es ist doch nunmal so, das mittlerweile mehr Masse statt Klasse zählt, das merkt man auch immer mehr den Spielen an, die mit einem Day-One-Patch erstmal "gangbar" gemacht werden müssen. Meist ist dieser Patch dann genauso groß wie das eigentliche Spiel selber.

Ich kaufe an "Fachmagazinen" nur noch: RetroGamer, Return, evtl. die nächte RETRO (wenn sie denn einmal kommen sollte), dazu Gesellen sich "Nebenprodukte" wie das Pro(c)-Atarimagazin, ABBUC, kleinere Fanzines. Vielleicht ist auch das WASD-Magazin einen Blick wert. Ein Spielemagazin kaufe ich nur noch wenn eine ansprechende Vollversion drauf ist, die ich noch nicht haben. (Adventures, Rollenspiele, Strategiespiele)

Ansonsten gibt es noch Spieleveteranen und weitere Podcasts, Youtuber sowie Fansites, die ich anklicke. Allerdings mag ich beispielsweise Gronkh nicht sonderlich, ist mir zu albern und war mir zu Minecraftlastig.
Atari 2600 6Switch,2600jr,Lynx,Sega MS1,MS2,MD1,Game Gear,Saturn,Dreamcast,Nintendo NES,SNES,N64+Expansion Pak,GameCube+Gameboy Player,Sony PS1,C64DTV,EUzebox,C64,C128DCR,Amiga500,AtariMegaST,KC85/3/4,KC87,Z1013

http://fanadventures.de/

7

30.09.2015, 23:29

Ich möchte nicht dran zweifeln dass sie heute vielleicht noch mehr unter Zeitdruck bei sowas stehen als früher auch schon. Ich glaube aber auch der finanzielle Druck ist gestiegen. Und im Vergleich zu den 90ern hat die Presse ihr Monopol an das Internet und die Usercommunities verloren. Denke der Markt ist da härter umkämpft und darunter leidet klar die Qualität. Ich denk ansonsten nicht dass in den 90ern Masse/Klasse groß anders war. Spätestens Mitte/Ende der 90er dürfte das ähnlich durchprofessionalisiert gewesen sein wie heute. Nur halt natürlich ohne die Konkurrenz durch das Internet.

Ich kauf mittlerweile nichtmal mehr Magazine mit Vollversionen, weil ich einfach nicht mehr sicher sein kann ob ich das ohne Überwachung durch Origin und die anderen Stasi-Systeme noch überhaupt welche davon nutzen kann.

Zitat

Wenn ich mir das gemache auf Youtube so ansehe, bald nicht mehr.

Also imo ist das nicht mehr umkehrbar. Wenn du nicht auf Youtube gute Rezensionen findest, dann in Foren, wo du Spieler live ansprechen kannst oder in der Social Media, Amazon etc. pp.
Die Zeitschriften haben ihr Informations- und Testmonopol unwiederbringlich verloren : p Im Zeitalter von Livestreams und Messehype mit Gimmickscheiß und alles-online, offenen Betatests und Free 2 Play braucht niemand mehr zwingend Spielezeitschriften um sich Neuigkeiten zu informieren oder Tests einzuholen oder Demos zu bekommen.
Was bleibt ist halt die Rolle im Vermarktungsprozess, den die Zeitschriften gewollt oder ungewollt immer spielen werden.
Frieden. Brotbier. Möpse.
Miniblog

8

30.09.2015, 23:40

Ich kauf mittlerweile nichtmal mehr Magazine mit Vollversionen, weil ich einfach nicht mehr sicher sein kann ob ich das ohne Überwachung durch Origin und die anderen Stasi-Systeme noch überhaupt welche davon nutzen kann.


Sowas MUSS(!) immer mit dabei stehen, zur Not einfach das Heft aufmachen undnachlesen, es gibt immer eine Seite, wo die Spiele nochmal extra vorgestellt werden, spätestens dort steht es dann.

Und wenn mal ein Spiel dich interessieren sollte und es Steam, Origin oder Co. vorraussetzt: auch dafür gibt es meistens bestimmte "Patches"! ;)
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9

30.09.2015, 23:42

Sicherlich wird es immer glaubwürdige Quellen geben, Youtube wandelt sich langsam zu einer die es nicht ist.
Es gab da diesen Vorfall mit einem Indie Entwickler der Testversionen verteilte und ein größerer Youtuber 20.000$ verlangte für ein Review.

Interessanter Artikel zu diesem Thema: http://www.gamasutra.com/view/news/21967…er_coverage.php
Hipster-Pisser!

10

30.09.2015, 23:46

Ja, sowas lässt sich leider nicht vermeiden. Wer weiß denn auch schon, ob nicht die ASM-, PowerPlay-, 64er'-, Amiga Magazin-, PC Joker- und Co-Redakteure geschmiert wurden?

Und wer weiß, vielleicht sind auch die Mitarbeiter vom Gamasutra geschmiert?

Das gab es immer und das wird es immer geben!
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11

30.09.2015, 23:50

Im Fall von Youtube geht es nicht einmal um gekaufte positive Resonanzen. Die Entwickler zahlen dafür das ihr Spiel ÜBERHAUPT gezeigt wird. Das ist schon ein wenig verkehrte Welt. =)
Hipster-Pisser!

12

30.09.2015, 23:56

Ich sag ja: Man weiß nicht wer schmiert und wer geschmiert ist! Am Ende ists doch so, dass der Endverbraucher der "Gelackmeierte" ist.
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