Ein weiterer Core-Favorit ist hinzugekommen:
MSX. Das ist ein Port von
1chipMSX, der sehr gut gelungen ist. Sogar ein MSX2+ wird hier nachgebildet, so dass das soft-scrollende Shoot'em up
Space Manbow gestartet werden kann. Das ganze Timing ist wirklich hervorragend. Mit einem Emulator hatte ich es aufgrund der Latenzen bei der Controller-/Joystickabfrage auch nach mehreren Versuchen nicht geschafft, bis zum ersten Endgegner zu kommen. Das klappte auf dem MIST-FPGA-MSX dagegen auf Anhieb.
Aufgrund der Empfehlung von Dengeki Gamer habe ich mir direkt auch
Knightmare angeschaut. Das Spiel macht tatsächlich Spaß, obwohl das Scrolling natürlich MSX-typisch ausfällt. Bei dem Spiel bin ich eine ganze Weile hängen geblieben und ich werde auch wieder zurückkehren.
Der MSX-Standard hat mich schon immer sehr interessiert und ich war schon drauf und dran, mir so ein MSX2+ aus Holland schicken zu lassen (MSX-Gerät war von Philips). Aber damals war schon der Preis und die Portokosten so hoch, dass ich die Anschaffung (mir selbst gegenüber) nicht rechtfertigen konnte.
Der einzige winzige Haken bei dem Core ist, dass nur FAT16 (2GB-Partition) unterstützt wird, weil direkt auf die SD-Karte zugegriffen und als Laufwerk A:\ eingebunden wird. Das ist möglich, weil MSX-DOS zum Einsatz kommt, bei dem ganz sichtbar Microsoft die Finger im Spiel hatte. Es fühlt sich wie MS-DOS an. ROM-Images werden mit dem Befehl romload geladen und nach einem Reset gestartet. Disketten-Images werden mit dem Befehl ep und eines Laufwerksbuchstabens, z.B. B:, eingebunden.
Den
Amstrad-CPC-Core konnte ich überhaupt nicht starten. Ich vermute, dass er SDHC nicht mag. Wenn auf der Seite für diesen Core schon ein Defragmentieren der SD-Karte gefordert wird, erinnert mich das an die Anfangstage des MMC64, der nur mit 1GB- und 2GB-SD-Karten von Sandisk klarkam. Ich muss mal schauen, ob ich daheim noch eine 2 GB-Karte herumfliegen habe, die ich nach den Tests mit dem CPC-Core dann für den MSX-Core dauerhaft verwenden kann.
Der
Spectrum-Core funktioniert soweit. Getestet habe ich das mit den 128k-Versionen von
Cybernoid und
Cybernoid 2. Allerdings fehlt hier der Komfort wie schon beim C64. Mehr noch: die TZX-Dateien müssen vorher sogar noch mit einem Tool in das CSW-Format (wie WAV) umgewandelt werden. Weil es ein DOS-Kommandozeilen-Tool ist, könnte man aber die Konvertierung "batchen". Aber ganz ehrlich: ich warte nicht, bis das quälend langsame Laden des Tapes fertig ist, um ernsthaft ein von Color-Clash gespicktes Spiel zu zocken. Da tue ich mir doch lieber die schwammigen Texturen einer PSX an. Eine Sache hat mich dann aber endgültig genervt: während der Titelmelodie erhalte ich parallel einen Dauerton, der da nichts zu suchen hat. Vielleicht ist das ja woanders und bei den 48K-Versionen nicht so. Könnte man testen, will ich aber nicht. Ich starte hierfür lieber einen Emulator, z.B. auf einem Raspberry Pi, der hier auch mit der Emulation unterfordert ist.
Fazit: Ein neuer Core-Favorit gesellt sich zum Amiga und NES dazu: der MSX.