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61

25.10.2015, 14:43

Ich halte Super Turrican 2 für noch schwächer. Gut, es ist eigentlich gar kein Turrican...

Was denn?

62

25.10.2015, 16:01

Ursprünglich ist Turrican ein Jump 'n Shoot. Super Turrican 2 kommt allerdings einem Run 'n Gun wie z.B. Contra und Targa/Rendering Ranger viel näher und ist genauso linear. Gunlord ist wieder ein richtiges Jump 'n Shoot.

Turrican und Contra spielen sich sehr unterschiedlich und sind Vertreter zweier unterschiedlicher Subgenre.
Sir Pommes: "What the Fatsch!"

DustyBits

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63

25.10.2015, 16:01

Um ehrlich zu sein, habe ich noch nie eine SNES Variante davon gespielt ...
Im Grunde meinte ich auch die AMIGA Reihe :-) Die PC-Engine Version steht heute Abend an ...

64

25.10.2015, 16:19

Schau dir mal Super Turrican an, das lohnt sich!
Hipster-Pisser!

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26.10.2015, 23:12

Der Atari800XL-Core funktioniert ausgesprochen gut. Anhand der Einstellungsmöglichkeiten erkennt man, dass hier viel Herzblut in den Core gesteckt wurde. Sogar den Turbo kann man hier einschalten und den Atari mit 320 KB RAM und 4 virtuellen Diskettenlaufwerken bestücken. Scanlines können ebenso aktiviert werden. Alternate Reality - City funktionierte nach der Aufforderung der ersten Seite der zweiten Disk aber weder mit Altirra noch mit dem Core. Entweder nutzt das Spiel (Timing-)Tricks, die nur auf einem echten Gerät funktionieren oder mir liegen defekte Disketten-Images vor. Die Titelmelodie klingt im Emulator wie auch im Core jedenfalls recht seltsam, irgendwie kratzig (ist das wirklich so?).

Ballblazer (irgendwie raff ich das nicht so ganz), The Eidolon (habe ich schon einige Male auf dem C64 durchgespielt), Rescue on Fractalus (immer wieder für zwei, drei Rettungsflüge zu haben) und Koronis Rift (endlich habe ich das Spiel verstanden) funktionieren alle bestens. Im direkten Vergleich mit den C64-Versionen sind diese Spiele deutlich flotter, weshalb die Kiste einen Sympathiebonus erhält.

Weil ich mit dem Atari XL noch sehr wenig zu tun hatte, werde ich mich mit dem Core noch eine Weile beschäftigen und schauen, was es noch so alles gibt und was funktioniert. Ich möchte nicht zu weit vorgreifen, aber es sieht nach einem weiteren Core-Favoriten neben Amiga, NES und MSX aus!

Den Amstrad-CPC-Core habe ich inzwischen ebenfalls zum Laufen zu bekommen, nachdem ich die FAT32-Formatierung unter einem virtualisierten Windows durchgeführt habe. Der Core scheint die unter Mac formatierte SD-Karte, wahrscheinlich wegen der zusätzlichen Dateien, die der Mac generiert, nicht zu mögen. Eine Defragmentierung der SD-Karte, wie auf der Homepage gefordert, ist jedenfalls unter Windows 10 nicht (mehr?) möglich.

R-Type funktioniert, Prehistorik 2 habe ich noch nicht zum Start überreden können. Das Testen weiterer Spiele erspare ich mir für's Erste. Insgesamt verhält sich dieser Core wie störrisches Vieh. Im Vergleich zu anderen Cores verlangt mir dieser CPC-Core so einiges an Geduld ab. Da spiele ich doch lieber auf meinem richtigen CPC6128, der mir durch mein Zubehör (Flash-Karte, HxC-Floppy) deutlich mehr Komfort bietet und mich in Sachen Kompatibilität nicht negativ überrascht. Wenn ich das CPCWiki-Forum so verfolge, sieht es so aus, als würde der Autor den Core an einzelne Spiele anpassen, statt generell an der Kompatibilität zu schrauben. Vielleicht täuscht der Eindruck, aber so ein Rumgepatche für eine Erfolgsmeldung, dass jetzt genau dieses (einzelne) Spiel funktioniert, ruft unweigerlich eine Abwehrreaktion in mir hervor.

henrikf

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66

27.10.2015, 07:41

Der Atari800XL-Core funktioniert ausgesprochen gut. Anhand der Einstellungsmöglichkeiten erkennt man, dass hier viel Herzblut in den Core gesteckt wurde. [...] Alternate Reality - City funktionierte nach der Aufforderung der ersten Seite der zweiten Disk aber weder mit Altirra noch mit dem Core. Entweder nutzt das Spiel (Timing-)Tricks, die nur auf einem echten Gerät funktionieren oder mir liegen defekte Disketten-Images vor. Die Titelmelodie klingt im Emulator wie auch im Core jedenfalls recht seltsam, irgendwie kratzig (ist das wirklich so?). [...]

Ja, der »echte« Kopierschutz bei Alternate Reality war ziemlich ausgeklügelt. Da gab es tatsächlich Timing-Tricks, die damals schon ein Kopieren der Disketten ziemlich unmöglich gemacht haben. Mit dem Hinweis, dass das Spiel auch in dem Software-Emulator Altirra nicht läuft (welche Version hast Du benutzt?), tippe ich darauf, dass mit Deinen Disc-Images etwas nicht in Ordnung ist. Bei mir läuft das Spiel unter Altirra nämlich perfekt.

Das mit dem »kratzigen« Sound ... hmm ... die erste Diskette besteht komplett aus dem Intro. Und da sieht man eine Stadt und deren »Satdtgeräusche«, die mit dem Atari-Chip simuliert werden. Wie sich das richtig anhören soll, kannst Du hier erlauschen:



Nebenbei bemerkt ist der Vorspann zu Alternate Reality einer der genialsten, die jemals auf dem 8-Bit-Atari programmiert wurden. Als wir Atari-Freaks das damals das erste mal gesehen habe, habe wir kollektiv fast einen Orgasmus bekommen! ;)

Ich habe Dir eine PN geschickt. ^^
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67

27.10.2015, 08:57

Okay, ich höre heute Abend mal rein. In der neueste Altirra-Version, die auf der virtualdub.org angeboten wird, klang es wie auf dem Core erst einmal etwas seltsam. Ich bin gespannt.

Das Intro und die temporäre Charaktergenerierung hatte funktioniert. Danach kam der vermeintliche Titel-Bildschirm, wo so ein Copper-Counter lief. Danach verlangte er eben Seite 1 Disk 2.

Heute Abend probiere ich das mit den Images, die mir jetzt vorliegen.

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68

28.10.2015, 21:40

Atari 800 XL

Soundvergleich "Alternate Reality - City"
Der Sound im Emulator wie auch im Core für den MIST-FPGA hört sich exakt so an wie im Video. Das hier das Geräusch der Stadt nachempfunden werden soll, darauf bin ich nicht gekommen. Allerdings gefallen mir die "krächzenden" Sounds für die Musik nach wie vor nicht.

Der Core und seine Kompatibilität
Schade, schade. Alternate Reality funktioniert einfach nicht. Nach Einlegen der Seite 1 der Diskette 2 passiert nichts mehr. Eine Reduzierung der Floppy-Geschwindigkeit auf Standard und des verfügbaren RAM-Speichers auf 64 KB half hier leider auch nicht weiter. Und es bleibt leider nicht das einzige Game, was sich nicht zu einem Start überreden lässt...

Alle einfachen Spiele, die ich unter der Kategorie "Trivialspiele", "Eins-zu-Eins-Umsetzung vom Atari 2600" oder "Spiele, die ich auf anderen Systemen auch kenne und mindestens genauso gut oder besser sind", funktionieren soweit - meistens jedenfalls. Seafox ließ sich zu meiner Überraschung nicht starten, im Emulator dagegen schon. Grundsätzlich arbeitet der Core wohl auch mit Cartridges. Allerdings hatte ich auch damit keinen Erfolg, weil ich noch nicht weiß, welche Endung bzw. welches Format der Core unterstützt. Die Endung "rom" ist es wohl nicht. Weiter beschäftigen wollte ich mich damit erst einmal nicht mehr.

Yoomp!, Pastfinder, Humanoid, Timeslip und Cavernia, allesamt Spiele, die es wohl nur auf dem Atari 800 XL gibt, funktionieren leider überhaupt nicht, Rainbow Walker, auch ein Exklusiv-Titel, dagegen schon. Gerade Exklusiv-Titel interessieren mich weitaus mehr. Auch auf Spiele, die auf dem Atari besser umgesetzt sind, bin ich neugierig. Pastfinder sieht beispielsweise auf dem Atari besser aus als auf dem C64. Leider habe ich es nicht mit dem Core starten können. Draconus funktioniert wiederum auf dem MIST-FPGA einwandfrei. Das Spiel hat auf dem Atari etwas knackigere und insgesamt über die Screens hinweg mehr Farben als auf dem C64.

Insgesamt ist die Ausbeute in Sachen Kompatibilität doch überraschend mager. Meine drei Lieblingsspiele aus dem Hause Lucasfilm Games funktionieren jedenfalls hervorragend. Und weil der Core erst vor wenigen Wochen aktualisiert wurde, also noch aktiv weiterentwickelt wird, werde ich den Core auf jeden Fall im Auge behalten.

henrikf

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69

29.10.2015, 19:40

Wie gesagt konnte ich das Problem mit der 1. Seite der 2. Diskette auch auf dem Altirra-Emulator nachstellen. Und zwar musste ich jegliche Disketten-Beschleunigung abstellen, damit das Spiel funktioniert. Es kann tatsächlich am simulierten Disketten-Timing des MiST liegen. Bzw. dass da eben nichts simuliert wird, sonder die zu lesenden Sektoren der simulierten Diskette einfach - für den Atari - nahezu ohne Zeitverzögerung geliefert werden. Wenn man für den Atari-Core des MiST da nichts einstellen kann, dann ... :(

Etwas ernüchternd finde ich auch Deine Auswertung bezüglich der Spiele-Kompatibilität. Für mich hört sich das so an, dass der Atari-Core noch alles andere als ausgereift ist. Damit würde ich mich zur Acrid-Fraktion schlagen und sagen: »Ist (noch) nix für mich.«

Nebenbei bemerkt: Draconus auf dem Atari hat MEHR Farben als auf dem C64? Ich finde das Spiel ehrlich gesagt eines der farbärmsten überhaupt auf dem Atari-8-Bitter. Bei dem Spiel werden doch nur die Farben pro Screen umgeschaltet. Aber insgesamt gibt es pro Screen nur 4 Farbschattierungen, die außerdem nur aus einer einzigen Farbe und vier Helligkeitsabstufungen bestehen. Nur die Farbe des Spieler-Sprites ist eine andere. Aber sonst ... hmmm. ?(
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29.10.2015, 23:33

Etwas ernüchternd finde ich auch Deine Auswertung bezüglich der Spiele-Kompatibilität. Für mich hört sich das so an, dass der Atari-Core noch alles andere als ausgereift ist. Damit würde ich mich zur Acrid-Fraktion schlagen und sagen: »Ist (noch) nix für mich.«
Und genau hier muss ich meine Aussage wieder revidieren.

Yoomp!, Pastfinder, Humanoid, Seafox, Cavernia und Timeslip, also alle aufgezählten Spiele bis auf Alternate Reality, funktionieren!
Ich habe mich noch einmal intensiver mit dem Core beschäftigt, weil mir die Situation irgendwie verdächtig vorkam und laut AtariAge-Forum die Kompatibilität wirklich gut sein soll, auch wenn man sich dort auf die Umsetzung für die schmalbrüstigen MIST-FPGA-Konkurrenten MCC-TV und MCC-216 bezieht. So schlecht konnte doch die Portierung auf den MIST-FPGA nicht ausgefallen sein, zumal der Core ja erst kürzlich aktualisiert wurde.

Und tatsächlich wurde das Nachsitzen belohnt. Ich habe die Auswahl des Disketten-Images über die F11-Taste vorgenommen. Hierdurch wird die Diskette eingelegt und der Rechner neugestartet. Jetzt kommt der eigentliche Trick: bevor ich ENTER drücke, um die Auswahl zu bestätigen, also um die Diskette letztlich einzulegen und den Rechner neuzustarten, muss ich die F8-Taste, die die Option-Taste nachbildet, bist zum Booten gedrückt halten. Offenbar wird hierdurch das BASIC-Rom abgeschaltet. Laut Forum soll es sich um einen generellen "Atari-Quirks" handeln.

Henrik, weißt du etwas davon? Wie äußert sich das auf einem echten Gerät? Oder liegt es nur an einem Timing im Zusammenhang mit dem Einlegen der Diskette und einem Warmstart / Reset? Das 1541 Ultimate II hatte anfangs solche Probleme, gerade bei Spielen, die den Diskettenwechsel automatisch erkennen.
Nebenbei bemerkt: Draconus auf dem Atari hat MEHR Farben als auf dem C64? Ich finde das Spiel ehrlich gesagt eines der farbärmsten überhaupt auf dem Atari-8-Bitter. Bei dem Spiel werden doch nur die Farben pro Screen umgeschaltet. Aber insgesamt gibt es pro Screen nur 4 Farbschattierungen, die außerdem nur aus einer einzigen Farbe und vier Helligkeitsabstufungen bestehen. Nur die Farbe des Spieler-Sprites ist eine andere. Aber sonst ... hmmm
Hast du dir schon einmal die C64-Version angeschaut? Zunächst sieht diese Version nach den ersten Screens zu urteilen zunächst sehr ähnlich aus. Allerdings hat der C64 eine feste Palette von 16 Farben, von der aber im Multicolor-Charset-Modus im ganzen Screen 3 feste Farben (Background $D021, Multicolor 1 $D022, Multicolor 2 $D023) und eine für jeden 8x8-Block variabel (Farb-RAM ab $D800) ist, wobei allerdings nur die ersten 8 Farben verwendet werden können, weil zum einen technisch bedingt nur auf die unteren 4 Bits zugegriffen werden kann und Bit Nr. 3 ein Schalter ist, der das Zeichen in dem betreffenden Block hochauflösend (nur mit 2 Farben) darstellt oder eben in Multi-Color.

Man hat letztlich 2 fixe Slots für den ganzen Screen aus einer Palette von 16 Farben und einen Slot pro Block mit 8 Farben. Der Hintergrund bleibt schwarz. Die Farbvielfalt über mehrere Screens hinweg, also nicht bezogen auf einen einzelnen Screen, ist beim Atari ein klein wenig höher. Bei angezeigten Farben pro Screen tun sich da tatsächlich beide nichts.

Über mehrere Screens hinweg erkennt man also, ich zumindest, dass die Farbpalette des Atari höher ist, wobei man ganz sicher ähnlichen Einschränkungen in der Verwendung der Farben (Slots, Ink oder wie man das nennen möchte) unterworfen ist (kann hier jemand etwas darüber schreiben oder soll ich lieber googlen? 8) ). Die Farben wirken ein klein wenig feiner abgestimmter als beim C64. Ob die Farben auch noch kontrastreicher sind als beim C64 kann ich mangels Original nicht beurteilen. Was ich weiß, ist, dass der CPC deutlich knalligere Farben als der C64 hat.

Es geht hier also um Nuancen...

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »technetikum« (29.10.2015, 23:39)


henrikf

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71

30.10.2015, 06:17

[...] Jetzt kommt der eigentliche Trick: bevor ich ENTER drücke, um die Auswahl zu bestätigen, also um die Diskette letztlich einzulegen und den Rechner neuzustarten, muss ich die F8-Taste, die die Option-Taste nachbildet, bist zum Booten gedrückt halten. Offenbar wird hierdurch das BASIC-Rom abgeschaltet. Laut Forum soll es sich um einen generellen "Atari-Quirks" handeln. [...]

OK, dieser »Quirks«-Modus dient nur dazu, das BASIC abzuschalten. Das ist ja bei diesen Modellen fest eingebaut, während das bei den ersten Computer der 8-Bit-Serie - Atari 400 & 800 - noch per Modul in den Modulschacht geschoben werden musste. Das BASIC blendet logischerweise das darunter liegende RAM weg (Bereich $A000-BFFF), und da einige Programme das benötigen, mussten die Macher der XL/XE einen Weg finden, um das BASIC-ROM wegzuschalten. Und dafür wurde dann die »Options«-Taste auserkoren.

Ein wenig aus dem Nähkästchen: Im System wird dazu ein Bit auf einem Port verändert. Und genau diese Ports wurden beim alten 400/800er für den dritten und vierten Joystick-Anschluss verwendet. Da die Bits jetzt anderweitig Verwendung finden, gibt es nur noch zwei Joysticks beim XL/XE. Das ist noch eine Inkompatibilität der Modelle, denn wenn ein Spiel zwingend den dritten und vierten Joystick voraus setzt, dann geht das auf dem XL/XE natürlich nicht mehr.

Zurück zum MiST: Das bedeutet wiederum, dass der MiST-Core ein XL/XE-Computer ist und nicht eines der frühen Modelle, was auch zu Kompatibilitätsproblemen bei einigen der Spiele führen kann. Die Chips sind zwar nahezu identisch aber nicht das Betriebssystem-ROM. Wenn Spiele da nun direkt irgendwo hinein springen und Routinen direkt beim 400/800er benutzen, liegen diese Routinen beim XL/XE natürlich woanders und das Spiel hängt sich auf. Evtl. könntest Du es mal mit einem der OS-ROMs probieren (wird meistens »OS-B« oder so genannt).

Das ist aber NICHT bei Alternate Reality der Fall, das wiederum einen XL/XE voraus setzt.

Probier mal folgendes: Kein Diskettenlaufwerk angeschlossen und dann mit »Option« das BASIC abschalten. Du solltest dann beim XL/XE in einer Selbsttest-Routine des Atari landen. Beim 400/800er erscheint dagegen einfach nur

ATARI COMPUTER - MEMO PAD

Noch ein Sache, die man beim Atari wissen muss: Um von einer »Kassette« (in einem Kassetten-Rekorder) zu booten, muss man beim Computerstart die »Start«-Taste gedrückt halten. Da ertönt dann ein »BRRRRT«-Sound und der Atari wartet. Dann die Kassette starten, eine beliebige Taste drücken und der Atari lädt ein Programm von der Kassette. :)

[...] Hast du dir schon einmal die C64-Version angeschaut? Zunächst sieht diese Version nach den ersten Screens zu urteilen zunächst sehr ähnlich aus. Allerdings hat der C64 eine feste Palette von 16 Farben, von der aber im Multicolor-Charset-Modus im ganzen Screen 3 feste Farben (Background $D021, Multicolor 1 $D022, Multicolor 2 $D023) und eine für jeden 8x8-Block variabel (Farb-RAM ab $D800) ist, wobei allerdings nur die ersten 8 Farben verwendet werden können, weil zum einen technisch bedingt nur auf die unteren 4 Bits zugegriffen werden kann und Bit Nr. 3 ein Schalter ist, der das Zeichen in dem betreffenden Block hochauflösend (nur mit 2 Farben) darstellt oder eben in Multi-Color.

Man hat letztlich 2 fixe Slots für den ganzen Screen aus einer Palette von 16 Farben und einen Slot pro Block mit 8 Farben. Der Hintergrund bleibt schwarz. Die Farbvielfalt über mehrere Screens hinweg, also nicht bezogen auf einen einzelnen Screen, ist beim Atari ein klein wenig höher. Bei angezeigten Farben pro Screen tun sich da tatsächlich beide nichts. [...]

Nein, ich hatte mir Draconus [C64] nicht angesehen. Mich wundert das nur. Denn genau das von Dir beschriebene - nebenbei bemerkt in der Umsetzung extrem aufwändige - Ausloten der Hardware des C64, macht die Spiele - auf einen Screen bezogen - meistens bunter als beim Atari-Computer. Bei Draconus [C64] haben die das aber offensichtlich nicht gemacht.

Beim Atari gibt es so etwas übrigens auch, allerdings deutlich eingeschränkter. In den sogenannten »ANTIC Mode 4 & 5« gibt es so etwas wie einen »Multicolor Font« beim C64. Auch hier stehen pro Pixel nur zwei Bit zur Verfügung, so dass man damit vier beliebige Farben auf den Bildschirm zaubern kann. Allerdings gibt es hier den Trick, dass der Zeichensatz nur 7 Bit für die Auswahl des darzustellenden Zeichens verwendet. Mit dem achten Bit kann man noch einmal eine Farbe umschalten. Dadurch bekommt man 5 Farben auf den Bildschirm. Allerdings ist diese Farbe für alle Zeichen auf dem Bildschirm gleich.

Es gibt beim Atari-Computer dann noch den sogenannten »Display List Interrupt«, mit dem man abhängig von der vertikalen Position auf dem Bildschirm alles mögliche verbiegen kann (was die Hardware eben so hergibt). Und natürlich kann man auch die Farben verändern. Deswegen schaffen es einige Spiele viele Farben auf den Bildschirm zu zaubern. Aber eben nur vertikal, weil diese per DLI umgeschaltet werden.
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30.10.2015, 12:33

Erst einmal danke für den tollen ersten Überblick über die technischen Eigenheiten des Atari!

Bei Draconus wurde (bewusst?) ein Grafikstil gewählt, bei dem pro Screen ein bestimmter Farbton (quasi das Hauptthema) verwendet wird. Und der Atari hat eben eine größere Farbpalette als der C64 und kann das genau bei diesem Stil bzw. Spiel ausspielen. Er hat nun mal mehr als die zwei "Grüns" des C64. Zusammen mit den knalligeren Farben, finde ich es eben ein bisschen hübscher.

Beispielsweise zeigt die Turrican-Demos (oder vielmehr Proof-of-Concept oder Engine-Demo) wieder ein anderes Bild.

Beim Atari-Core kann ich BASIC- und OS-ROMs laden. Diskettenlaufwerke kann ich nicht abschalten. Ein Kassettenlaufwerk wird nicht unterstützt. Aber ich prüfe nach dem Wochenende, welches ROM ich verwendet habe (ich hatte eigentlich darauf geachtet, dass es für das 600/800XL ist).

[...] Allerdings gibt es hier den Trick, dass der Zeichensatz nur 7 Bit für die Auswahl des darzustellenden Zeichens verwendet. Mit dem achten Bit kann man noch einmal eine Farbe umschalten. Dadurch bekommt man 5 Farben auf den Bildschirm. Allerdings ist diese Farbe für alle Zeichen auf dem Bildschirm gleich.
Wird hierdurch die Auswahl auf 128 Zeichen beeschränkt?


Es gibt beim Atari-Computer dann noch den sogenannten »Display List Interrupt«, mit dem man abhängig von der vertikalen Position auf dem Bildschirm alles mögliche verbiegen kann (was die Hardware eben so hergibt). Und natürlich kann man auch die Farben verändern. Deswegen schaffen es einige Spiele viele Farben auf den Bildschirm zu zaubern. Aber eben nur vertikal, weil diese per DLI umgeschaltet werden.
Ist das wirklich eine Liste? Das klingt ja dann nach einem einfacheren Handling im Vergleich zu den Rasterzeilen-Interrupts. Aber um das beurteilen zu können, müsste ich mich mit der Atari-Hardware befassen.

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