Ersteindruck
So, nachdem ich das gestern gekauft habe, landete das heute in der Mittagspause mal eine Stunde im Laufwerksschacht der PS3. Die Grundidee des Spiels basiert auf Magnetismus, also Anziehung oder Abstoßung von Gegenständen oder der Spielfigur. Dazu findet die Hauptperson zu Beginn des Spiels einen Art »Handschuh«, mit dem er die Fähigkeit erlangt, bestimmte Gegenstände zu magnetisieren. Außerdem kann er selber durch eine Art krabbelnde »Roboter« magnetisiert werden oder eine andere Art Roboter mit dem Handschuh magnetisieren, die dann in entfernte Ecken krabbeln und dort wiederum Gegenstände bewegen. Das wiederum öffnet oder schließt Durchgänge oder bewegt Plattformen, so dass man sich seinen Weg durch das Labyrinth bahnt.
Garniert wird das ganze durch einen hervorragend und mit viel Herzblut dargestellten Cartoon-Stil und durch passende stimmige Ambient-Musik und Geräusche. Auf den ersten Blick könnte das Spiel stellenweise auch ein russischer Zeichentrick-Film sein ... oder zumindest das, was man sich unter einem russischen Zeichentrickfilm so vorstellt. Ich wüsste übrigens nicht, warum man bei diesem Spiel unbedingt eine PS4 oder eine XBox One bräuchte; die Optik ist perfekt, so wie sie ist.
Einen erklärenden Text oder gesprochene Worte habe ich im Spiel bisher überhaupt nicht gelesen oder gehört. Es erklärt sich entweder selber oder es werde im Hintergrund eine Art »Hyroglyphen« gezeigt, die mit Bildern zeigen, was man denn nun tun soll. Wenn man so will ist das Spiel ein wenig
Metroid in magnetisch.
So weit also alles ziemlich gut.
Im Moment habe ich trotzdem das Gefühl, dass hier ein wenig die Genialität eines Nintendo-Miyamoto fehlt. Die Designer haben massiv die »Physik«-Engine der »Unity«-Spiele-Engine eingesetzt, um den Magnetismus zu simulieren. Das funktioniert leider nicht immer perfekt. Will sagen: Es gibt zwar keine Fehler in der Spiele-Physik aber das ganze ist an einigen Stellen eventuell ein wenig zu real geraten. Ein wenig mehr künstlerische Freiheit hätten sich die Designer bei den ganzen magnetischen Kräften durchaus nehmen dürfen.
Dadurch verlangt das Spiel teilweise extrem genau abgepasste Sprungeinlagen des Spielers. Ich bin gerade beim ersten größeren Gegner - einer Müllbeseitigungs-Anlage oder Schmelzofen in Monsterform - und das ist schon echt knifflig. Hinzu kommt eine meiner Meinung nach etwas unglückliche Steuerung. Die Figur »rutscht« nämlich grundsätzlich weiter, wenn sie sich umdreht. Ich persönlich mag so etwas nicht - ich hasse auch immer irgend welche Eis-Level in Spielen - und da muss ich mich erst einmal dran gewöhnen. Die Spielfigur fühlt sich so ein klein wenig wie ein Floh auf einer Eisfläche an. Und obendrauf kommt noch ein gerade am Anfang etwas überladenes Level-Design. Für mich war das ein wenig zu viel des Guten ... und ich habe das Spiel mittags und ausgeruht gespielt und nicht mitten in der Nacht. Naja, und dann würde ich auch gerne selber speichern dürfen. Das Spiel speichert immer ausschließlich automatisch. Bedeutet im Moment für mich: Ich bin bei besagtem Gegner und MUSS da durch ... sonst ist das Spiel für mich jetzt schon vorbei. Ich hätte vorher aber gerne etwas die Steuerung geübt. Solche Speicher-Stationen wie bei
Super Metroid hätten hier Wunder gewirkt. Aber naja.
Trotzdem, ich bin ja erst ganz am Anfang, erst eine Stunde gespielt: Mein bisheriger Eindruck ist ein global guter. Außerdem ist das ein Spiel physisch erschienen und obendrein auch noch eine Indy-Produktion. Das muss belohnt werden.
Spiele ich das weiter? Hallo? Was ist das denn für eine Frage? Selbstverständlich wird das weiter gespielt. Sowas ... !
Erhältlich für: PS3, PS4, PC (Windows, Linux), Mac (OS X)
Geplant: Wii U, PS Vita
Vorläufige Ersteindruck PC-Player-Gedenkwertung: 4/5 Sterne