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13

09.08.2014, 20:45


Selbst DOS ist kein Thema mehr.


Das ist auch gut so. DOS war schon immer eine Katastrophe.
Hipster-Pisser!

14

09.08.2014, 21:24

Damals eigentlich nicht. Und nur damit versteht man so richtig, was wirklich während des Bootens vor sich geht und wie Dateisysteme aufgebaut sind. Die Vertrautheit mit kommandozeilenbasierenden Sytemen ist wichtig, denn selbst heute, im Jahre 2014, kann man nur dann wirklich alles machen und verstehen, wenn man fit ist mit Powershell und ähnlichen Kommandozeilenprogrammen. Wahrscheinlich wird in den Schulen auch was mit Powershell gemacht (hoffe ich zumindest), aber ich würde immer noch mit DOS beginnen.

Moderne Mailsysteme werden auch heute noch per Kommandozeile gesteuert, wenn man ganz unten am Kern rumfummelt.
Sir Pommes: "What the Fatsch!"

henrikf

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15

10.08.2014, 01:06

Jetzt wird es noch einmal ein wenig OT, aber ich glaube, dass passt hier ganz gut! :)

... Heutzutage kann unheimlich geschludert werden, denn Prozessorleistung und Speicher gibt es zu Hauf.

Ja, sehe ich im Prinzip auch so. In der Praxis ist es aber auch sehr schön, dass Du in modernen Programmiersprachen wie PHP oder Java (als Beispiel, die beiden kenne ich einfach gut) bei einem Programmier-Problem ein assoziatives Array verwenden darfst, welches seinen Speicherbedarf selber je nach Auslastung anpasst und dessen Elemente Du mit nahezu jeder beliebigen Zeichenfolge ansprechen darfst. Bei geschickter Programmierung sind die Elemente dann einfach selbsterklärend bezeichnet. Und man muss sich nicht mit Speicher-Allozierungen und so weiter herum schlagen. Man kommt als Programmierer schneller zum Ziel und der Code wird auch wartbarer (für andere Programmierer).

Das gleiche in Standard-ANSI-C (welches ich ebenfalls sehr gut kenne), und Du bist erst einmal locker ein bis zwei Tage damit beschäftigt, Deine Datenstrukturen zu sortieren, Speicher zu allozieren und so weiter. Aber: Wenn DAS dann mal läuft, dann ist es meistens auch gleich dramatisch schneller als PHP oder Java. ;)

Und wer einmal objektorientiert programmiert hat und verstanden hat, wozu das gut ist ... ich schwöre Dir, Du fasst selbst für kleine Projekte nie wieder prozedurale Programmierung mit Funktionen an, weil Dich das als Programmierer einfach so dermaßen einschränkt.

Blöde wird es dagegen dann, wenn jemand in einem Batch immer den kompletten mächtigen PHP-Interpreter anschmeisst, nur weil er zwei Zahlen multiplizieren muss.

Es kommt halt immer darauf an, was man machen will. Ich würde heute bestimmt kein Spiel für Windows XP/Vista/7/8 in Assembler programmieren - obwohl die Idee an sich echt reizvoll ist - sondern dazu mindestens C/C++ oder auch Java nehmen. Auf dem Atari 800/C64/C16 braucht man für ein Spiel dagegen weder mit C und schon gar nicht mit Java anfangen.

Übrigens habe ich gerade Atari 800 und C64 in einem Satz geschrieben ... und bin nicht vom Blitz getroffen worden. ;)

... Die Vertrautheit mit kommandozeilenbasierenden Sytemen ist wichtig, denn selbst heute, im Jahre 2014, kann man nur dann wirklich alles machen und verstehen, wenn man fit ist mit Powershell und ähnlichen Kommandozeilenprogrammen. ...

Vergiss nicht die Unix-Welt, in der solche Sachen wie die C-Shell, bash und so weiter zum Standard gehören. Ich kenne nur einen Bruchteil von bash ... aber was man damit und den ganzen mit Unix mitgelieferten Standard-Programmen machen kann, ist unglaublich. Nun kenne ich die Powershell nicht, weil ich mit Windows-Server nix zu tun habe. Dafür aber jede Menge mit Linux-Webservern. Und da ist eine Kommandozeile einfach so etwas von schööön. :-)
--== Island2Live / Henrik Fisch==--
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Spielt gerade: Yonder: The Cloud Catcher Chronicles

16

10.08.2014, 01:27

Übrigens habe ich gerade Atari 800 und C64 in einem Satz geschrieben ... und bin nicht vom Blitz getroffen worden.
Wenn man sich halbwegs medienwissenschaftlich mit der Computer/Videospielgeschichte auseinander setzen will, steht einem Fanboygetue ohnehin im Weg. 8-)
"...einer fällt auf den Boden und grunzt plötzlich nur noch wie ein Schwein..."

17

10.08.2014, 06:19

Ich würde heute bestimmt kein Spiel für Windows XP/Vista/7/8 in Assembler programmieren - obwohl die Idee an sich echt reizvoll ist - sondern dazu mindestens C/C++ oder auch Java nehmen.


Diese Aussage und die anderen verstehe ich und sie sind richtig.


... Die Vertrautheit mit kommandozeilenbasierenden Sytemen ist wichtig, denn selbst heute, im Jahre 2014, kann man nur dann wirklich alles machen und verstehen, wenn man fit ist mit Powershell und ähnlichen Kommandozeilenprogrammen. ...

Vergiss nicht die Unix-Welt, in der solche Sachen wie die C-Shell, bash und so weiter zum Standard gehören. Ich kenne nur einen Bruchteil von bash ... aber was man damit und den ganzen mit Unix mitgelieferten Standard-Programmen machen kann, ist unglaublich. Nun kenne ich die Powershell nicht, weil ich mit Windows-Server nix zu tun habe. Dafür aber jede Menge mit Linux-Webservern. Und da ist eine Kommandozeile einfach so etwas von schööön. :-)


Unsere Mailgateways stammen von einem der führenden Anbieter und sie laufen auf einem Betriebssystem, welches auf UNIX basiert. Ich kann mir nichts schöneres vorstellen. Vieles geht per GUI, aber Komplizierteres muss man immer per Shell realisieren. Und sogar Dinge, die per GUI funktionieren, muss man per Shell machen, wenn man schnell sein will oder es sogar schnell gehen muss.

Ganz schön krass, wie man in einer Diskussion über ein C16 Spiel auf UNIX Shell kommen kann :lol: Sowas kann man echt nur in diesem Forum erleben :thumbup:
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18

10.08.2014, 07:46

Es kommt halt immer darauf an, was man machen will. Ich würde heute bestimmt kein Spiel für Windows XP/Vista/7/8 in Assembler programmieren - obwohl die Idee an sich echt reizvoll ist - sondern dazu mindestens C/C++ oder auch Java nehmen. Auf dem Atari 800/C64/C16 braucht man für ein Spiel dagegen weder mit C und schon gar nicht mit Java anfangen.
Mhh ... Wenn man es beherrscht, schadet inline-assembler nicht. Sitze gerade an einer Raycasting-Engine für ein kleines Spielchen und rege mich dauernd darüber auf, wie ineffizient manche Berechnungen vom Compiler übersetzt werden. Speziell neuere Befehlssatzerweiterungen werden quasi gar nicht verwendet.

Der Umgang mit älteren Techniken ist in der Ausbildung Glückssache. An meiner FH habe ich im Modul "maschinennahe Programmierung" direkt auf einem Intel 8086 gearbeitet und an der Universität wurde im gleichen Modul kurz 32 Bit Assembler in Linux angerissen (dafür musste ich erst mit legacy mode-Gedöns rumfrickeln) und dann mit C weitergearbeitet.

19

10.08.2014, 08:01

Grundsätzlich finde ich es auch richtig wenn heutiger Nachwuchs zumindest die Grundlagen lernt, unter die Haube von GUI-basierten Betriebssystemen schaut und auch mal quasi Bare Metal programmiert. Das Problem ist allerdings, dass sich die Computerwelt in einem so rasanten Tempo entwickelt das man einfach nicht mehr an allen Fronten present sein kann und es den "Allrounder", den es vielleicht vor 15 Jahren noch gab, einfach nicht mehr gibt (immer schwierig dies einem "Anwender" zu erklären) Hier muss man sich zumindest teilweise spezialisieren und dabei fallen einige Themen halt einfach hinten runter und werden zwangsweise stiefmütterlich behandelt. Das sehe ich auch bei mir selbst...während ich früher praktisch alles gemacht habe, konzentriere ich mich heute eher auf weniger Bereiche (Server OS, Hypervisor, Netzwerk, Firewall...) und überlasse andere Systeme (Mail, Softwareverteilung, Datenbanken, Clientvirtualisierung, Web...) anderen Kollegen. So hat Jeder seine eigenen Bereiche...

Klar, in meinem Job treffe ich auch ständig auf Leute die alles wissen und können - in der Praxis entpuppen sich diese "Macher" aber in der Regel als Luftpumpe...

Was ich damit sagen möchte...Grundlagen ok, danach Spezialisierung.

20

10.08.2014, 08:41

Klar, in meinem Job treffe ich auch ständig auf Leute die alles wissen und können - in der Praxis entpuppen sich diese "Macher" aber in der Regel als Luftpumpe...


Oh ja! Und deren "Früchte" kannste dann wochenlang aus'm System kratzen :evil:
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henrikf

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21

10.08.2014, 09:51

... und es den "Allrounder", den es vielleicht vor 15 Jahren noch gab, einfach nicht mehr gibt (immer schwierig dies einem "Anwender" zu erklären) ...

... und sogenannten »Entscheidern« oder »Personalern«, die ein Vorstellungsgespräch führen. Folgendes ist mir in dieser Form mehrfach passiert:

Fragesteller: OK, wir brauchen jemanden der HTML und CSS beherrscht.
Bewerber: Kein Problem.
Fragesteller: PHP?
Bewerber: Ist meine Leib- und Magensprache.
Fragesteller: Java?
Bewerber: Wenig mit gemacht, deswegen eingerostet.
Fragesteller: Ah, ja ... hmm ... Objektorientierte Programmierung?
Bewerber: Jepp, fast nur noch.
Fragesteller: JavaScript?
Bewerber: Ja.
Fragesteller: jQuery
Bewerber: Na klar.
Fragesteller: jQuery UI?
Bewerber: Oh ... das habe ich noch nicht benutzt, ich könnte mich da aber einarb...
Fragesteller: Tja, dann können wir sie leider nicht gebrauchen.

Hallo?!? Geht's noch?!? Ihr wollt mich nicht haben wegen etwas, was ich mir als Software-Entwickler in 5 Minuten selber beibringen könnte? Und habt ihr schon mal ein meine inzwsichen auf 22 Seiten angewachsene Projektliste gesehen? Grrrr! So viel zum Thema Fachkräftemangel!
--== Island2Live / Henrik Fisch==--
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22

10.08.2014, 10:18

Ja, da kann ich nur zustimmen. Man muss sich nur mal div. Stellenanzeigen auf der Zunge zergehen lassen...die wurden scheinbar von Jemandem geschrieben der ein zwei mal in einer ix oder ct geblättert, div. Fachbegriffe zusammenhangslos herausgeschrieben und daraus eine Stellenanzeige mit den üblichen Floskeln zusammengedengelt hat. Dieser vermeintliche Fachräftemangel ist hausgemacht und resultiert meiner Meinung nach auf völlig überzogenen Anforderungen und gleichzeitig der Weigerung Kohle in die Hand zu nehmen und diese in die Fortbildung der Mitarbeiter zu investieren - manchmal habe ich den Eindruck die ein oder andere Fortbildung wurde verweigert weil man Angst hatte der Mitarbeiter könnte sich mit dem neuen Wissen anderweitig nach einem geeigneten Job umschauen... :roll:

23

10.08.2014, 10:39

Deswegen wird das mit dem angeblichen Fachkräftemange auf so heftig propagiert. Mit dieser Rechtfertigung lassen sich billige Arbeiter aus dem Ausland einschiffen die sich leichter über die Leisten ziehen lassen. :P
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24

10.08.2014, 10:46

Deswegen wird das mit dem angeblichen Fachkräftemange auf so heftig propagiert. Mit dieser Rechtfertigung lassen sich billige Arbeiter aus dem Ausland einschiffen die sich leichter über die Leisten ziehen lassen. :P

»Gott sei Dank« (*hust*) haben wir hier in Deutschland ein so kompliziertes und vertracktes Steuer-System, dass sich hochqualifizierte Ausländer gleich dreimal überlegen, nach Deutschland zu kommen. Die haben ja sowieso schon die Probleme, weg von zu Hause zu sein, des Kulturschocks und der Spachbarriere. Außerdem verdienen die meisten leichter und mehr Geld in England, USA oder Japan. Ich meine das ganz ernst: Ich beneide keine Ausländer, die hier in Deutschland arbeiten wollen.

Aber jetzt wird's glaube ich wirklich zu sehr OT ... ;)
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