Pixelor

OK, mal zurück zum allgemeineren Thema und dem, was MetalJesusRocks da zu Beginn seines Videos angesprochen hat: Licht und Ton. Was verwendet ihr denn da? Ich habe bisher immer folgendes eingesetzt:


Licht
Leider bei mir auch nicht so toll ausgestattet. Ich habe geerbt von der PC Player - und noch gekauft von MMLB-Urgestein Toni »StarTexter« Schwaiger - drei 300-Watt-Halogen-Fotoleuchten der Firma Hedler. Die haben leider den Nachteil, dass sie

a) keine Softbox haben; ich behelfe mir immer mit »Frost«-Filtern vor den Leuchten
b) nach ca. 15 Minuten Betrieb zu heiß werden und sich abschalten

Insbesondere letzteres ist immer ein wenig arg suboptimal.


Ton
Da sieht es bei mir deutlich besser aus. Ich habe drei Mikrofone:

a) ElectroVoice »BK-1«
Das ist eigentlich ein Gesangsmikrofon und wurde mir aufgrund einer falschen Beratung in einem Münchner Musikshop verkauft. Eigentlich wollte ich nämlich ein Richtmikrofon haben und dieses hier ist genau das Gegenteil: Es muss direkt vor den Mund gehalten werden. Außerdem ist es sehr empfindlich für »Pop«-Geräusche beim Sprechen, so dass man auf jeden Fall einen Popschutz davor montieren muss. Weiterhin benötigt man zwingend entweder eine Phantomspannung am Mikro oder muss eine Spezialbatterie kaufen, die man in den Griff des Mikros einlegt. Der Klang ist aber sehr schön warm. Für Sprachaufnahmen super geeignet.

Bei eBay habe ich Jahre später zwei weitere Mikros vom gleichen Modell für günstiges Geld erstanden, weil ich mich so sehr an das Mikro gewöhnt habe. Tolles Mikro!

In den »Multimedia Leserbriefen« sah man es immer dann, wenn auf einem Mikrofon eine roter Windschutz im Bild war. Das war dann das BK-1.

b) Sennheiser »K6« & »ME67«
Das ist eine Kombination eines sogenannten »Speiseadapters« für die Stromversorgung (K6) mit einer austauschbaren Mikrofonkapsel (bei mir ME67). Letzteres ist ein echtes dickes fettes Richtrohr ... und das Teil ist echt der Hammer. Damit kann man auf Entfernung bustäblich die Flöhe husten hören. Ich habe es mit einem Stativ immer dann eingesetzt, wenn ich weitwinkligere Aufnahmen gemacht habe, und man dann Mikrofon nicht im Bild sehen durfte. Geiles Teil! Allerdings für die typischen YouTube-Aufnahmen vielleicht nicht so geeignet. Mal sehen.

c) LA-Audio »MPX-1«
Das ist quasie - wie sagt man - ein Kanalzug eines Mischpultes in einem 19-Zoll-Gehäuse. Darin enthalten sind: Ein Mikrofon-Vorverstärker, ein Kompressor/Limiter, ein parametrischer Equalizer und ein kleiner Endverstärker. Quasie alles, was aus den Mikros heraus kommt, wird vorher da durch geschickt und dann erst in die Kamera gespeist. Wichtig war vor allem der Kompressor, denn dieser gleicht Lautstärke-Unterschiede ganz gut aus. Den EQ habe ich fast immer abgeschaltet ... bis auf einmal in unserem speziellen Multimedia-Raum: Da war plötzlich ein fieses »Surren« in der Audio-Aufnahme. Ich bin schließlich darauf gekommen, dass dieses von den Leuchtstoffröhren stammt und in die Sennheiser-Kapsel strahlt. Mit dem EQ in dem MP-1 konnte ich das Surren perfekt heraus filtern.


Was habt ihr so am Start?

Dann auch kurz mal was zu meiner Kamera:

Canon »XH A1«
Das ist noch eine HDV-Kamera mit einem Videoband (miniDV). Die große Sony, mit der ich bei PC Player gearbeitet habe (»VX-9000«), hat vor ein paar Jahren total den Geist aufgegeben ... und außerdem war die noch in der Standard-TV-Auflösung. Jetzt ist also die »XH A1« am Start.

Als ich mir die damals gekauft habe (vor knapp 10 Jahren), gab es im bezahlbaren Rahmen gar nicht so viel Auswahl. Entweder war das damals totaler Billgschrott (unter EUR 1.000,00) oder man war sofort mit Schulterkameras im Profilager (ab EUR 12.000,00). DSRLs mit Videofunktion gab es damals noch nicht ... oder waren so schweineteuer, dass man da gar nicht dran denken brauchte.

Die »XH A1« hat professionelle XLR-Mikro-Eingänge mit Phantomspeisung. Im Menü kann man MÖRDERMÄSSIG das Bild tunen ... das ist wirklich eine wahre Freude. Was nicht so schön ist, ist die Qualität der Linse vorne dran. In der Weitwinkel-Einstellung sieht man durchaus Farbverschiebungen an den Bildrändern. Die beiden Displays - im Sucher und ausklappbar - sind absolut und totaler Müll. Die sind so gering aufgelöst, dass man KEINE Chance hat, die Bildschärfe zu beurteilen. Also ist die Kamera entweder permanent im Autofocus-Modus oder man quetscht den Daumen bei der Aufnahme ständig auf die ergonomisch sehr ungünstig angebrachten AF-Taste. Ich hatte schon mal eine Woche lange eine Delle im Daumen, nachdem ich mit der Kamera einen ganzen Tag lang aufgenommen habe.

LowLight-Situationen mag die Kamera auch nicht so gerne. Bis zu einer Verstärkung von 12dB kann man mit dem eingebauten Kamera-Rauschfilter und einem im Schnitt nachgereichten weiteren Rauschfilter zwar immer noch ganz gute Bilder erzielen ... aber schön ist trotzdem anders. In gut ausgeleuchteten Situationen sind die Bilder dagegen granatengeil. Wirklich! HDV ist ja noch MPEG-2 ... und da befürchtet man immer Artefakte im Bild. Aber ich habe bisher in keiner Situation etwas bemerkt.

Was gibt’s noch zu berichten? Ach ja: Man ist gut beraten professionelle HDV-Tapes zu kaufen. Die sind zwar teurer, aber ein DropOut auf einem HDV-Band ist im Gegensatz zum alten DV wirklich eine Katastrophe. Das Problem gibt's heute mit den SD-Karten aber nicht mehr.

Ich würde mir die Kamera heute nicht mehr kaufen ... heute würde ich vermutlich zu einer DSRL-Kamera greifen. Vor allem wichtig wäre mir eine Aufnahme auf normalen SD-Karten ... und nicht irgend etwas Speziellen, was Panasonic bei seinem Semi- und Profi-Kameras da treibt (»P2«-Karten) oder zum Beispiel auch Sony (»memoryStick«). Für Event-Aufnahmen sollte man übrigens niemals die Qualität einer Schulterkamera unterschätzen. Nicht nur, dass die auf der Schulter aufliegen, nein, durch das größere Gewicht der meisten Modelle ist die Aufnahme auch stabiler. Für YouTube ist das aber eher irrelevant. Allerdings ist eine wie auch immer geartete Schulterstütze bei langen Aufnahmen aus der Hand Gold wert. Ich musste mal am Stück 20 Minuten einer Darbietung aufnehmen ... und das nur mit der »XH A1« vor dem Bauch. Nach 10 Minuten habe ich mein Kreuz nicht mehr gespürt ...

[Nachtrag]
Diese Kamera besitzt noch ein kleines, feines und inzwischen unverzichtbares Detail: Das ausklappbare Display kann man »herum drehen«, so dass es in Richtung des Motivs zeigt. Das ist gerade für YouTube, wo man sich doch sehr häufig ohne Kamermann/-frau selber aufnimmt, als reine Kontrolle, wo man sich gerade im Bild befindet, extrem wichtig. DSLRs sind da schon aus dem Rennen. Ich weiß, diese Eigenschaft hat heute nahezu jede Billigkamera ... aber hat sie es wirklich? Ich würde das vor dem Kauf unbedingt ausprobieren wollen.

Zitat von »Sir Pommes«

[...] und jetzt meine
wieder fitgemachten vintage AKG C414 die ich jetzt in Videospielgeschichte #2 das erste mal nutzen kann

Die »wieder fitgemachten vintage AKG C414«? Du hast davon gleich MEHRERE? Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann müsste das durchaus eine ziemlich fette Investition gewesen sein, oder?

Zitat von »DengekiGamer«

Zitat von »henrikf«

DSLRs sind da schon aus dem Rennen

War einer derKaufgründer für die 600D bei mir, den Drehbldschirm will ich nicht mehr missen. Vorallem wenn man mal aus Bodennähe drehen will.

Ah, gute Info! Die DSRL »600D« von Canon hat das also auch schon. Sehr gut zu wissen!

Zitat von »Sir Pommes«

und weil die beiden nicht richtig funzten durfte ich sie für 0€ mitnehmen [...]

Zitat von »Sir Pommes«

[...] und einer meiner jetzigen Kollegen ist in so feinkram um einiges besser als ich und der
hat mir die beiden dann fitgemacht [...]

Yöasssss ...

Zitat von »Sir Pommes«

eine neue Version von dem Mic kostet glaube 700-800€ [...]

Bei Thomann kostet das AKG C414 XLS sogar EUR 1.100,00 pro Stück ... genau deswegen sind meine Augenbrauen ruckartig gen Norden geschossen!