Da der Forums-Kollege Out einen hochinteressanten Thread über die Suche nach einem passenden spieletauglichen Notebook gestartet hat (
Computererneuerung), starte ich hier doch mal etwas ähnliches. Allerdings geht es bei mir nicht um ein Notebook, sondern um mein Desktop-System, welches dringend erneuert gehört. Nach knapp 9 Jahren hat ein PC einfach einmal ausgedient.
Ich schicke noch vorweg, dass die Spieletauglichkeit bei mir nicht im Vordergrund steht. Dafür eher so etwas wie Anzahl der Rechenkerne in der CPU und ein FireWire-Anschluss, über den ich meine Filmkamera mit dem PC verbinden kann. Klar, letzteres kann man mit einer billigen Karte auch nachrüsten. Aber wenn das Motherboard das schon drauf hat, dann hat man noch einen Steckplatz frei.
Nach einiger Suche fiel die Wahl auf folgende Komponenten:
- CPU: AMD »Phenom FX-8320E« (AM3+, 8 Kerne, 3.2 GHz)
- Motherboard: Asus »M5A97«
- RAM: Kingston, DDR3/1600, 2 x 8 GByte
Zur CPU
Wie gesagt war bei mir die Anzahl an Kernen wichtig. Die Phenom-CPU hat allerdings eine kleine Besonderheit. Bei dieser teilen sich nämlich immer 2 Kerne eine FPU-Einheit. Ich weiß nicht, ob das ein Nachteil gegenüber Intel-CPUs ist. Ich kann mir aber vorstellen, dass bei entsprechender Parallelisierung der Programme die FPU sowieso nicht dauerbefeuert wird und deshalb sehr wohl mehr oder mindern abwechselnd zwei Kerne eine gemeinsame FPU nutzen können, ohne dass die beiden Kerne warten müssen. Das fällt natürlich nur ins Gewicht, wenn man auch entsprechende Anwendungen nutzt: Also CGI oder Videos rendern/kodieren. Ich meine in Erinnerung zu haben, dass bei Spielen das Thema Parallelisierung immer noch nicht wirklich eines ist. Was bei mir aber auch egal wäre, denn ich nutze den PC sowieso kaum zum spielen. Spannend ist natürlich das »grabben« von Spiele-Videos, was mit dieser CPU ohne Probleme funktionieren müsste.
Warum AMD und nicht Intel? Ganz einfach: Weil mir seit 20 Jahren kein anderer Hersteller ins Gehäuse kommt. Und weil ich Monopole nicht mag. Ja, ich weiß, AMD-CPUs sind potentiell langsamer als die Intel-Modelle. Mir egal. Die paar Prozent jucken mich nicht.
Zum Motherboard
Ich hatte vorher eines von MSI (K9N Platinum) und das hat mir ganz schön Scherereien gemacht. MSI war mal die erste Wahl für Overclocker, aber irgendwie hat die Firma das wohl nicht gepeilt und die nachfolgenden Boards dann eben kaum noch für Overclocker gefertigt. Deswegen jetzt die sichere Hausnummer mit Asus. Ansonsten war mit folgerndes wichtig: Das Board muss in mein vorhandenes Gehäuse passen (also ATX), es soll mindestens 32 GByte RAM verkraften (ist total normal bei aktuellen Desktop-Boards) und es soll einen FireWire-Anschluss haben (das ist nicht mehr ganz so normal, aber der ist hier vorhanden). So etwas wie SLI und Schnickschnack brauche ich alles nicht. Ich habe einfach das günstigste mit FireWire genommen. Und das war das »M5A97«.
Zum RAM
Da bin ich noch unkritischer. DDR3/1600 ist für AMD-CPUs ausreichend. Ich will die CPU sowieso nicht übertakten. Also passt das. Das Board verkraftet vier Riegel. Ich habe erst einmal nur zwei gekauft. Die anderen beiden werden in einem oder zwei Monate nachgekauft.
Gebrauchtkauf
Ich habe bisher rundherum gute Erfahrungen mit Gebrauchtkäufen gemacht. Deswegen habe ich mich auch nicht gescheut, sowohl die CPU als auch das Motherboard gebraucht zu kaufen. Die CPU wurde völlig nackt ohne Lüfter geliefert. Das ist mir egal, denn ich habe einen Lüfter von Alpine in meinem bisherigen PC, der auch für die AM3+-CPUs passt.
Leider habe ich aber beim Motherboard nicht aufgepasst: Das wurde nämlich auch völlig nackt geliefert. Eine Handbuch kann man sich bei Asus herunter laden; kein Problem. Zubehör wie Kabel und so weiter kann ich von meinem alten Board verwenden, also auch kein Problem. Was aber leider auch fehlt, ist die Rückblende, welche die Anschlüsse abdeckt. Die muss ich mir unbedingt nachkaufen - gibt es zum Glück bei eBay - weil sonst der PC ratzfatz innen verstaubt. Der Verkäufer hat mich also nicht behumpst, sondern ich habe wirklich gepennt.
Die RAM-Riegel habe ich dagegen neu bei Alternate gekauft (meinem Lieblins-Versandhandel, bei dem ich seit Jahrzehnten bestelle).
Alles andere kann ich von meinem alten PC übernehmen: Gehäuse, Netzteil, Lüfter, Festplatten, DVD-ROM-Laufwerk, Maus, Tastatur, usw. usf. Alles in allem komme ich im Moment auf EUR 270,00 plus den Preis für die fehlende und noch zu bestellende ATX-Blende. Das ist doch mal nicht schlecht, wie ich finde.
Allerdings müssen die Komponenten jetzt auch funktionieren. Am Wochenende bin ich schlauer.