Interessantes Thema
Vielleicht hat das einen eigenen Thread verdient ?
Um meinen Einwurf anfangs ein wenig zu unterfüttern.
Ich kenne ettliche Leute (aus der "Zockergruppe" von damals), die die Kurve nicht bekommen haben.
Die kannten und kennen auch heute noch nichts anderes ausser spielen - die wurden irgendwie nie "erwachsen" - oder wie es Oxx nannte, sie haben nie gerafft "Wie die Welt so funktioniert". Da waren sogar einige mit sehr viel Potenzial dabei, und heute leben die von H4 und sind am jammern. Ich will das gar nicht verurteilen ... aber irgendwann sollte man eigeninitiativ erkennen wie der Hase läuft und sein Potenzial kanalisieren und das Beste daraus machen - und damit meine ich nicht ein 10 jähriges Studium oder so etwas durch zu ziehen, sondern das Beste daraus machen im Sinne von "seinen Lebensunterhalt mit einem Job zu bestreiten, der möglichst Zufriedenheit bringt". Das hier noch andere Faktoren reinspielen, man nicht immer
die Wahlmöglichkeiten hat, die man sich wünschen würde ist mir auch klar.
Und die These von Oxx kann ich auch unterschreiben "Kreativität ist in Deutschland nicht hoch angesehen". Ich beziehe das aber eher auf praxisnahe Kreativität.
Ein Beispiel - vor 15 Jahren war der Zustand bei mir in der Abteilung desaströs - wir waren 80 Leute (60 Arbeiter - 20 Wasserköppe). 18 dieser Wasserköppe waren junge dynamische frisch von der Uni getropfte mit viel Theorie gefüllte Kollegen die die Welt ändern wollten ... der ganze Laden hier stand vor dem Aus.
Dann kam der neue Werkleiter, der die Philosophie vertrat und vertritt, wenn nötig, ungelernte in hohe Posten zu befördern, wenn sie gute Ansätze zeigten und kreativ die Abteilung nach vorne bringen - Stichwort "Eigengewächse fördern".
Heute benutzt hier niemand mehr die Begrifflichkeit "Wasserkopf", da alles anders läuft - unser Fertigungsleiter z.B. ist ein KFZ-Mechaniker, der durch alle Arbeitsplätze gegangen ist - mit seinen Ideen aber ständig verbessert hat und das fiel dem "Boss" auf und hat Ihn mit gezielten Förderungsmassnahmen unterstützt und heute hat der "KFZ-Mechaniker" ein extrem hohes Standing bei den Mitarbeitern. Früher wäre mindestens ein Dipl.Ing. für den Posten nötig gewesen.
Heute sind wir 230 Kollegen ... der Laden brummt und man weiß, das Engagement etwas bringt - ist auch eine Art von Erzeihung