Exakt genau deswegen habe ich nicht mehr weiter gemacht. Und zwar nicht, weil es heute so tolle Möglichkeiten gibt, sondern deswegen, weil die einfachen aber guten handwerklichen Sachen nicht mehr geschätzt werden.
Wenn Du als Kameramann arbeitest, dann kommt es eben darauf an, die Kamera ruhig zu halten, auf das Licht zu achte, einen vernünftigen Bildausschnitt zu wählen, Einstellungen so aufzunehmen, dass man sie im Schnitt vernünftig aneinander reihen kann und so weiter. Heute kann jeder sein Handy einem anderen ins Gesicht halten und das reicht dann den meisten. Ich habe jahrelang Hochzeiten gefilmt und da konnte man gut Geld verdienen, wenn man ein Komplettpaket abgeliefert hat: Also filmen, schneiden, vertonen und dann das Ganze auf DVD mit vernünftigem Menü und so weiter. Aber es ist auch sehr anstrengend, weil man dann so rund 14 Stunden am Stück auf den Beinen und immer »parat« sein muss. Interessiert heute niemanden mehr, weil alle ihre Handys haben, mit denen dann kurze Versatzstücke gefilmt und am besten sofort auf YouTube oder Facebook hochgeladen werden (am besten noch im Hochkant-Format).
Ich habe Mitte 2000 auch mal kurzzeitig ernsthaft überlegt, ob ich mir nicht doch noch eine professionelle Schulterkamera kaufen soll (damals Panasonic, das wären damals so EUR 12.000 gewesen). Gott sei Dank habe ich das nicht gemacht, das Geld hätte ich nie wieder herein bekommen. Ich habe mich dann aber über einen semiprofessionellen HDV-Camcorder von Canon entschieden ... der hier aber immer noch funktionsbereit und staubsicher eingepackt steht. Allerdings, was man mit so einer Profi-Kamera alles machen kann, das ist schon wirklich sehr sehr toll. Und hier in München haben wir auch eine ganze Menge Filmverleih-Firmen, bei denen man sich die ganzen tollen Camcorder auch leihen kann (ich sage nur
Ludwig Kameraverleih, bei denen ich mich immer ohne Ausnahme sehr gut aufgehoben gefühlt habe).
Ich habe mal überlegt, ob ich nicht tatsächlich auf YouTube etwas mache. Allerdings halte ich mich selber nicht so für dermaßen telegen, dass das interessant wäre. Außerdem würden mich auch »nur« Spiele interessieren und da gibt es nun wirklich mehr als genug. Aber ich will auch nichts ausschließen.