Obwohl ich diesen ganzen Marvel-Kram langsam nicht mehr ertragen kann, habe ich gestern doch auf Netflix diesen Film gesehen. Und ich muss sagen: Der war sehr kurzweilig, zumal man die Laufzeit von 2 1/2 Stunden kein Stück bemerkt hat. Von mir aus hätte das noch ein wenig so weiter gehen können.
Dieser X-Men-Film ist der dritte Film in der neuen X-Men-Zeitlinie, welche die Anfänge der X-Men beleuchtet. Die Protagonisten sind also alle noch Jugendliche oder gerade eben so erwachsen. Prof. Xavier wird hier demnach auch nicht von Patrick Stewart sondern von James McAvoy gespielt, und das hat er sehr sehr gut gemacht. James McAvoy ist mir bekannt aus dem Elite-Killer-Schwachsinn »Wanted« (wo sie mit den Kugeln um die Ecken schießen), wobei James McAvoy den Film für mich fast gerettet hat. Richtig bekannt ist er vermutlich durch die Rolle des mehrfach schizophrenen Kevin Crumb in »Split«. Da spielt er nämlich eine 7fache Rolle, je nachdem, welche der schizophrenen Persönlichkeiten gerade das Sagen hat. Ich finde den Film jetzt nicht so supertoll, aber was James McAvoy da zeigt, ist schon der Hammer. Zurück zu X-Men: Für mich ist ein Qualitäts-Kriterium eines Films - oftmals, je nach Genre natürlich - ob ich den Hauptcharakter sympathisch finde. Und das ist hier der Fall.
Die Story ... eigentlich ist's egal: Ein Über-Mutant aus der Ägypter-Zeit hat überlebt und will die ganze Erde unterjochen. Seine Fähigkeiten hat er dadurch erhalten, dass er die Fähigkeiten anderer Mutanten übernehmen kann und so immer stärker wird. Dagegen gehen die X-Men nun also vor.
Ansonsten sieht man noch Michael Fassbender als »Magneto«, gewohnt souverän, und Tye Sheridan als den jungen »Cyclops« (der Typ, der aus den Augen Energiestrahlen abschießt und ständig eine Brille tragen muss), den man aus »Ready Player One« kennt. Auch der restliche Cast weiß zu gefallen, wobei das Miteinander der jungen X-Men leider ein wenig zu kurz kommt. Ach ja, fast vergessen: Es gibt tatsächlich einen kurzen Auftritt von Hugh Jackman als »Wolverine«, der durch seine wütende Raserei in einem Militär-Labor - was dabei passiert, kann man sich ja denken - die jugendlichen X-Men unfreiwillig rettet. Spannenderweise wird Hugh Jackman nicht einmal im Abspann aufgeführt.
Ja, netter Film, kann man sich auch ansehen, ohne dass man die beiden Vorgänger-Filme kennt.
P.S.: Den einzigen Marvel-Film, den ich wirklich gerne noch sehen will, ist »Logan« mit dem alternden »Wolverine« (wieder Hugh Jackman) und dem halb senilen Prof. Xavier (hier wieder Patrick Stewart).