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henrikf

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1

11.07.2014, 17:15

[Filmtipp] Der große Crash

Da wir hier ein erwachsenes Forum sind, in dem verantwortungsvolle intelligente Erwachsene ihrem Hobby nachgehen ... na gut, vielleicht mit Ausnahme von mir selbst ... wage ich mal den Versuch, diesen Film anzupreisen.

Es geht um die Ursachen des Bankencrashs von 2007, die jeder von uns mitbekommen haben dürfte. Aus diesem Grund habe ich zum Beispiel meinen Job verloren, aber jeder dürfte bis heute mitbekommen haben, warum Dispo-Zinsen immer noch rund 12% liegen und es nahezu ausgeschlossen ist, einen Kredit zu bekommen, wenn man nicht dreifach abgesichert ist. Das ganze wird aus der Sicht einer Bank geschildert, die mehr oder minder zufällig mitbekommt, dass ihre Bücher nur noch wertlose Papiere enthält.

Klingt erst einmal nicht so spannend und wer nur noch stumpfe Actionfilme à la »Battleship« und »Godzilla« ansieht, der hat hier sicherlich nichts verloren. Der Film wird völlig ruhig erzählt. Es geht um reine Schauspielerei. Und weil sich die Liste der Schauspieler wie ein »Who is Who« von Hollywood liest, funktioniert das auch. Ich schreibe mal bei jedem Schauspieler dazu, welchen herausragenden Film er noch gemacht hat, um auch gleich mal weitere Filmanregungen zu geben:

Kevin Spacey
»American Beauty«. Was für ein Film!

Paul Bettany
»A Beautiful Mind« (der Studien-Kollege). Ich schätze mal, das Russel Crow den Oscar für »Gladiator« nur deshalb bekommen hat, weil er ihn hierfür nicht bekam.

Jeremy Irons
Der Mann ist immer toll. Ich könnte »Inland Empoire« von David Lynch nennen, welcher aber vermutlich ein wenig zu sehr abgefahren ist (ich habe den Film sogar im Kino im englischen Original gesehen). Stattdessen nenne ich mal »Die Hard 3«

Zachary Quinto
»Spock« in den neuen Star-Trek-Filmen. Er war sowieso der Grund, warum ich diesen Film unbedingt sehen musste, weil ich Spock auch einmal in einem anderen Film erleben wollte.

Simon Baker
Meiner Meinung nach würde die Serie »The Mentalist« ohne diesen ihren Hauptdarsteller gar nicht funktionieren.

Stanley Tucci
Hat immer nur Nebenrollen gespielt, diese aber immer sehr gut. Am bekanntesten ist er wohl als Flughafendirektor in »Terminal«. Aufgefallen ist er mir als Killer in »Die Akte«. Und für Kuschelabende mit der Freundin, und da ich selber Tanzbegeistert bin, empfehle ich auch »Darf ich bitten?«.

Demi Moore
Noch ein Kuschelfilm: »Ghost«. Aber ich fand sie auch in »Enthüllung« mit Michael Douglas richtig toll.

Mary McDonnell
Ich sage nur »Battlestar Galactica«. Sie hat hier leider nur eine kleine Nebenrolle, aber immerhin.

Jeder Schauspieler macht seine Sache grandios. Ich habe sogar das Gefühl, dass die etwas verständnislos dreinblickende Putzfrau im Fahrstuhl ihre Sache großartig macht. Ich fühlte mich in dem Film richtig wohl, weil ich die Schauspieler alle kannte und gespannt darauf war, die alle miteinander interagieren zu sehen.

Ich laste dem Film lediglich an, dass er nicht weit genug erzählt. Der Film hört dann auf, wenn es tatsächlich zum großen Crash kommt. Den Film könnte man auch so interpretieren, dass eigentlich alles gar nicht so schlimm war und alles weiter seinen gewohnten Gang geht. Gut, sieht man sich die Realität heute an, ist das ja auch so. Aber dass Banken pleite gingen (»Lehman Brothers«), Bankangestellte Selbstmord begingen (es wird nur angedeutet) und zehntausende in den USA ihre Häuser verloren, dass zeigt der Film nicht.

Trotzdem: Wer endlich mal wieder Schauspieler bei der Arbeit sehen will und von hirnloser Render-Action den Hals voll hat, der sollte sich das hier ansehen. Das wird sogar einer der wenigen Filme sein, die ich mir mal wieder auf DVD kaufe, weil ich mir den bestimmt öfters auf die Augen drücke.
--== Island2Live / Henrik Fisch==--
Homepage: http://www.island2live.com/ deviantART: http://island2live.deviantart.com/
Spielt gerade: Yonder: The Cloud Catcher Chronicles

2

11.07.2014, 17:51

Klingt erst einmal nicht so spannend und wer nur noch stumpfe Actionfilme à la »Battleship« und »Godzilla« ansieht, der hat hier sicherlich nichts verloren....

...und hier habe ich dann die Lust verloren weiterzulesen. :thumbup:

3

11.07.2014, 21:31

Danke für den Tipp. Die Szene mit der Putzfrau im Fahrstuhl empfand ich eher als Seitehieb das es Menschen gibt die mit ehrlicher Arbeit Geld verdienen, allerdings von den Finanzhaien nicht einmal wahrgenommen werden. Die Schlussrede von John Tuld (Jeremy Irons) ist grandios und ich bin mir sicher, das in dieser Branche diese Einstellung vorherrschend ist. Danke für die klasse Empfehlung, hat mir sehr gefallen.

Neben "Wall Street", "Wall Street: Geld schläft nicht" und "The Wolf of Wall Street" der beste Film zu diesem Thema.

Ok "Die Glückritter" bekommen einen Ehrenplatz. :)
Hipster-Pisser!

henrikf

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4

11.07.2014, 22:03

... Die Szene mit der Putzfrau im Fahrstuhl empfand ich eher als Seitehieb das es Menschen gibt die mit ehrlicher Arbeit Geld verdienen, allerdings von den Finanzhaien nicht einmal wahrgenommen werden. ...

Das war von mir auch nicht als Seitenhieb auf die Putzfrau gedacht. Tatsächlich ist das genau so. War da nicht sogar eine Bemerkung von Emerson »... wie war der sch*** Name?« bezüglich Sullivan? Die interessieren sich also noch nicht einmal füreinander.
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5

11.07.2014, 23:06

RIchtig! Das zieht sich so durch den ganzen Film.
Hipster-Pisser!