Fringe - Alles gesehen [Amazon Instant Video]
So, ich bin jetzt mit der kompletten Serie durch. Fünf Staffeln waren es, wobei die letzte Staffel aus nur 13 Folgen besteht und die wohl merkwürdigste der ganzen Serie ist. Man muss eine Menge verkraften: Parallel-Universen, »Beobachter«, die durch die Zeit gehen können, Zeitsprünge vor und zurück, und das auch noch in beiden Universen, dann ein komplettes »Neustarten« einer Zeitlinie und zum Schluss der Serie auch noch - die letzte Staffel - die Zukunft in 21 Jahren. Ich habe
Lost nie gesehen, aber aus den Erzählungen anderer scheint hier so etwas ähnliches zu passieren. Nur scheinen die Macher bei
Lost den Faden verloren zu haben, was bei
Fringe zum Glück nicht passiert.
Diese ganzen Ideen mit dem Parallel-Universum fand ich jetzt eigentlich sogar ziemlich witzig. Durcheinander gekommen bin ich während der Serie in keinem Moment. Allerdings habe ich auch immer ein bis zwei Folgen pro Tag und das jeden Tag hintereinander weg gesehen. Nur einmal habe ich eine längere Pause eingelegt, bin aber trotzdem wieder gut rein gekommen.
Wie schon vorher von mir beschrieben, war die Charakterisierung von Anna Torvs beiden Olivias sehr genial gespielt. Auch ohne Haarfarbe wusste man sofort, wer wer ist. Vor allem gab es ja auch Szenen, wo die Olivais der beiden Universen auch noch die Plätze tauschen und auch dort konnte man sehr gut erfühlen, mit welcher Olivia wir es hier zu tun haben.
Sehr gut haben mir auch allgemein die Charaktere gefallen: Olivia, Peter, Walther, Astrid, Philipp ... die waren alle echt richtig gut. Genial war der Kniff mit dem glatzköpfigen Beobachter »September«, der herrlich entrückt dargestellt wurde. In der letzten Staffel taucht September wieder auf, jetzt aber als normaler Mensch mit Haaren und er ist auch deutlich menschlicher, hat aber eben noch die Charaktereigenschaften aus den voraus gegangenen Staffeln. Das hatte schon ein klein wenig was von
Twin Peaks. Wenn der Charakter mitgespielt hat, habe ich mich immer gefreut. Schade nur, dass aus den insgesamt Beobachtern leider nur das gemacht wurde, was dann in der 5. Staffel passiert. Das hätte man mystischer lassen können.
Ein bischen schade fand ich auch, dass die Serie in der letzten Staffel so völlig abgedriftet ist. Gut, die Macher mussten sich etwas überlegen, damit die Serie nicht komplett zum Akte-X-Klon verkommt und sich totläuft. Aber in der letzten Staffel muss man schon ein wenig mehr verkaften. Und das Ende der Serie ist ein wenig enttäuschend. Die allerletzte Einstellung, der verdutzte Blick von Peter in die Kamera, lässt vermuten, dass es evtl. noch weiter gehen sollte. Aber das wird wohl nicht der Fall sein.
Insgesamt war ich trotzdem gut unterhalten. Noch einmal muss ich das aber nicht sehen. Aber sollte die Serie vielleicht doch noch mal fortgesetzt werden, würde ich sie weiter sehen.