Mr. Robot [Amazon Instant Video]
Wieder eine 10-Folgen-Serie, von der es bisher nur eine Staffel gibt und die es wohl bis auf weiteres nur bei Amazon online zu sehen geben wird. Sehr schade. Ähnlich wie
Halt and Catch Fire würde ich mir die sogar auf DVD kaufen wollen.
Hacker in der heutigen Zeit, die die Welt verändern wollen (und es sogar schaffen) und mit ausgebufften Methoden und einer Menge Portion menschlichem Gespür auch in alle möglichen Systeme eindringen. Dabei sind die Einbruchmethoden äußerst realistisch gestaltet: Einfach mal 100 billige USB-Sticks kaufen, auf diesen Malware verankern, diese Malware in ein harmloses kostenloses Musik-Download-Programm verpacken ... und die Sticks dann einfach auf die Straße vor dem Polizeitgebäude fallen lassen. Irgend jemand wird den Stick schon in der Polizie in einen PC stecken. Auch die anderen gezeigten Methoden orientieren sich nahe an dem, was tatsächlich so möglich ist.
Das ganze ist trotzdem gepaart mit vor allem interessanten handelnden Figuren ... allen voran der drogensüchtige Soziopath Elliot (gespielt vom mir bisher völlig unbekannten Rami Malek, der laut Wikipedia wiederum mit seinem Aussehen auch für »Josh« aus
Until Dawn Pate stand). Bezeichnenderweise arbeitet Elliot tagsüber in einer Internet-Security-Firma. Sehr gefreut habe ich mich über das auftreten des Schauspielers für den namensgebenden Protagonisten, gespielt nämlich von Christian Slater und den man hier ENDLICH mal wieder in einer geilen Rolle sieht. Alleine deswegen ist das schon sehenswert. Spannend ist auch die Verquickung des Hacker-Millieus mit dem der Nadelstreifen-Etagen der Großunternehmen. Bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass die Methoden einander gar nicht so unähnlich sind: Hacker brechen in fremde Systeme ein und lassen diese für sich arbeiten, Manager brechen mit psychologischen Tricks in die Psyche anderer ein und benutzen diese für sich.
Ich möchte nicht zu viel von der durchaus ernsten und brutalen Serie erzählen. Das auch deswegen, weil ich selber ein paar Handlungsstränge nicht ganz verstanden habe. Am Ende der 8. Folge gibt es einen Mega-Twist, der an den Film ... nein, das schreibe ich nicht, an welchen Film das erinnert, weil das sogar schon zu viel gespoilert wäre. Auf jeden Fall saß ich am Ende der 8. Folge nachts um halb wieder senkrecht und hellwach auf meinem Sofa.
Schöne Serie, nicht ganz genial, aber doch äußerst sehenswert. Unter anderem auch deshalb, weil die Kameraführung die Handelnden optisch nahezu immer in der unteren Bildhälfte anordnet und alleine deswegen schon mit etablierten Sehgewohnheiten bricht. Ansehen! Ich werde mir die Seire auf jeden Fall ein zweites mal geben.