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61

10.01.2017, 06:55

Es sollte mich wundern, wenn Du nicht auch Deinen Spaß an dem Film hättest.
Die Meinungen zu dem Streifen sind ja ziemlich eindeutig, von daher werde ich ihn mir sicherlich mal anschauen.

Edit


Vorgestern hatte übrigens Roy Batty Geburtstag...

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Gunlord« (10.01.2017, 08:26)


62

10.01.2017, 09:26

Das ist ein Drogendrama ohne erhobenen Zeigefinger. Damit sind schon einige überfordert, die sollten dann eher bei Mist wie Christiane F. oder Requiem for a Dream bleiben, Das ist perfekt für Menschen die eine Anleitung für jeden Film brauchen.
Interessant bei Trainspotting war wirklich der lockere Umgang mit den Drogen, der aber zwischenzeitlich immer wieder ziemlich hart die Folgen durchblitzen lässt. Ich habe den ziemlich lange nicht mehr gesehen, kann mich aber noch dan erinnern, dass mich die Szene mit dem toten Baby echt geschockt hat. Zumal diese völlig unerwartet kam. Die oftmals vorgeworfene Romantisierung eines Drogenrausches ist eigentlich immer wieder ziemlich hart durch die damit verbundenen Folgen dargestellt worden.

Und grade durch die anfängliche Romantisierung dieser Jugend/Drogenkultur, ist die Entwicklung zu der Abwärtsspirale echt realistischer dargestellt als in vielen anderen vermeinlich pädagogisch wertvollen Anti-Drogen filmen. Ich habe selten einen realistischeren Werdegang einer Drogenkarriere im Film gesehen.
"...einer fällt auf den Boden und grunzt plötzlich nur noch wie ein Schwein..."

henrikf

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63

10.01.2017, 09:44

Sehr schön, dass ihr darauf eingeht. Ich wollte auch schon Wir Kinder vom Bahnhof Zoo als Beispiel nennen, hab's dann aber wieder im letzten Moment vor meinem Posting gelöscht. Das haben wir in der Schule gelesen - pädagogisch wertvoll und so, *würg* - und hat einige bei uns erst so richtig neugierig auf Drogen gemacht. Und es war einer der Grund dafür, dass ich eine 6 in Deutsch kassiert habe (nicht, dass ich in Deutsch normalerweise war).

Ja, die Szene mit dem Baby war schon sehr hart. Auch Rentons »Kalter Entzug« kam schon ziemlich intensiv rüber. Und mich hat auch das mit der Katze geschockt, wobei das dann ja wieder aufgelockert wird (»Aber der Katze geht's gut!«).

Je länger wir darüber sprechen, gesto mehr will ich den noch mal sehen. :)
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64

11.01.2017, 13:23

"Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" - wurde das nicht irgendwie in jedem Deutschkurs durchgenommen?

Was solche Filme anbelangt, würde mir eigentlich nur noch "Jim Carroll" einfallen, welcher mir damals ganz gut gefallen hat.

65

11.01.2017, 13:37

Bei uns nicht :) Hab Glück gehabt. Die Blechtrommel haben wir auch nicht gemacht. Bin ich auch froh drüber.
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66

11.01.2017, 13:46

"Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" - wurde das nicht irgendwie in jedem Deutschkurs durchgenommen? [...]

Ja, genau und zwar bis zum Erbrechen. Und das Thema Drogen wurde bei uns nicht nur im Unterrichtsfach »Deutsch« angeschnitten, sondern auch in:

Biologie
Geschichte
Erdkunde (oder was das damals war)

Nach dem Unterrichtsjahr konnte man als Schüler gar nicht anders als vor allem eines: Total und völlig scharf auf Drogen zu sein. :D

Ich hatte Gott sei Dank damals einen natürlichen gehörigen Respekt vor illegalen Drogen. Schon das Wort »illegal« hat mich abgeschreckt (bei mir funktionierte das also ganz gut). Außerdem hatte ich damals Angst vor Nadeln. Auch auch die geschilderte Wirkung von LSD fand ich beängstigend. Koks war unter Schülern nicht bekannt. Und den ganzen neumodische Kram gab's damals zum Glück noch nicht.

Ich habe dann mit 19 einmal Cannabis genommen ... im Tee (weil ich nicht rauche). Hat geschmeckt wie Brackwasser, ich hatte den ersten und bis dato einzigen 2stündigen Filmriss meines Lebens und danach habe ich 18 Stunden durchgeschlafen. Das brauche ich nicht mehr.

Heute interessiert mich das alles nicht: Ich schlürfe gerne mal ein gutes Glas Wein (meistens Rotwein) oder ein Gläschen schottischen Single-Malt-Whisky. Das war's dann aber auch schon.
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67

11.01.2017, 13:57

Also mit Ausnahme von Alkohol und normalen Zigaretten, habe ich auch noch keinerlei Erfahrungen mit irgendwelchen Drogen gehabt. Hat mich ehrlich gesagt nie gereizt, muss ich auch zukünftig nicht haben.

Blechtrommel? Ich meine dazu gab es bei uns damals eine AG in welcher der Roman durchgearbeitet und diskutiert wurde. Ja, ist klar - zu Hause steht ein Heimcomputer und ich verschwende noch mehr Zeit in der Schule als unbedingt notwendig... :lol:

68

11.01.2017, 15:02

Bei uns wurden Drogen imo gar nicht so stark behandelt. Bei uns gabs dafür alles über Nazis. Vor allem in der Oberstufe andauernd und überall.
"[Hier Randgruppe einsetzen] im dritten Reich" gabs in der Endlosschleife und in jedem Fach, wo's irgendwie reinging. Das hatte dann zur Folge dass wir nicht scharf drauf waren, sondern dass uns das Thema redlich auf den Sack ging und es keiner mehr hören konnte. Wir waren totalst übersättigt damit.
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69

11.01.2017, 15:11

Ich: Kein Alkohol, kein Nikotin, keine sonstigen Drogen, kein Fleisch (aber ab und zu Fisch wegen Jod und Eisen), kein Palmöl, kein Zucker, keine Süßigkeiten/Knabbereien, kein Aspartam. Drogen wurden bei uns im Fach Religion behandelt. Hat mich beides nur wenig bis gar nicht interessiert.
Sir Pommes: "What the Fatsch!"

70

11.01.2017, 15:17

Deine Disziplin hätt ich gerne.
Frieden. Brotbier. Möpse.
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71

11.01.2017, 15:18

Bei uns gabs dafür alles über Nazis
Gut, dass gab es bei uns auch - und zwar an jeder Ecke. Besonders extrem wurde es dann 1989 zum Mauerfall.

henrikf

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72

11.01.2017, 15:32

[...] Bei uns gabs dafür alles über Nazis. Vor allem in der Oberstufe andauernd und überall. [...]

Ja, das war bei uns auch noch einmal deutlich schlimmer.

Klein Henrik hat folgendes erleben dürfen:

1979: 9. Klasse Realschule
Die Nazis werden in so gut wie allen Fächern durchgekaut: Deutsch, Englisch, Geschichtsunterricht, Biologie und Chemie (kein Witz). Henrik fängt privat gerade an, sich für Computer zu interessieren und interessiert sich deswegen für nicht sonderlich viel anderes. Für die Schule schon gar nicht. Deswegen kommt es, wie es kommen muss.

1980: Nochmal 9. Klasse Realschule
Ja, nee, is' klar! Henrik ist sitzen geblieben und wiederholt die 9. Klasse. Wieder werden in Deutsch, Englisch, Geschichte, Biologie und Chemie (immer noch kein Witz) die Nazis durchgekaut. Es fühlt sich jetzt bereits an wie wieder hochgewürgt und nochmal runtergeschluckt. Privat ist Henrik mit Computern so Feuer und Flamme, dass er beschließt beruflich auf jeden Fall etwas mit Computern zu machen. Das führt an einem Studium nicht vorbei. Dazu braucht man aber ein Abitur und dazu muss Henrik aufs Gymnasium. Also gibt Henrik in der Schule Gas.

1981: 10. Klasse Realschule
Henrik hat sehr gute Noten am Ende der 9. Klasse erreicht. Am Ende der 10. Klasse lassen diese zwar wieder nach, aber es reicht, um auf das Gymnasium zu gehen.

1982: 11. Klasse Gymnasium
Henrik hat es auf das Gymnasium geschafft, auf das sog. »Technische Gymnasium«. 1. Leistungskurs »Elektrotechnik«, 2. Leistungskurs »Physik«. Das erste mal in seinem Leben bringt Henrik die Schule Spaß. Bis auf ... da die Klassen aus allen möglichen Schulen zusammen gesetzt werden und der Bildungsstand ein einheitlicher sein soll, beschließt die Schule, die »Nazis« noch einmal zu lehren: Deutsch, Geschichte, Englisch, uswusf. Gnaaaaaaa!!!

Danach hatten ALLE von uns von diesem Thema so dermaßen die Schnauze voll, dass wir willens gewesen wäre in die NPD einzutreten, damit diese Scheiße nicht mehr gelehrt wird.

Nicht falsch verstehen: Es ist äußerst wichtig, dass dieser Zeitabschnitt gelehrt wird. Aber so wie es uns mehrfach reingepresst wurde, konnte man als Schüler einfach nicht anders, als bei der Erwähnung der Nazis mit den Augen zu rollen. Liebe Bildungsbeauftragte: So macht man es nicht.
--== Island2Live / Henrik Fisch==--
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