Ich habe die ganze Zeit überlegt, warum ich Oxx recht geben muss und warum mir seine Aussage gegen den Strich geht. Aber genau das ist das. Es scheint kaum noch Leute zu geben, die die Spiele wirklich spielen. Damit meine ich ein Spiel »bezwingen« zu wollen, es in jedem Moment auszukosten und damit wirklich mit dem Spiel »spielen«. Also in einem 3D-Shooter vielleicht noch einmal umdrehen und die dunkle Ecke von gerade eben erkunden, in einem Shoot 'em Up beim nächsten Durchgang in Level X ganz links bleiben und im Jump-n-Run das Fass vorsichtig durch das Level tragen und dann an dieser verdächtig aussehenden Stelle gegen die Wand werfen.
Das ist zum Beispiel der Grund, warum ich mich so intensiv mit »Wolflame« beschäftige, warum ich wieder »Tomb Raider Anniversary« spiele. Und warum ich »Deadly Premonition« im Moment nicht anfasse, nämlich weil ich diesen genialen Titel auskosten möchte und in der Stimmung dafür sein muss, im Moment aber nicht so richtig die Zeit dafür habe.
Ich selber habe für mich den Anspruch, möglichst jedes Spiel durchspielen zu wollen. Das gibt nicht nur einen zusätzlichen »kick«, sondern ist ganz nebenbei auch noch ökonomisch. Ich ernte öfters mal verständnislose mitleidige Blicke, wenn ich sage, dass ich für ein Spiel auch gerne 60 Euro ausgebe. Wenn ich mich damit dann netto 20 bis 30 Stunden beschäftige, dann habe ich pro Stunde 2 bis 3 Euro ausgegeben. Da kommt aber kein Kino, kein Vergnügungspark, keine Therme und kein Konzert mit. Eher noch so etwas wie »joggen«, wenn man die Preise für Laufschuhe mit einrechnet, und laufen gehe ich auch gerne.
Klar, auch ich habe hier aus PS2-Zeiten noch Stapel an eingeschweißten Spielen liegen, die ich mir irgend wann einmal gekauft habe und jetzt doch nicht spiele. Aber wenn ich ein Spiel dann mal spiele, dann wird es auch intensiv.