Für CD/DVD/BluRay-Cover habe ich kein spezielles Programm. Ich nutze dafür mein gutes altes (SEHR altes) PhotoShop. Dazu habe ich mir eine Vorlage gebastelt. Einfach 300dpi und 12x12cm (für Rechenfaule: 1417 x 1417 Pixel). Darin einen raumfüllenden Kreis, der mir schon mal anzeigt, wo die CD/DVD/BluRay außen aufhört. Dann innen genau in der Mitte noch einen weiteren Kreis mit 2 cm (236 Pixel). Das Loch hat zwar physisch nur 1,5 cm Durchmesser, aber ein wenig Sicherheitsabstand sollte es sein. Und schon habe ich die schönste Vorlage, in die man alles hinein basteln kann. Wenn ich PhotoShop benutze habe ich den RIESENvorteil, dass ich alle Features von PhotoShop nutzen kann. Für alle anderen Grafikprogramme gilt da natürlich das gleiche. Das fertige »Bild« wird dann als TIFF oder JPEG oder sonstwas gespeichert und dem Programm für den CD-Drucker gegeben. Fertig!
Meine DVDs habe ich immer mit einem recht spartanischen Programm gemastert, nämlich
DVD-lab Studio. Das ist relativ günstig, macht aber KEINE Kodierung der Videos in MEPG-2. Es will fertig kodierte Videos haben, wofür ich mir damals
TMPEGEnc gekauft habe. Das ist nach einhelliger Meinung von Profis der wohl beste MPEG-2-Encoder, den es gibt. Aber ich habe in Erinnerung, dass heutzutage wohl alle Schnittprogramme MPEG-2 sowieso auch mit ausspucken (die Qualität steht dann natürlich noch auf einem anderen Blatt). Ein wenig aufpassen muss man mit der verwendeten Datenrate sowohl bei Audio als auch bei Video, weil DVD zum einen technisch eine maximale und minimale Datenrate hat. Zum anderen bestimmt die Datenrate natürlich nicht nur die Bildqualität, sondern auch die Laufzeit einer DVD.
Kleines Rechenbeispiel
gewählte Video-Datenrate: 6,5 Mbit/s
gewählte Audio-Datenrate: 192 kbit/s (MPEG-2-Audio)
also Gesamt-Datenrate: 6,692 Mbit/s
technische Multiplex-Datenrate: ca. 1% der Gesamtdatenrate
[1]
also nach dem Multiplexen: 6,759 Mbit/s
Kapazität einer einschichtigen DVD: 4,7 GB (also 4700 MB)
das entspricht: 37600 Mbit
Für das Menü und so weiter muss man ein wenig Platz lassen. Für ein einfaches Menü reichen ca. 200 MB (ganz grob). Also:
Restkapazität einer einschichtigen DVD: 4,5 GB / also 36000 Mbit
Gesamtlaufzeit bei den oben genannten Datenraten: ca. 5379 Sekunden also ca. 1:28 h
[1] Die »technische Multiplex-Datenrate« ergibt sich, weil das Audio und Video zusammen gemischt auf der DVD ein paar Bits mehr benötigen.
Allgemein
Das Ganze nennt man übrigens »Bitraten Kalkulation« und ist zum Großteil einfach Erfahrungsabhängig. Das Beispiel oben nimmt eine feste Video-Datenrate an (CBR). Es gibt aber auch variable Bitraten (VBR), so dass der Encoder selber entscheiden kann, bei ruhigen Szenen ohne viel Bildänderung weniger Bits zu verwenden und bei hektischen Szenen dann entsprechend rauf zu gehen. Dementsprechend lange kann die Kodierung eines Videos dauern. Wenn ich VBR in der höchsten Qualitätsstufe bei einem 1,5-Stunden-Hochzeitsfilm gemacht habe, dann war mein alter PC durchaus schon mal einen Tag beschäftigt.
Du kannst Dir vorstellen, dass man für ein gutes Ergebnis viel probieren muss (deswegen mit wieder beschreibbaren DVDs üben). Und das ist übrigens auch genau der Grund, warum gekaufte »professionelle« DVDs mit Kinofilmen oftmals grottenschlecht gemastert sind. Da ist öfters noch 1/3 der DVD frei. Nur ist den DVD-Herstellern der Aufwand zu groß und man will ja noch einen optische Vorteil bei der BluRay haben. Ja, ja, da wird echt viel Schindluder getrieben.
Nachtrag
Ich könnte übrigens Seitenlang über DVD-Mastering erzählen, weil ich wochenlang herum probiert habe, bis ich ein für meine Augen gutes Ergebnis hatte. Für's Video gilt zum Beispiel: Garbage in, Garbage out. Sprich: Die Bildqualität muss so gut wie nur möglich sein, also OHNE Bildrauschen. Weil der Encoder sonst nämlich versucht, das Bildrauschen mit zu kodieren und da kommen meistens Klötzchen bei heraus. Zu scharf sollte das Bild auch nicht sein, es darf ruhig eine ganz zarte Unschärfe besitzen; dass tut dem Encoder auch gut. Bei Audio darf diese auf keinen Fall irgendwie vorkodiert sein (MP3), weil dass sonst bei der erneuten Kodierung ins DVD-Format gerne anfängt metallisch/scharf zu klingen. Und wenn man eher Mono-Sprache aufnimmt und die Musik eher zweitrangig ist (Hochzeiten, Geburtstage, usw.), dann darf die Audio-Kodierung auch gerne »Joint-Stereo« oder gleich Mono sein. Das spart auch Datenrate. Wie gesagt, ich könnte Seitenweise schreiben.