Es kommt bei Spielen noch etwas sehr wichtiges hinzu: Nämlich die Interaktion und die damit verbundene »Aufmerksamkeitsbindung« des Spielers. Bei einem Film oder einem Theaterstück lehne ich mich entspannt zurück und tue, bis auf sehen, hören und gelegentlich am Getränk nippen oder Chips knabbern, nichts weiter. Meine Gehirnleistung ist komplett auf das dargebotene gerichtet und kann das gut verarbeiten.
Aber auch bei Filmen gibt es Beispiele, bei denen man getrost 10 Minuten aus dem Zimmer gehen kann, ohne relevantes verpasst zu haben. Gegenteiliges natürlich auch
Bei einem Spiel ist aber zusätzlich - je nach Spiel mehr oder minder - die ganze Hand-Auge-Koordination gefragt, die Entscheidungsfindung ist konstant und massiv beteiligt - bei Actionspielen ja sogar im Millisekundenbereich - und vermutlich noch ein paar mehr Dinge, die ich gar nicht kenne. Da muss das Gehirn also viel mehr arbeiten. Käme jetzt noch eine komplexe Story oben drauf, wäre das Gehirn vermutlich bei vielen Spielern überfordert. Man stelle sich einen ständig quatschenden Hintergrundsprecher eine ständig eingeblendete Textnachrichten vor, welche die Story voran treiben, während man in irgend welchen Schlachten mit Monstern verstrickt ist. Das geht einfach nicht; man würde es ignorieren.
Deshalb erwähnte ich ausdrücklich Spiele, bei denen eine Story vernachlässigt werden kann - ich möchte ja nun nicht in jedem Spiel eine fette durchdachte Story dazu haben.
Mein Beispiel aus einem Posting zuvor - Doom 3 - hier fand ich die Audiologs usw. sehr interessant, relevant für das Spiel war es aber nicht. So bleibt mir persönlich die Wahl, ob ich mir das gebe ... oder auch nicht
Also müssen die Spiele-Designer den Weg gehen, diese Informationen in nur kleinen Häppchen in ruhigen Phasen des Spiels zu verabreichen. In manchen Spielen kommt es dann zur erwähnten Vollbremsung des Spielablaufs. In anderen - in denen die Story größere Priorität beigemessen wird - muss dann wiederum zwangsweise das eigentliche Spiel etwas in den Hintergrund treten.
Siehe oben - ich rede hier nicht von der Pflicht einer Einarbeitung einer Story. Ich wünschte mir eine neue Entwicklung zu einer "neuen Erzählform". Wenn Resident Evil oder Silent Hill hier als hohes Niveau gelten, dann Prost Mahlzeit
Die Storys passen zu den Spielen und ich würde gar nicht viel an diesen Klassikern bzw. an diesen klassischen Genres ändern wollen. Denn genau diese "neue Erzählform" - mit der ich Einfluss auf Abläufe innerhalb eines Spiels habe - unterscheidet technisch vom Film. man hat bisher nur versucht in einem Spiel die Erzählform der alten Medien zu nutzen (Buch,Film). Ich möchte ... mehr
Für meine These spricht, dass viele Personen schon mit der Haptik der Fernbedienugn ihres Smart-TVs überfordert sind. Da ist dann ja auch nicht mehr einfach nur entspanntes zugucken gefragt, nein, man muss durch zig Menüs durch, um das wie auch immer geartete Angebot zu finden, muss die Programme programmieren und so weiter. Bei einem Smart-TV kann man zur Not aber auch sagen: »Leck mich« und die Funktionen nicht nutzen. Bei einem Spiel hat das Spiel dann aber verloren, bzw. der Spieler hat sein Geld umsonst ausgegeben.
Das Argument ist keines
Genau so eine Zielgruppe könnte mit komplexeren Medien garnicht umgehen (und würde es auch gar nicht wollen). Diese Zielgruppe spielt Bejeweled oder Wimmelbildspiele auf dem iPad und gut ist
Ich glaube eher, dass wir Storytechnisch - damit meine ich die Art der Erzählweise und wie diese den Spieler zu packen vermag - in Zukunft gar so viele bahnbrechende weitere Spiele sehen werden. So etwas wie Silent Hill, Resident Evil oder auch mein heißgeliebtes Deadly Premonition stellen vermutlich auch in Zukunft ein recht hohes Niveau dar.
Ich fürchte Du könntest recht haben hoffe aber inständig, dass man die Möglichkeiten des Mediums "Spiel" einmal komplett erfasst und nutzt