Sodele, erste Erkenntnisse:
Kurzform
Von der Technik und auch der Immersion her ziemlich genial, bedientechnisch die Vollkatastrophe.
Etwas längere Erklärung
Ich nehme dem Spiel voll ab, dass man als Protagonist auf einem Planeten strandetet und nun nach Rohstoffen suchen muss, aus denen man alles mögliche anfertigt, damit man zunächst überlebt und es sich im weiteren Spielverlauf immer komfortabler gestaltet. Die Grafik ist schön, man darf aber keine moderne Hochglanz-Shooter-Optik erwarten. Insgesamt passt die Immersion; ich nehme dem Spiel durchaus ab, was es mit mir machen will.
Wo es massiv hakt, das ist die Bedienung. So etwas habe ich noch nicht erlebt, dass ein Spiel trotz eingebautem Handbuch nicht erklärt, wie man zum Beispiel ein Raumschiff startet (es wird einmal zu Beginn des Spiels erklärt und dann nie wieder) oder aus welchen Rohstoffen man was herstellen kann. Der Spaß bei Minecraft besteht zum Beispiel darin, selber heraus zu finden, was man aus den Rohstoffen durch Anordnung auf der »Werkbank« alles so herstellen kann. 7 Days To Die und Subnautica befeuern dagegen die Vorfreude des Spielers, indem sie ihm haarklein erklären, welche Rohstoffe er benötigt, um alles das Schöne herzustellen, was er eben noch nicht herstellen kann, eben weil er die Rohstoffe noch nicht besitzt. No Man's Sky erklärt dem Spieler dagegen nicht, welche Rohstoffe er benötigt um wichtige andere Rohstoffe herzustellen. Bzw. an dem entsprechenden Fabrikationsgerät wird dann schon gesagt, welcher Stoff was ergibt, aber eben nicht in einer Übersicht. Das darf man alles durchprobieren und dann im Kopf behalten. Und dann die Steuerung: Mal ist die Taste »X« bestätigen, mal das Quadrat, hier funktioniert das Menü so, dort wieder so ... mal muss man das Steuerkreuz nach unten drücken, um etwas zu bauen und dabei viel zu kleine Schriften entziffern, mal gibt es weißen Text auf gelben Hintergrund zu bestaunen (sehr leserlich), mal gehen abgebaute Gegenstände verloren, weil das Inventar voll ist ...
... und dann noch mein Liebling: Ist man zu Fuß auf der Oberfläche eines Planeten unterwegs, dann bekommt man Icons von entfernten Erkundungsquellen auf die Augen gedrückt, da schlackert man mit den Ohren! Sobald man mit dem Raumschiff in der Luft ist, gibt es nicht mal mehr einen Kompass. So habe ich die Ausgangs-Basis eine geschlagene Stunde nicht mehr gefunden, weil auch die Eingangs vom Bordcomputer erwähnte Markierung verschwunden ist ... dessen metallisch verzerrtes Gebrabbel man auch noch kaum versteht.
Und, und, und ... !
Ich weiß gar nicht, wo ich bei dem ganzen bedientechnischen Schrott anfangen und wo wieder aufhören soll. Das Spiel wirft einem wirklich nach Kräften jeden Moment jede Menge Knüppel zwischen die Beine. Mir hat das nach 5 Stunden keinen Spaß mehr gemacht. Es ist einfach so überverkompliziert gestaltet. 17 Trillionen Planeten hin oder her, aber wenn ich nicht mal vom ersten weg komme, weil ich die Mini-Erklärung zu Beginn des Spiels vergessen habe ... ihr wisst, was ich meine. Ja, nee, Leute, ihr habt echt eure Hausaufgaben nicht gemacht.
Im Moment verspüre ich nur sehr wenig Lust, weiter zu spielen. Aber insgesamt macht das Spiel den Eindruck, dass sich da ein Entwicklungsstudio massiv mit dem Aufwand verhoben hat.