Gespielt habe ich von der Assassin's Creed Reihe die Teile 2, 3 und 4. An sich sind alles Open-World-Spiele mit begleitender Story. Ähnlich wie die Batman-Arkham-Reihe, GTA, Tomb Raider, usw.
Die frühen Teile waren vom Gameplay eher auf Stealth ausgelegt, inzwischen aber zu einem Mix aus Stealth, Action, Schiffskämpfen, Parcour- und Sammelmissionen geworden. Allerdings sollte man die Mischung aus Open-World mit abwechslungsreichen Missionen nicht unbedingt mit freiem Spiel verwechseln. Assassin's Creed ist von der Handlung her linear aufgebaut und das Nebenher sind hauptsächlich Sammelaufgaben. Wobei man dazu sagen muss, dass in einigen Teilen durch den Schiffskampf das Erkunden der Spielwelt einen recht gewichtigen Stellenwert bekommen hat. Das Kampfsystem war in frühen Teilen eher rudimentär, seit dem letztjährigen AC Origins soll es deutlich anspruchsvoller geworden sein. Genauso wurde das Spiel mehr mit Rollenspiel-Elementen angefüttert. In dem neuen Teil AC Odyssey kommen des Weiteren Massenschlachten hinzu.
Vom Spielablauf und Aufbau der Welt würde ich die Spiele irgendwo zwischen GTA, Batman Arkham und der Witcher-Reihe einordnen. Was die Spiele abhebt, ist die Bewegungsfreiheit durch die Parcour-Fähigkeiten der eigenen Figur und die Verflechtung mit echten historischen Ereignissen und Persönlichkeiten (wenn auch nicht in jedem Teil gleichermaßen ausgeprägt). Die Präsentation ist auch absolut großartig. Jedes Spiel beeindruckt durch Architektur und Landschaften und mMn gehört es auch zu den wenigen Beispielen, dass sich 3D-Grafik gut halten kann. AC3 schaut mMn heute immer noch hübsch aus. Es macht auch wirklich Spaß, dass man z.B. in kritischen Situationen über die Dächer fliehen kann. Man merkt hier immer noch, dass das Spiel ursprünglich von der Prince of Persia 'Sands of Time' Trilogie geprägt wurde. Allgemein machen die Gameplay-Elemente Spaß.
Allerdings gehen mir persönlich ein paar Dinge ab:
Der Spielablauf ist halt nach Ansage. Berühmt-berüchtigt sind Ubisoft-OpenWorld-Games für die Symbolflut in der Karte, wo man was zu tun hat. Da ist AC keine Ausnahme und etwa Dreiviertel davon ist belanglose Zeitstreckung. Durch die Formelhaftigkeit verlor mMn auch die Story in jedem Teil, den ich gespielt habe. Anfangs ziemlich faszinierend und das Rächer-Thema wird in der Reihe auch irgendwie nicht alt, aber wenn man ständig von Federn oder Steckbriefen abgelenkt wird, zerfasert sich das Spiel selbst. Das bekommt zB die Batman Arkham Reihe erheblich besser hin. Aus dem Grund habe ich auch keines der Spiele zu Ende gebracht. Irgendwann war mit der Sammelei auch gut.
Was mich ebenfalls nervt, sind streckenweise die Missionen selbst. Die sind ein einer Art angelegt, dass leichte Abweichungen in der Zielvorgabe zum Scheitern führt. Damit meine ich nicht, dass man einen Schlauch abläuft oder sowas. Die Missionen sind oft von Scriptsequenzen durchsetzt, welche einem eine genaue Vorgehensweise aufzwingen. In einigen Fällen kann man aus diesen Abschnitten auch nicht ausbrechen, wie z.B. bei Batman oder dem Witcher. Dadurch verliert man zwischendurch immer wieder das Gefühl der offenen Welt.
Trotz der Kritik: Es sind große, explorative Spiele und nicht mit strikt storygetriebenen Action-Adventures wie Uncharted vergleichbar. Man kann frei agieren, wenn man will, allerdings muss man sich damit abfinden, dass abseits der Hauptgeschichte nichts groß Spannendes passiert.