Aufgrund meines Urlaubs und der verregneten Tage habe ich ein wenig Zeit für's Basteln und Spielen. Es war mal wieder Zeit, mich um meinen MiSTer-FPGA zu kümmern. Mein Ziel war es, den MiSTer im WLAN zu betreiben, um per
ssh / scp oder
samba (Windows-Share) Dateien auszutauschen. Denn die Micro-SD aus dem Gehäuse herauszufrickeln, nur um ein paar Roms oder Cores aufzuspielen, macht definitiv keinen Spaß.
Zunächst brauchte ich hierfür einen WiFi-Dongle, um mich von dem sperrigen LAN-Kabel zu trennen. Mit dem
EDIMAX EW-7811UN Wireless USB Adapter habe ich schon am
Odroid Go Advance gute Erfahrungen gemacht. Unter Linux braucht man für diesen WiFi-Adapter keinen zusätzlichen Treiber und ist quasi nach Konfiguration der Datei
wpa_supplicant.conf (SSID, Passphrase) sofort einsatzbereit.
Ich entschied mich vor einer Woche, wo ich sowieso gerade bei Amazon wegen einer anderen Bestellung eingeloggt war, für den Kauf des gleichen knapp 9 € günstigen Dongles - in weiser Voraussicht, dass irgendein Embedded-Linux-Maschinchen noch so ein Dongle benötigt. Und dieses System war vorgestern Abend gefunden: MiSTer-FPGA. Als hätte ich es gewusst,
wird der Adapter für das System erfreulicherweise unterstützt.
Die Umbenennung und Konfiguration der Konfigurationsdatei war mittels LAN und SSH-Konsole schnell erledigt. Nach Abklemmen vom LAN und einem Reboot dauerte es nur wenige Sekunden bis sich der Mister mit dem WLAN-Netz verbunden hat. Das war schon allein eine tolle Errungenschaft, denn die Stolperfalle war weg.
Dann entdeckte ich ein Update-Skript auf den Github-Seiten des MiSTer-FPGA, welches nicht auf einem linux- oder windows-basierten PC mit der gemounteten Micro-SD-Karte ausgeführt werden muss. Jetzt wurde es spannend. Schnell wieder mit SSH per Usernamen "root" und absolut sicherem Passwort "1" (ohne Anführungszeichen) verbunden, überprüfte ich zunächst, ob
wget, ein gängiger Kommandozeilen-Downloader, vorhanden war. Was war ich glücklich, dass er sogar in einer halbwegs neuen Version installiert war. Somit konnte ich das update.sh-Skript direkt vom Internet auf den Mister in das Skript-Verzeichnis unter
/media/fat/ herunterladen:
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Quellcode
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wget --no-check-certificate -O update.sh \
https://github.com/MiSTer-devel/Updater_script_MiSTer/blob/master/update.sh?raw=true
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Wenn ich mich richtig erinnere, brauchte ich den Executable-Flag (per
chmod u+x update.sh) nicht setzen.
Danach drücke ich auf den Reset-Knopf des MiSTer und dann auf der angeschlossenen Tastatur die Escape-Taste. Dort wählte ich Scripts, bestätigte, dass ich die Warnung verstand ("Skripte können Böses anrichten"), navigierte zum Eintrag "update" und traute mich, die Enter-Taste zu betätigen. Und in dem Moment schepperte meine Kinnlade auf den Kellerboden: Das Linux-System und
alle verfügbaren Cores werden heruntergeladen bzw. aktualisiert. Das dauerte etwa 10 Minuten. Ich abe mir direkt ein paar Roms für verschiedene Systeme geladen, um mich echt von dem Komfort, der "neuen Normalität"®, zu überzeugen. Das ist definitiv eine ordentliches Stück Fortschritt gegenüber dem ollen MiST, der für manche Cores sogar eine eigene SD-Karte brauchte.
Damit ist die Wartung tatsächlich eine Ecke einfacher und komfortabler als Retropie oder Recalbox für den Raspberry Pi.
Die geniale Symbiose, ein FPGA mit ARM-Prozessor und einem Linux-System, gebe ich definitiv nicht mehr her!