7 Days To Die [PS4]
Gestern »nur mal eben« hinein schnuppern wollen ... und dann habe ich ungefähr 7 Stunden am Stück gespielt. Das Spiel macht mich - im Moment - ähnlich süchtig, wie damals Minecraft, mit dem es viele Elemente verbindet. Ich meine sogar ein paar Geräuscheffekte der »Mobs« aus Minecraft wiedererkannt zu haben; wobei röchelnde sabbernde Zombies sich auch immer ähnlich anhören.
Ohne eine Anleitung gelesen zu haben - die sowieso nicht dabei liegt - scheint man in einer Welt direkt nach irgend einer Katastrophe aufzuwachen, die alle Menschen in Zombies verwandelt hat. NPCs habe ich jedenfalls noch nicht getroffen. In bester 1st-Person-Shooter-Manier erforscht man die Umgebung, durchsucht alte Autos, herumliegende Pappkartons, Kühlschränke in Häusern und so weiter nach Brauchbarem, was einem das Überleben sichert. Denn das ist im Gegensatz zu Minecraft hier deutlich verschärft: Man muss sich nicht nur gegen die herumlaufenden Zombies wehren, sondern man muss sich auch bekleiden, man muss essen und trinken, es kann einem zu heiß oder zu kalt werden, man kann durch Nässe erfrieren und man kann krank werden, wenn man schmutziges Wasser trinkt oder verrottetes Fleisch isst bzw. essen muss. Außerdem sollte man noch eine Behausung bauen und alle anderen möglichen nützlichen Gegenstände, so dass man nach und nach immer besser überleben kann.
Das ganze wird gestützt durch ein sehr komplexes und manchmal auch ein wenig kompliziertes Crafting-System. Dieses sagt einem bei den meisten Gegenständen ziemlich genau, welche Rohstoffe man benötigt, um etwas herzustellen. Manchmal benötigt man aber auch erst »Fähigkeiten«, um etwas herstellen zu können. Diese Fähigkeiten werden teils dadurch trainiert, indem man einfach etwas tut - zum Beispiel mit der Steinaxt Rohstoffe wie, »Pflanzenfasern«, »Kleine Steine« und »Holz« - zu produzieren. Teilweise muss man diese auch erst durch »Erfahrungspunkte« freischalten. Diese bekommt man wiederum, indem man im »Level« aufsteigt. Wobei ich allerdings noch nicht heraus gefunden habe, wodurch sich eigentlich genau der Level erhöht.
Kompliziert wird es dadurch, dass leider nicht immer genau erklärt wird, was man eigentlich wozu benötigt. So kann man mit einer Feuerstelle Wasser aus dem Fluss (Trübes Wasser) abkochen. Aber dazu benötigt man Werkzeuge. Die Feuerstelle deutet ein paar Icons an, die aber nicht erklärt sind. Also muss man raten, was man da benötigt, wobei sauberes Wasser allerdings überlebenswichtig ist. Ich vermute, dass noch ein paar Patches nachgereicht werden.
Die Landschaft ist architektonisch und texturell - Stichwort: Matschtexturen - total unspektakulär: Grasbüschel, Bäume, Steinhaufen, größere Bäume und alle Nase lang auch mal die Ruinen eines zerfallenen Gebäudes, ausgebrannte Autos oder sehr selten sogar ein komplettes Haus. Wenn man eine Minuten in die selbe Richtung läuft, dann sieht man nichts anderes. Das ist aber erst einmal völlig uninteressant, denn die Spiele-Welt beeindruckt vor allem durch ihre schiere Größe. Und ihr Sandbox-Charakter. Und das ist dann doch wieder spektakulär, denn das ist der eigentliche Clou: Man kann alles, wirklich ALLES, zerhacken und umgraben. Und das bleibt dann auch zerhackt und umgegraben. Wenn man will, könnte man ganze Burgen mit Wassergräben bauen, damit man vor den Zombies sicher ist. Wenn man wollen würde, könnte man also aus der gesamten Welt eine kahle Ebene machen. Ob Pflanzen nachwachsen, weiß ich noch nicht. Im Crafting-Sytem wird angedeutet, dass man selber Nutzpflanzen anbauen kann.
Und dann sind die Landschafts-Elemente dann doch teilweise so gesetzt, dass man sich ganz gut auskennt. Wobei es auch eine Karte gibt, auf der man selber Markierungspunkte setzen kann, und einen Kompass, der diese Markierungen ebenfalls anzeigt. Sehr praktisch.
In der PS4-Version gib es zwei Landschaften: Eine vorgefertigte Welt - die habe ich gespielt - oder eine zufällig generierte. Das Spiel bietet auch Online-Multiplayer-Features, die mich aber nicht interessieren. Ob und in wie weit man sogar ganze Landschaften in der PS4-Version »austauschen« kann, weiß ich also nicht.
Man merkt dem Spiel allerdings an, dass es für den PC mit Maus und Tastatur entwickelt wurde. Das navigieren in den Menüs ist auch nach einiger Übung mit dem PS4-Pad ein Krampf. Zumal die Spielewelt weiter läuft, wenn man ein Menü öffnet. Und mal eben schnell einen Bogen ausrüsten während ein Zombie fauchend auf einen zuläuft ist schon ein wenig panisch.
Das Spielziel heißt übrigens einfach nur »überleben«: Und zwar möglichst lange. Das war's.
Sehr süchtigmachend und wieder einmal ein totaler Zeitverbrenner.