"The Last Guardian"
Hier mal ein kurzer erster Eindruck nach der ersten Spielstunde.
Worum gehts? Kann ich ehrlich gesagt noch nicht wirklich sagen. In der Figur eines kleinen tätowierten Jungen wacht man direkt nach dem Spielstart in einer Art Verlies auf ohne genau zu wissen wie und warum man dort gelandet ist. Ein weiterer Insasse ist dieses große Fabelwesen welches angekettet und verletzt herumliegt und einem erst einmal wenig freundlich gesinnt ist. Eine Stimme aus dem Off - die ältere Version der Spielfigur - erklärt in einer Art Rückerinnerung, wie er die damaligen Ereignisse wahrgenommen und was er in der jeweiligen Situation unternommen hat.
Trico, so der Name des Fabelwesens, scheint wie jedes andere Tier auch, äußerst verfressen zu sein, denn mit den leuchtenden Fässern die überall im Verlies herumliegen und bei deren Bergung ich die ersten Feinheiten der Steuerung erlerne, reagiert er schon deutlich wohlwollender auf meine Annäherungsversuche wenn ich ihm diese vor die Füße lege - sie enthalten wohl einen äußerst wohlschmeckenden Snack.
Über einen Schaltermechanismus kann man die Kette an seinem Hals lösen und anschließend auf ihn klettern um den Speer der in seinem Körper steckt herauszuziehen. Interagieren kann man mit Trico entweder durch lautes Rufen was in einer Art indianischen Fantasiesprache umgesetzt wird, oder indem man ihn streichelt was ihm äußerst gut zu gefallen scheint.
Eine genauere Inspektion des Verlieses führt über einen schmalen versteckten Spalt in der Wand in eine leuchtende Halle. Erreichen kann man diesen Ort dann auch nur wenn man mit Trico zusammenarbeitet und, nachdem man auf ihn heraufgeklettert ist, von seinem Kopf auf eine erhöhte Plattform gesprungen ist. Neben einem großen Sarkopharg findet man einen kleinen Leuchtschild in der Halle mit dem man ein leuchtendes Symbol auf verschiedene Oberflächen projezieren kann und das praktisch als Zieleinheit für Trico funktioniert. Projeziert man nun also das Symbol, feuert Trico einen Blitz aus seiner Rute an die angegebene Stelle und kann damit Barrieren und ähnliche Hindernisse zerstören.
So gelangt man letztendlich auch raus aus dem Verlies und kann gemeinsam mit seinem großen Begleiter die weitere Welt erkunden welche dem ersten Anschein nach riesig gestaltet wurde und aus hohen Türmen, Brücken und Plattformen sowie gigantischen Gebäuden gestaltet wurde.
Trico hilft einem dabei höhere Plattformen zu erreichen und Barrieren zu überwinden. Wenn er sich mal unsicher ist - er scheint beispielsweise ein wenig wasserscheu zu sein - kann man ihn durch gutes Zureden und über die bereits erwähnten (Snack-)Fässer "überreden" einem weiter zu folgen.
Tricos Verhalten wirkt schon sehr real, was man in dieser Form bislang selten oder eher überhaupt in noch keinem anderen Videospiel gesehen hat. Kompliziert oder störrisch, so wie er manchmal beschrieben wurde, habe ich ihn bislang moch nicht erlebt, allerdings kann sich das im weiteren Spielverlauf und bei komplexeren Schalter- und Umgebungsrätseln ja noch ändern.
Auf technischer Seite würde ich das Spiel bislang als "nett" umschreiben. Man sieht dem Spiel an, dass es ursprünglich für die PS3-Plattform entwickelt wurde. Die Texturen sind stellenweise verwaschen, an einigen Stellen flimmert es und richtig flüssig läuft es auch nicht. Die Steuerung ist ein wenig schwammig und die Kamera an einigen Stellen etwas störrisch. Nichtsdestotrotz versprüht das Spiel wieder diese herliche Fumito Ueda-Atmosphäre, welche schon seiner Vorgängertitel Ico und Shadow of the Colossus ausgezeichnet haben. Eine wunderschön gestaltete Umgebung, schönes Licht- und Farbspiel und zahlreiche Details an allen Ecken und Enden.
Die Animationen der Hauptfiguren wirken dabei äußerst geschmeidig und realistisch, wobei hier vor allem Trico zu begeistern weiß. Wenn er sich auf einen Sprung vorbereitet (Katzenliebhaber wissen was ich meine), sich putzt, vor Müdigkeit gähnt oder einfach nur angelaufen kommt...das schaut absolut fantastisch aus und hier steckt sicherlich eine Unmenge an Arbeit drin.
Bislang war das ein sehr schöner und vor allem interessanter Einstieg und ich bin sehr gespannt, wie die weitere Reise dieses ungleichen Duos verlaufen wird. Ich werde berichten.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Gunlord« (10.12.2016, 08:15)