Obwohl ich eigentlich im Moment das JRPG
Dragon Star Varnir [PS4] spiele (angekündigt in dem Twitch-Stream mit SirPommes und Dengeki Gamer, siehe
hier), habe ich mich doch von
v3to hinreißen lassen, auch dieses Spiel anzufangen. Normalerweise spiele ich Spiele nicht durcheinander, und schon gar keine JRPGs, weil die doch meistens durch ihre komplexen Stories und Kampf-Systeme eine hingebungsvolle Einarbeitung benötigen. Das ist bei
Dragon Quest Builders nun nicht so. Ich habe vor einiger Zeit die Demo durchgespielt und mit gedacht »jetzt oder nie«.
Inzwischen bin ich in der dritten Welt (es gibt vier, wenn ich den Menü-Einträgen zum Start des Spiels Glauben schenken soll). Obwohl die Welt aus Würfeln aufgebaut ist - bis auf Pflanzen, Steinbrocken am Boden und die Monster - und es so wie ein
Minecraft-Klon aussieht, greift das
Minecraft-Spielprinzip nur bedingt. Es ist dann doch ein JRPG, in dem man als Spieler Aufgaben gestellt bekommt. Außerdem gibt es eine gewisse vom Spiel vorgeschrieben »Evolution« der zu fertigenden Gegenstände. Man kann also nicht immer alles und sofort fertigen, denn die Rezepte dazu bekommt man erst im Laufe des Spiels serviert. Das führt dazu, dass man dem Bau-Drang nicht bedingungslos nachgeben kann, was eben zu einem deutlich anderen Spielgefühl als bei
Minecraft führt. Die Welt ist außerdem anders als bei
Minecraft begrenzt (dort ist es quasie die Größe der Festplatte, die dem schaffensdrang Grenzen setzt), sie ist vorgefertigt und nicht zufällig aufgebaut, und man kann nicht über den Rand der Inseln der jeweiligen Welt hinaus bauen. Im Laufe des Spiels ergattert man stattdessen sogenannte »Teleporter«, die einem zu einer anderen der pro Welt vier vorhanden Inseln führen.
Sind alle Aufgaben erledigt, gibt es einen Kampf gegen ein Boss-Monster. Dieses ist nicht sonderlich schwer zu besiegen, nur muss man erst einmal heraus finden, wie man ihn besiegt, was dann die eigentliche Aufgabe im Kampf darstellt. Evtl. muss man den Kampf auch noch einmal abbrechen und sich vorher die nötigen Waffen bauen. Ist der Boss besiegt, öffnet sich der finale Teleporter zu einer anderen Welt. Sobald man diesen betritt, lässt man sämtliche Gegenstände und Rezepte für die Gegenstände hinter sich und fängt in der neuen Welt quasie von Null an. Das ist ein wenig befremdlich, allerdings auch wieder ganz interessant, denn die Welten unterscheiden sich optisch und von den vorhanden Rohmaterialien sehr stark. So gibt es in der zweiten Welt zunächst kein Holz. Dieses bekommt man erst auf der zweiten Insel der Welt und fängt dann an, innerhalb der Grenzen der eigenen Stadt zum Beispiel Bäume zu pflanzen, auf dass man einen immer zur Verfügung stehenden Holzvorrat besitzt.
Im Laufe meines jetzt ca. 3 Wochen dauernden Spiels - nicht durchgehend, meistens am Wochenende - habe ich mehrere emotionale Phasen durchgemacht. Erst war ich begeistert. Dann gefrustet, weil die Bewohner meiner Stadt sich nicht immer so ganz klipp und klar ausdrücken, was sie von mir haben wollen oder ich nicht wusste, wie ich das erreichen kann. Dann wieder begeistert, als ich bemerkte, dass ich einfach mal alles bauen muss, was ich auch bauen kann. Denn schon dadurch erhält man neue Rezepte. Und dann wieder etwas gefrustet, weil mir öfters mal Nahrungs- und Rohstoff-Mangel zusetzten. Übrigens, Einwohner: Die deutsche Übersetzung - nur Text, keine gesprochene Sprache - ist 1A! Ich habe öfters mal schallend gelacht, wie sich die Einwohner meiner Stadt mir gegenüber ausdrücken.
Insgesamt bin ich von dem Spiel doch ziemlich begeistert.
Dragon Quest Builders beweist mal wieder, dass die Japaner es verstehen, aus noch so zusammen gewürfelten Spielelementen spannende Spiele zu bauen. Und ich habe tatsächlich so etwas wie einen leichten Suchteffekt.