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henrikf

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3 553

18.12.2020, 11:33

Killzone: Shadow Fall [PS4]

Ich kann das nicht spielen ... tut mir Leid. Noch so ein Spiel, welches eine Zeit auf meinem Stapel der noch zu spielenden Spiele lag und das ich jetzt endlich mal angegangen bin. Aber ... nee, das funktioniert nicht.

Die Grafik ist toll. Punkt. Auch das Intro macht Laune. Das ganze Setting ist spannend - ich kenne die Serie nicht - und der Anfang des 2. Kapitels, der ersten richtigen Mission, macht auch Laune.

Ja nun, hey ... ich ignoriere mal die völlig überladene Steuerung am Joypad; mal lange und mal kurz drücken um gewissen Funktionen auszulösen. Ich habe erst in der Mitte der ersten Mission geschnallt, wie man die Waffe wechselt. Damit kann ich mich noch arrangieren. Dann werden die Gegner per »Echolot« hellgelb markiert, so dass man diese auch hinter Felsen und Bäumen sieht. Dumm nur, wenn einem die Sonne ins Visier scheint und blendet, dann sieht man nämlich gar nichts mehr. Ziele werden in der Landschaft mit orangeroten Punkten markiert, die man im Sonnenlicht genau so schlecht sieht. Von den Zielbeschreibungen mit einer weißen Mini-Schrift fange ich gar nicht erst an.

Na gut, soweit alles gut und etwas nervig. Aber ich kann mich damit (noch) anfreunden.

Und dann musste ich im 2. Kapitel einen Packen C4-Sprengstoff an einem abgestürzten Raumschiff befestigen und aus der Entfernung mit einem Plasma-Gewehr - oder was auch immer das sein mag - darauf feuern. Dumm nur, dass der Sprengstoff schwarz ist und das verkohlte Wrack ebenfalls. Das ist also schon mal schwer auszumachen. Zudem hat die Zieleinrichtung des Gewehrs ziemlich viel Brimborium an Markierungen eingeblendet ... und Omas Leselupe hat eine bessere Vergrößerung, als dieses Scharfschützengewehr. Ich habe sogar in meiner Jugend bei der Bundeswehr eine Scharfschützenausbildung gemacht - kein Witz! - und dieses blöde Zielfernrohr des »Heckler & Koch G3«, mit dem die Bundeswehr damals ausgerüstet war, hat eine DEUTLICH BESSERE Vergrößerung, als dieses High-End-Plasma-Gewehr in »Killzone«. Kurz: Ich habe GAR NICHTS gesehen. Ich habe locker 20 mal auf das C4 geballert, immer daneben und es ist nichts passiert. Dann schwante mir etwas und ich habe die Mündung des Gewehrs direkt an das C4 gehalten und abgedrückt ... und wieder ist nichts passiert.

Rage Quit! Weg mit dem Dreck. Meine Zeit ist mir zu schade für unausgegorene Spiele.
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dmon

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3 554

22.12.2020, 04:53

Ich habe jetzt ~10-15 Stunden mit Cyberpunk auf der PS5 verbracht. Bin ungefaehr bis zu den ersten paar Missionen mit Panam gekommen waehrend ich auf einen Anruf von Takeda warten sollte und habe das Spiel soeben bei Sony zurueck gegeben. Im Grunde war ich zufrieden was das Setting und die Story bis jetzt anging, es orientiert sich ganz gut an diversen Buechern und die Story war auch nicht zu vorhersehbar und hat sich eigentlich ganz gut entwickelt.
Ein paar Dinge stoeren mich allerdings doch zu stark als dass ich da mehr Zeit mit verbringen kann. Also zusaetzlich zu den normalen Bugs.
  • es gibt keine 'AI'. Die Gegner sind einfach Bullet Sponges die manchmal von A nach B laufen. Die Passanten kann man anrempeln, das wars dann auch. Das macht mir aber auch nicht soviel Spass wie in The Witcher 3 wo sie wenigstens lustig "oof", "aaargh", usw sagen
  • Mein Build war 20 in Int, komisches Okular-Implantat mit dem alle Waffen non-lethal wurden und als Nahkampfwaffe den non-lethal Gehstock von nem Zuhaelter, Quickhacks als Brot und Butter. D.h. rumschleichen, ne Kamera finden und dann solange 'Contagion' verbreiten bis kein Gegner mehr steht. Super effizient und langweillig
  • Das Hacking MiniGame ist die ersten 10 erfrischend im Vergleich zu Schloesser knacken, ich hatte gehofft da kommt noch mehr.
  • Ich hatte das Gefuehl dass es absolut keinen Unterschied macht wie ich mich in Dialogen entscheide. Ich kann noch so oft die [Nomad] Option waehlen, dann gibts einen Satz als Antwort und danach gehts genauso weiter wie es im Drehbuch steht.
  • 'Gescriptete Action-Szenen' in denen alles um mich herum explodiert.. Vollkommen belanglos, ich sammel da hinten noch nen Kaeserad. Der NPC Kompadre ueberlebt sowieso alles.
  • Das Spiel ist gut wenn man 'mitspielt', sich drauf einlaesst und so
    tut als waeren die Sachen dringend die einem die Mitstreiter sagen. Die
    Atmosphare kommt komplett zum Stillstand wenn man dann doch anfaengt
    noch alle Kaese-Raeder zu moppsen und sich die Levels ein bisschen
    anguckt. Ich habe jetzt leider einmal zu oft hinter den Vorhang geguckt
    und die Immersion ist fuer mich einfach hinueber. Es ist immer das
    gleiche Prinzip "Hey V, sei leise und erreg' kein Aufsehen *piffPaffRumpelRumpel* Scheisse, wir sind aufgeflogen, lass keinen am
    Leben... Hm ok"
  • Loot ist komplett egal, es ist repetative Zeitverschwendung den ganzen Plunder aufzuheben
  • Craft ist komplett egal, ich kann sowieso nur den gleichen Krempel basteln und danach an den naechsten NPC verkaufen. Handgranaten basteln ist das einzige was imho Sinn macht.
  • Ich renne sowieso immer rum wie ein Cyberpunk-Aschenbecher, aber das merke ich auch nur gelegentlich wenn ich beim Kaeserad-Diebstahl im Badezimmer ausversehen in den Spiegel schaue
  • Es war schoen mal wieder einen gehypten Spielstart mitzuerleben und sich an den Bugs zu ergoetzen (Highlight: random durch die Luft fliegende Autos die dann neben einem explodieren und suizidale NPCs die aus irgendeinem Grund aus dem Himmel fallen)

Ich habe echt versucht es am Wochenende hinter mich zu bringen weil ich die Story sehen wollte. Dann kam diese Mission dazwischen bei der ich warten sollte und es ging nicht weiter.. d.h. solange bis das Spiel gecrasht ist und die Mission ploetzlich doch funktioniert hat (3h spaeter, hab zig mal versucht die Ingame Zeit zu skippen und es tat sich nichts). Da war ich dann schon so genervt vom repetativen "Robotor"-"Meucheln" dass ich mir eingestehen musst dass so gerne ich das Spiel auch moegen wuerde es einfach nichts fuer mich ist.
Bin jetzt erstmal wieder mit meinem Backlog beschaeftigt. Aktuell Ghost of Tsushima, Last of Us 1 und Beyond Two Souls.. Und halt Just Dance 2021..

3 555

22.12.2020, 07:51

Bislang habe ich etwa 8 oder 9 Stunden gespielt. Mir gefällt Cyberpunk 2077 bislang ausnehmend gut (aufgrund des Settings auch um einiges besser als Witcher 3), wobei das Spiel für meinen Geschmack für ein Open-World-Game etwas sehr linear daherkommt. Atmosphärisch ist es jedenfalls ein absolutes Brett und mir gefällt die Mischung, die sich doch stark an GTA und Deus Ex anlehnt, mit einem Schuss Fallout 4. Bugs sind unübersehbar, aber bis auf Glitches war noch nichts gameplay-relevantes dabei und die Framerate hält auf der Series S die 30fps augenscheinlich stabil.

Womit ich btw unerwartet gut klar komme, ist die Shooter-Mechanik. Normalerweise überfordern mich das, da ich in der Ego-Perspektive ziemlich leicht die Orientierung verliere. Doch hier ist es vielleicht die kaum vorhandene KI und das Augenimplantat, dass es mir in diesem Spiel so gut wie nie passiert.

Mehr mag ich für den Moment noch nicht sagen, weil ich mich immer noch sehr von der Architektur der Stadt und den ganzen Memos ablenken lasse und mich vielleicht vier Stunden von der Story befasst habe.

henrikf

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3 556

23.12.2020, 10:21

@dmon:
Das ist ja ein vernichtendes Urteil, was Du da aushändigst. Das sieht danach aus, als wäre die Optik da, aber das interne eigentliche Spiel irgendwie reduziert.

Ich habe mal einen ähnlichen Effekt gehabt, und zwar mit Mirror's Edge Catalyst. Was habe ich mich auf das Spiel gefreut. Und wie geil sieht das dann auch aus (nach wie vor). Ich bin erst einmal nur in der »OpenWorld Stadt« herum gesprintet und habe mir einfach nur alles angehen. Aber schon da hatte ich gewisse Zweifel, denn so richtig OpenWorld war das Spiel dann doch nicht. Viele Areale waren erst einmal verschlossen. Die Immersion hat für mich dann einen heftigen unflickbaren Riss bekommen, als ein Auftraggeber in einer Nebenmission meinte »Ich treffe Dich am Zielort« (oder so ähnlich ) ... dann aber selber seelenruhig stehen blieb, während für mich die Zeit loslief. Das Kampfsystem hat dann für mich das Spiel gekillt. Von daher kann ich Deine Aussage sehr gut verstehen.
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3 557

23.12.2020, 15:54

@Henrik:
Das Spiel würde ich jetzt nicht allgemein abschreiben. Es ist an diversen Stellen unfertig und hat auch spielerisch gewisse Lücken. Meine Einschätzung nach wird das noch mindestens ein halbes Jahr dauern, bis die Kanten abgeschliffen sind.

Jedoch gehe ich momentan tatsächlich mit den meisten Reviews mit, welche das Spiel auf ein ziemlich hohes Podest stellen. Allerdings nur auf den Next-Gen-Konsolen oder einen potenten PC.

Ich sehe das auch bei Freunden. Die zählen aus dem Stand diverse Kritikpunkte auf und erwähnen im gleichen Atemzug, dass es das beste Spiel im Cyberpunk-Segment ist, was sie je gespielt haben. Die Story ist sehr gut geschrieben, die Atmosphäre ist ausgesprochen dicht. Wie gesagt, mir gefällt es trotz der Schwächen besser als Witcher 3, GTA oder jegliche Ubisoft-Open-World. Wovon ich mich allerdings gedanklich verabschiedet habe, dass es sich bei dem Spiel um ein klassisches Rollenspiel handelt. Es ist doch eher ein Action Adventure geworden.

Edit: Für mich stehen und fallen oftmals aktuelle AAA-Games mit den Protagonisten. Aus dem Grund haben bei mir die GTA-Reihe oder Last of Us einen ziemlich schweren Stand. Mit Geralt von Riva konnte ich bis Witcher 3 überhaupt nichts anfangen. Mit "V" konnte ich mich dagegen aus dem Stand anfreunden. In meinem Fall (ich spiele einen männlichen V) agiert er allgemein sehr schroff und direkt, aber er hat eine Bodenhaftung, die mir sehr zusagt.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »v3to« (23.12.2020, 16:07)


dmon

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3 558

23.12.2020, 22:33

Ich glaube auch dass das jeder fuer sich entscheiden muss ob es einem am Ende Spass macht. Meine Kritikpunkte sind u.A. auch dadurch beeinflusst was ich in der letzten Zeit an open-world Spielen gespielt habe bzw. was mich bei diesem Genre immer wieder nervt. Und viele von den Punkten treffen leider auch auf Cyberpunk zu. Ich mag das Setting sehr und die Umsetzung ist gut gelungen, koennte aber an vielen Stellen noch besser sein. Die Development-Hell der letzten acht Jahre hilft dem Argument "wenn sie mehr Zeit haben/gehabt haetten wird es besser" auch nicht wirklich.


Spassfakt: die Credits listen ein Multiplayer Department.. das kann dann ja nochmal lustig werden wenn das irgendwann released wird.

Ich markiere den Rest jetzt erstmal als Spoiler damit sich jemand der es noch nicht gespielt hat nicht ausversehen den Spass durch mein Rambling ruiniert.

Spoiler Spoiler

Was mir bei den Credits noch aufgefallen ist, ist dass an dem Spiel vielleicht <5% Frauen beteiligt waren, ein eher unschoenes Thema dessen Erwaehnung einige Leute schon nervt. Aber es faellt mir in Medien immer oefter auf was es fuer einen Unterschied macht wie divers die Besetzung der Mitwirkenden ist. CDPR ist nun mal von groesstenteils weissen cis-Maennern mit einer christlich konservativer polnischen Erziehung vertreten :( Waehrend ich beim Witcher die Wahl habe mit welchen Frauen ich schlafen will sind die Optionen in CP77 strikt vorgeschrieben, und es kotzt mich an und ruiniert meine cyberpunk Immersion massiv. Alle Koerperteile sind austauschbar, Pornographie ist ueberall vertreten, aber kommt mal nicht auf die Idee das hier waere ein Open-World Game mit Entscheidungsfreiheit, dein Geschlecht bestimmen immernoch deine Stimmbaender(glaube ich).. :xAuf dem PC sieht es nochmal eine ganze Ecke besser aus als auf den Konsolen. Es ist spielbar und sieht irgendwie aus. 'Gut' kann ich das beim besten Willen nicht nennen auf der PS5 mit 4k TV. Johnny Silverhand sieht schlecht, aus als kaeme er gerade aus der LowPoly-Enzugsklinik.. nachdem ich gesehen habe wie er aussehen solllte :/


Mir war Geralt sympathischer und ich konnte mit dem Charakter irgendwas anfangen. Ich weiss was er darstellen soll auch wenn ich die Buecher nicht gelesen habe und die Backstory nicht genau kenne. "V" (Nomad) hingegen hat keine Anstalten gezeigt eine Backstory aufzubauen oder einen Drive zu entwickeln der grossartig vom Get-Famous-Scheme bzw. Johnny Mnemonic Story-Arc divergiert. Mehr Rollenspiel und weniger Action wuerde ich auch begruessen. So sehr ich Fan des Genres bin, so muss ich nicht alles in den Himmel loben nur weil es sonst keine guten Vertreter gibt. Es ist ein Computerspiel.



Zuletzt gespielt: Beyond Two Souls - 2 Player
Ich unterschaetze wie schnell ich beim Spiel-Hopping die Steuerung vergesse und es ist gleichzeitig gruselig, lustig und manchmal ärgerlich mit meiner Frau Multiplayer zu spielen. Grusel und Dinge unter Zeitdruck sind einfach so ueberhaupt nichts fuer sie, und Controller sind auch nicht sehr angesehen.

Zitat

WAS?! Das macht ja ueberhaupt keinen Sinn?! Warum muss die beim CIA die Boltzmannsche Transportgleichung lernen!? Kein Mensch braucht die. [Tirade warum die Navier-Stokes-Gleichung jener in 90% ueberlegen ist]
edit: Das Spoiler-Tag verwurschtelt die Formatierung -_-

3 559

24.12.2020, 01:05

@dmon

zu dem Spoiler

Spoiler Spoiler


Ein Punkt, den ich konträr sehe, ist das Thema Sex in Witcher 3 und in Cyberpunk. Ich kann die exhibitionistische und gleichermaßen prüde Darstellung in Witcher nicht leiden und habe dort Sexszenen so weit es eben ging vermieden. In Cyberpunk 2077 bin ich ehrlich gesagt froh, dass zwar Nacktheit mehr oder weniger unverblümt ins Spiel eingebunden wurde (während im Charakter-Editor auch primäre Geschlechtsteile definiert, gibts im Spiel einen Weichzeichner drüber), dass einerseits die Variationen an erotischen Abenteuern auf das Maß eines Mass Effects reduziert wurden und erfreulicherweise optional bleibt.

Btw Geralt van Riva finde ich alles mögliche, nur nicht sympathisch. Der Mann ist oberflächlich ein sexbesessener, grummliger Eigenbrödler, der für mich erst durch seine Zwischentöne interessant wird.
Nur in den Charakteren sehe ich auch in der heutigen Zeit ein individuelles Qualitätsmerkmal für verschiedene Spielertypen. Mir gefällt tatsächlich an "V", dass ich als Spieler an einem Punkt seines Lebens reingeworfen wurde - und das mal ohne die übliche Backstory oder Gedächtnisverlust. Die Dinge sind, wie sie sind und das Spiel vermittelt den Charakter hauptsächlich über Dialoge im hier und jetzt. Finde ich sehr effektiv, um mich mit ihm/ihr zu identifizieren.

Ich möchte auch nochmal auf die fehlende KI eingehen. Ich empfinde die Action in Cyberpunk in etwa vergleichbar mit der aktuellen Tomb-Raider-Trilogie. Da hat es mich nie wirklich gestört, dass die Gegner sich sehr schlicht und vorhersehbar verhalten haben. Ich muss allerdings dazu sagen, dass mich auch eher stört, wenn mir ein derartiges Spiel skill-basiertes Gameplay aufzwingt. Wenn man darauf Wert legt, wird mit Horizon Zero Dawn oder Soulsbornes gut bedient. Ich brauche das nicht.


Edit:
Die Development-Hell der letzten acht Jahre hilft dem Argument "wenn sie mehr Zeit haben/gehabt haetten wird es besser" auch nicht wirklich.

Dass das Spiel verfrüht auf dem Markt kam, ist nun weniger eine Rechtfertigung, als vielmehr eine Feststellung. Das ist Status quo und zumindest geht der Hersteller damit recht offen um und es wird weiter dran gearbeitet. Unabhängig davon ist Cyberpunk 2077 bereits im jetzigen Zustand ein Ausnahmespiel und es wird dem Werk nicht gerecht, die Argumentation in die Richtung zu ziehen, dass die Entwickler scheinbar nach Witcher 3 verlernt haben, wie mein ein gutes Spiel designt. Das passt zumindest nicht zu dem Spiel, welches ich hier vor mir habe. Die Mängel, die ich sehe, liegen größtenteils in der Technik oder Scripting.

Ich habe auch allgemein ein Problem damit, eine Checkliste zu definieren, was ein gutes Spiel ausmacht. KI ist mMn kein allgemeingültiges Qualitätskriterium, Crafting-Mechaniken ebenso wenig. Ich gehe schon mit, dass einige Spielelemente in Cyberpunk 2077 mehr Gimmick als notwendig sind - aber nicht das gesamte Konstrukt. Für meinen Geschmack würde dem Spiel auch mehr Cyberspace gut tun. Nichts desto trotz, bleibt ein rundes Gesamtkonzept, das Spiel hat eine individuelle Handschrift, die im AAA-Segment nicht selbstverständlich ist. Überhaupt ist die Spielmechanik gegenüber Witcher 3 wesentlich zugänglicher geworden. Dann die wirklich hervorragende Umsetzung einer lebendigen Metropole.

Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »v3to« (24.12.2020, 02:28)


henrikf

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3 560

24.12.2020, 18:35

@v3to:
Ich will echt nicht böse sein, wirklich nicht, ist wirklich nicht böse gemeint ... aber ...

[...] Ich sehe das auch bei Freunden. Die zählen aus dem Stand diverse Kritikpunkte auf und erwähnen im gleichen Atemzug, dass es das beste Spiel im Cyberpunk-Segment ist, was sie je gespielt haben. [...]

Da liegt mir natürlich auf der Zunge, dass es ja - im Gegensatz zu den Unmengen an Phantasy-Spielen, Shooter, Kriegsspiele, usw. usf. - auch fast nichts bei Cyberpunk gibt. ;)

Aber ich weiß, dass ich das Spiel, so ich denn mal eine PlayStation 5 besitzen werde, garantiert kaufen werde. Mir tut es nur unendlich Leid um »CD Project RED«. Da muss bei denen ganz böse irgend etwas schief gelaufen sein. Wechsel im Management? Doch überheblich geworden? Oder einfach nur völlig verschätzt? Schade. Ich hoffe, die kommen wieder auf die Füße.
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3 561

25.12.2020, 00:39

Da liegt mir natürlich auf der Zunge, dass es ja - im Gegensatz zu den Unmengen an Phantasy-Spielen, Shooter, Kriegsspiele, usw. usf. - auch fast nichts bei Cyberpunk gibt.

Nunja, ein paar Titel gibt es in dem Bereich schon, wobei Deus Ex Human Revolution der letzte war, den ich gespielt habe. Das war ein ziemliches Brett. In den letzten Jahren kamen sonst zB Observer, Cloudpunk, Shadowrun Hong Kong, Red String Clubs oder VirtuaVerse, die AFAIK einen guten Ruf genießen. Die Kommentare aus meinem Freundeskreis waren auch ohne Ironie gemeint, noch irgendwas gegeneinander aufzuwiegen. Für mich funktioniert das Spiel, wie gesagt, besser als Witcher 3, da mir das Setting wie auch die Spielmechanik mehr auf meiner Welle liegen.

Wo bei dem Spiel meines Erachtens gerade auch viel querläuft, ist unabhängig von technischen Problemen die gewaltige Erwartungshaltung, welche durch Marketing bzw auch Geschäftsführung geschürt wurde. Alleine wenn ich an den Gameplay-Trailer kurz vor Release denke... Ich hatte insgeheim gehofft, dass das Spiel ein ähnliches Kaliber wie ein Vampire the Masquerade Bloodlines werden könnte. Das hat sich leider nicht erfüllt, bzw ich musste mich auch erst damit abfinden, dass hier mehr GTA-artige DNA und etwas wenig Rollenspiel geboten wird. Nur macht es das nicht zu einem schlechten Spiel. Es ist in etwa vergleichbar, als spiele man ein Fallout 4 mit gestraffter Spielmechanik, ohne Siedlungsbau, dafür mit drastisch besser erzählter Story.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »v3to« (25.12.2020, 00:47)


3 562

25.12.2020, 09:40

Man darf sich natürlich schon fragen was bei der Entwicklung von Cyberpunk 2077 schief gelaufen ist. Angekündigt wurde das Spiel bereits 2012, also noch vor dem Release der alten Konsolengeneration und das Entwicklerteam war zeitweise größer als das zur Entwicklung vom dritten Witcher-Spiel. Der erste Release-Termin war dann im April diesen Jahres und wenn man sich den Umfang der Patches sowie die Patch-Notes anschaut, darf man wohl davon ausgehen, dass Management, Entwicklerteam, Marketing und Investoren in reichlich verschiedenen Welten gelebt haben. So wie die derzeitige PS4-Version läuft, möchte ich gerne wissen, was man denn ursprünglich im April 2020 veröffentlichen wollte. So dermaßen daneben, kann man mit seinem Projektplan doch überhaupt nicht liegen...wir reden hier schließlich nicht um ein kleines Indie-Entwicklungsstudio welches an seinem ersten kleinen Projekt werkelt und sich damit verzettelt.
Im Laufe der Zeit wurde dann der Hype auch wieder einmal viel zu groß und letztendlich war abzusehen, dass das Spiel die hohen Erwartungshaltungen ohnehin nicht mehr erfüllen kann. Mir tut es um das Entwicklerteam ein wenig leid, dass das Spiel nach so langer Entwicklungszeit und der offenbar extrem harten Crunch-Phase nun solche Prügel bezieht. Es wäre wohl besser gewesen, zunächst nur die PC-Version und im späteren Verlauf dann die Konsolenfassung zu veröffentlichen. Ich denke, dass man für die offiziellen Next Gen-Versionen ein wenig dazugelernt hat und ein deutlich besseres Erlebnis abliefern wird.

@v3to: Guter Punkt die Aussage auf die jeweiligen Protagonisten in AAA-Titeln. Aus diesem Grund konnte ich auch mit GTA V nichts anfangen.


@Topic:

Zuletzt habe ich ein wenig im Backlog herumgestöbert und dank Urlaub mal folgende Spiele auf der PS4 durchgespielt oder angespielt.

- The last of us 2
- Star Wars Jedi Fallen Order
- Ghost of a Tale
- 13 Sentinels Aegis Rim
- Spiderman
- Ghost of Tsushima

Die ersten beiden haben mir gut gefallen, wobei mich insbesondere tlou2 sehr beeindruckt hat, wenn auch auf unerwartete Weise. Bei Ghost of a Tale ist leider nicht wirklich der Funke übergesprungen, auch wenn ich den Hauptcharakter extrem sympathisch finde.
13 Sentinels macht einen starken Eindruck, allerdings werde ich das zu gegebener Zeit mal ausführlich und in einem Durchgang angehen.
Überrascht war ich von Spiderman, welches in nach den ersten zwanzig Minuten eigentlich aus der Konsole verbannen wollte, dass mir mittlerweile aber ausgesprochen gut gefällt.
Sehr gefreut habe ich mich auf Ghost of Tsushima, was meine hohe Erwartungen bislang auch erfüllen konnte...die vielen Lobeshymnen scheinen gerechtfertigt zu sein.

3 563

25.12.2020, 09:56

Man darf sich natürlich schon fragen was bei der Entwicklung von Cyberpunk 2077 schief gelaufen ist.

Der Scope und der Fokus auf den PC. Da bin ich mir ziemlich sicher. Wenn ich mir anschaue, mit welcher Detailversessenheit so manche Nebenräume gestaltet wurden, wundert mich bei dem Projekt nichts.

Btw Star Wars Jedi Fallen Order hat mich auch positiv überrascht. Ich hatte das erst gar nicht recht auf dem Plan, weil ich normal um Spiele mit Soulsbourne auf der Stirn einen großen Bogen mache. Mir gefällt das Platforming und das Leveldesign ganz allgemein. Dem Spiel wird hin und wieder nachgehalten, dass es auf eine Metroidvania-Struktur und Backtracking setzt. Das empfand ich aber - unabhängig davon, dass ich Metroidvanias ohnehin mag - aufgrund der überschaubaren Areale nicht übermäßig präsent. Und das Kampfsystem... ich kann das soweit runterschrauben, dass ich mit meinen Skills mit einem solchen Spiel auch mal zurechtkomme und meine Fresse, machen die Kämpfe Spaß.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »v3to« (25.12.2020, 10:05)


3 564

25.12.2020, 14:55

Ja, dass Metroidvania-Spielprinzip hat mir auch gut gefallen, wobei hier vor allem das Leveldesign überzeugen konnte. Auch das Kampfsystem fand ich sehr gelungen und hat in späteren Bereichen viel zur Star Wars-Atmosphäre beigetragen. Schwach waren hingegen einige der Nebencharaktere, was durch die zweite Schwester allerdings wieder halbwegs kompensiert wurde - von ihr hätte ich gerne noch etwas mehr gesehen.

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