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1 501

24.08.2015, 09:46

World of Tanks - Wie iset?

Vorläufig wohl mein abschließendes Urteil über das Endlosspiel. Nach nunmehr fast 100 Zufallskämpfen find ich mich glaub ich so langsam in das Spiel rein. Ungewohnt für mich ist halt dass es reeeelativ taktisch zugeht. Das heißt die Leute gehen nicht zwangsweise aufeinander los wie die Rentner, die ihre Rente abholen wollen, sondern nutzen halt mehr oder weniger geschickt das Terrain aus um Deckung zu haben oder tarnen sich gar. Das Spiel hat nämlich ein Tarnsystem, bei dem man sich gut versteckeln kann. Mein Vergleich wär jetzt Counter-strike, wobei halt Wot deutlich teamorientierter ist und durch die verschiedenen Fahrzeugklassen halt jeder seine ganz bestimmte Rolle hat. Das ist schonmal ganz cool und umso cooler wenn man sieht dass es a) auch angenommen und b) umgesetzt wird. Das motiviert.

Frags sind unter Umständen nicht ganz einfach zu holen und ich verliere immer noch die Mehrzahl meiner Matches und gehe oft sogar ganz ohne Kill aus. Damit meine ich: Man muss schon wissen wie man das gut spielen kann um hier was zu reißen. Dazu gehört auch dass man sich mit den Fahrzeugen mehr auseinandersetzt, was ziemlich trocken ist, aber auch seinen Reiz haben kann.

Die Spielmechanik selbst geht äußerst flüssig von der Hand. Die Steurung ist simpel, aber dank diverser Extras bietet das Spiel ein nettes, wenn auch nicht zu heftiges, Maß an Komplexität: Man kann durchaus mal mit Motorbränden rechnen oder mit verletzten Crewmitgliedern. Die Crew selbst kann man übrigens auch ausbilden. Dann gibt es das erwähnte Tarnen bzw. das Aufdecken von getarnten Gegnern, wofür man auch Auszeichnungen und Punkte bekommt.

Das ist ein Kernelement des Spiels und man muss sich das in etwa vorstellen wie schraffierter Kriegsnebel bei Echtzeitstrategiespielen. So sieht man zwar die ganze Zeit die ganze Karte, aber erst wenn man in die Nähe eines Gegners kommt oder dieser sich durch Bewegung oder Schüsse verrät, wird er für alle auf dem Radar angezeigt. Das ganze hängt natürlich auch von der Reichweite des Funkgerätes (als Radarersatz quasi) ab. Bei meinen ersten Spielen auf Stufe I hatte ich nur 90m Funkreichweite und hab dementsprechend kaum gesehen was um mich herum passiert.

Bei der Artillerie kann man denk ich ganz schön das Teamwork ein bisschen aufzeigen. Die Arta muss natürlich möglichst geschützt in einem Gebüsch oder so weit hinten stehen weil sie einfach nur im Fernkampf was reißen kann.
Damit sie aber Ziele anpeilen kann, ist sie darauf angewiesen, dass feindliche Panzer aufgedeckt werden. Das können wiederum am Besten die leichtesten Panzer machen, weil sie am mobilsten sind. Oft funktioniert das also so:
Die Panzer draußen decken einen Feind auf und befeuern ihn. Der muss dadurch in Deckung gehen und kann nicht weg. Als Arta seh ich ihn nun auf der Karte, kann die Stelle anvisieren und den Gegner durch Feuer aus dem Spiel nehmen.

Besonders bei schweren Panzern ist das für das Team hilfreich, denn die Arta hat viel größere Kaliber und kann selbst schwerst gepanzerte Fahrzeuge gut aus dem Spiel nehmen, wo die anderen Panzer im direkten Kampf probleme hätten. Umgekehrt ist die Arta wiederum auf den Schutz vor Entdeckung angewiesen und im Zweifelsfall müssen schnellere Panzer oder Panzerjäger durchgebrochene Panzer ausschalten bevor sie zur Arta durchkommen. Daher ergibt sich auch folgende Betrachtungsweise der Artillerie:


Neben der Arta hab ichs aber mittlerweile auch geschafft mit Panzern der Stufe II nicht nur schaden auszuteilen, sondern auch bis zu 3 Kills in einzelnen Runden rauszuholen.

Fazit zu World of Tanks:
Fordernd, aber spaßig!
Leider sind die Optionen recht eingeschränkt und man kann bis Stufee VI oder so (für mich noch Zukunftsmusik) nur Zufallskämpfe auf Zufallskarten machen. Find ich sehr schade, weil ich die ein oder andere Karte gerne öfter spielen würde. Aber naja!
In jedem Fall kann man sehr viel Zeit in das Spiel reinschmeißen.

Achja, übrigens: Das von mir eingangs zitierte Einsteigervideo find ich mittlerweile gar nicht mehr so gut. Ich hab mich zum Glück nicht sklavisch dran gehalten und die Arta ausprobiert, sonst wär ich wahrscheinlich schon längst wieder ausgestiegen. Über die Arta hab ich mal die Ruhe bekommen das Spiel besser kennenzulernen und bin in der Folge dann auch mit den normalen Panzern besser geworden.
Frieden. Brotbier. Möpse.
Miniblog

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Out« (24.08.2015, 09:52)


1 502

24.08.2015, 20:15

Ich spiele derzeit "Inversion" auf der PS3 das es aber auch auf der 360 gibt!

Mir gefällt es richtig gut auch wenn es mal wieder in der fachpresse schlecht bewertet wurde!
Ich muss aber sagen das ich es sehr gelungen finde zumal das Thema Gravitation aufgegriffen wurde was leider sehr vernachlässigt wurde nach dem spiel Prey!
Keine angst es ist jetzt nicht ganz im mittelpunkt gerutscht wie bei Prey aber es ist ausreichend vorhanden!
Komischerweise kann ich mit diesem titel mehr anfangen als mit Gears of War! :-o

Reinschauen lohnt sich aber auf jeden fall!
Grafik sieht ganz gut aus! Habe da schon schlimmeres gesehen!
Natürlich gibt es mal wieder die 08/15 standard story aber was will man erwarten bei einem Action titel!
Mich unterhält das spiel jedenfalls sehr gut und animiert mich zum weiterspielen!
Vielleicht ist es ja auch ein kleiner geheim Tipp! ;)

Von mir bekommt der titel 7/10 Punkte!

http://psnprofiles.com/robbytm1983
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henrikf

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1 503

24.08.2015, 20:51

Und schon steht's auf der »Haben wollen«-Liste. Da wir ungefähr den selben Shooter-Geschmack haben, gehe ich davon aus, dass mir das Spiel auch gefallen wird. :)
--== Island2Live / Henrik Fisch==--
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Spielt gerade: Yonder: The Cloud Catcher Chronicles

1 504

25.08.2015, 10:12

Ich hab aus Jux und Dollerei neulich mal Panzer General ausgegraben.
Polen 39, erste Mission auf EASY. Man hat 10 Züge Zeit um zwei Städte einzunehmen.

Ergebnis: Niederlage.
Nicht einfach, so ein Weltkrieg. Hätt man besser gleich sein gelassen.
Frieden. Brotbier. Möpse.
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1 505

26.08.2015, 11:52

Ich hab World of Warplanes voller Begeisterung installiert - schon seit den Aces-Simulationen begeistern mich solche Flugzeugspiele total. Leider ist aber mein Computer zu schwach und das Spiel läuft selbst in den niedrigsten Einstellungen nur als Diashow. Habs gleich wieder gelöscht :(
Frieden. Brotbier. Möpse.
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1 506

26.08.2015, 12:43

Das Casual Game „The Witcher 3“ (Teil 1)

Der Titel mag wie ein Widerspruch klingen, wenn man „The Witcher
3“ kennt und weiß, was das Modewort „Casual Gaming" ungefähr bedeutet. Der
Wikipedia-Eintrag zu „Casual Game“ bestätigt diesen Widerspruch sogar mehr als
er ihn entkräftet: Die Zielgruppe der Casual Games sei mehrheitlich weiblich
und über 40 Jahre alt und auf „kurzweilige Unterhaltung ohne langwierige
Lernphase“ aus, wohingegen die traditionellen Computerspieler unter 30 Jahre
alt und vorwiegend männlich seien und „ein tiefes Eintauchen (Immersion) in
möglichst realistischen Spielewelten suchen“.

Für mich scheint es keine Zielgruppen-Schublade zu geben: Ich, männlich, um die
40 Jahre alt, suche nach einer schnell zugänglichen und kurzweiligen Unterhaltung, die mir ein tiefes Eintauchen in
eine realistische Spielewelt ermöglicht. Ich bin nicht bereit, für die
Steuerung allein schon Stunden investieren zu müssen und möchte mich nach einer
längeren Spielpause schnell wieder in das Spiel hineinfinden. Mit „The Witcher
3“ ist den Entwicklern genau das erstklassig gelungen.


Über 200 Stunden Spielspaß

„TheWitcher 3“ ist ein überaus umfangreiches Computer-Rollenspiel in einer Third
Person Perspektive, hauptsächlich mit einem einzigen Protagonisten, dem Hexer
„Geralt von Riva. In wenigen Szenen werden auch andere Charaktere im Rahmen von
Erzählungen oder Dialogen über die vergangenen Ereignisse quasi live
„nachgespielt“, was zusätzlich für Abwechslung sorgt.

Geralt von Riva wird nicht zu Beginn des Spiels in einem Charaktergenerator
zusammengebastelt, wodurch man nach dem Titelbildschirm sofort ins Geschehen
gelangt. Geralts Fähigkeiten werden während des Spiels insbesondere nach
Erreichen einer neuen Stufe durch den Spieler festgelegt.

Die Hauptgeschichte zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Spiel: Zuerst
muss Geralt seine große Liebe, Yennefer, aufspüren und sich anschließend auf die
deutlich anspruchsvollere und langwierigere Suche nach Cirilla, seiner
Ziehtochter, begeben. Natürlich gibt es massig Quests und Nebenquests um diese
Hauptstory herum, die die Spielzeit von mindestens 25 Stunden auf gut 200
Spielstunden ausdehnen können. Manche Quests sind hervorragend miteinander
verwoben, manche Details zu Charakteren erfährt man erst nach Abschluss einiger
Aufträge, die man nicht mit diesen in Verbindung gebracht hätte, überraschende
Wendungen auch im Hinblick auf Sympathien inbegriffen. Die
Familienangelegenheiten des „Blutigen Barons“ sind ein gutes Beispiel hierfür: Auf
der Suche nach seinen in allen Himmelsrichtungen verstreuten Familienangehörigen
kam bei mir eine gehörige Portion Hass auf seine Person und Genugtuung für das,
was ihm widerfahren war, auf, als ich erfuhr, warum sie überhaupt verschwunden waren.
Nachdem ich aber später die ganze Geschichte erfuhr, wechselte die Haltung in Verständnis
und sogar Mitgefühl (eine Frau wird hierbei sicherlich anders reagieren). Meine
anfängliche Wahl aus dem Repertoire der eher zynischen Antworten schwenkte dabei
– dank des hervorragenden Dialogsystems – in freundschaftliche Töne um. Dass
ich zuvor seiner Frau an einem wenig idyllischen Ort im Zuge einer völlig
anderen Quest begegnet war und warum sie eben dort war, erfuhr ich erst einige
Zeit später, nachdem ich die Puzzleteile durch Befragung anderer Personen zusammengetragen
hatte.

Audiovisuell ist „The Witcher 3“ ein wahres Prachtstück: stimmungsvolle Musik,
atmosphärischer Sound und bombastische Grafik unterstützen das
Mittendrin-Gefühl. Auch ein Wechsel von Wetter, Tag und Nacht ist vorhanden und
führt dazu, dass man geneigt ist, statt eben noch schnell zur nächsten Quest durch
den nächtlichen Sturm zu laufen, doch lieber seinen Rausch auszuschlafen, um
morgens fröhlich gen Sonne durch die tolle Landschaft zu reiten. Mit einem
Kopfhörer und einem abgedunkelten Zimmer wird das Eintauchen in diese Welt außerordentlich
verstärkt und man wird von so manchem Gänsehaut-Vorfall heimgesucht. Selbst bei
herabgesetzten Detailstufen wird ein Rechner benötigt, der Anfang 2014 noch ein
Highend-Rechner war. Mein 17-Zoll-Notebook mit Core i7, GTX 770M und 16 GB RAM,
kann das Spiel nach Abschaltung der „realistischen Haaranimation“ in sonst
hohen Detailstufen noch recht gut bewältigen. Nach dem Update auf 1.08 war die
Grafik noch ein Tick flüssiger.

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1 507

26.08.2015, 12:44

Das Casual Game „The Witcher 3“ (Teil 2)

Ein Segen für den Casual Gamer

Der sofortige Einstieg in das Spielgeschehen ist ein Segen
für den Casual Gamer, der eben nicht die dröge „Candy Crush Saga“ spielen
möchte. Die zwar nicht minder interessante Charaktererstellung bei einem
klassischen RPG ist nun mal zeitraubend und entfällt bei „The Witcher 3“. Als
Anfänger und Gelegenheitsspieler sollte man die leichteste Stufe wählen („Einfach
nur die Geschichte“). Der Schwierigkeitsgrad ist hierbei hoch genug für einige kräftezehrende
Bildschirmtode, vor allem, wenn noch kein Verständnis für das Skill- und
Stufensystem vorhanden ist. Höhere Schwierigkeitsgrade dürften zwar nicht
abschrecken, aber dürften den Gelegenheitsspieler auf lange Sicht nicht bei der
Stange halten, weil schon die Quests ohne die Kämpfe im Schnitt
herausfordernder werden und mehr Zeit benötigen.

Aus Sicht der Hardcore-Gamer sind Gelegenheitsspieler „Noobs“, die die
PC-übliche WASD-Steuerung nicht zuverlässig beherrschen. Zugegeben, auf mich
trifft das voll und ganz zu. Die falschen Tastendrücke führen unweigerlich dazu,
dass nach einem fehlgeschlagenen Ausweichmanöver eine ordentliche Portion
Lebensenergie verlorengeht, weil der Gegner den Protagonisten mit voller Wucht
erwischt hat. Das kann schnell fatale Folgen auch für die Motivation nach sich ziehen.
Kommen außer der Angriffstaste dann noch weitere Tasten hinzu, ist der Gelegenheitsspieler
derart hoffnungslos überfordert, dass er es genervt ins Regal zurücklegt, wo es
dann, wie bei Shelfware üblich, in Vergessenheit gerät und verstaubt. Der
Konsolenbesitzer ist prinzipbedingt ganz klar hier immer Vorteil.

Aber auch auf dem PC, für den es bei GOG.com eine DRM-freie Version gibt, ist
es dankenswerterweise möglich, das Keyboard links liegen zu lassen und „The
Witcher 3“ mit einem XBOX360-Controller zu spielen. Natürlich hat der
Controller mehr als die zwei Aktions-Buttons, die man beispielsweise von einem
Gameboy gewohnt ist. Deshalb wirkt die Steuerung für einen Casual Gamer zunächst
überladen und viel zu komplex. Daran ändert sich trotz des in die Story perfekt
eingebetteten Trainings nichts, in dem der Spieler die Grundsteuerung lernt. Welche
Aktionen mit welcher Taste zusätzlich ausgelöst werden können, wird erst im
Laufe des Spiels über entsprechende Hinweise verraten. Die anfängliche
Informationsflut wird demnach, so gut es eben geht, auf ein Minimum reduziert.


Die Steuerung ist die einzig nennenswerte Hürde

Meines Erachtens stellt die Steuerung bei „The Witchter 3“ tatsächlich
die einzig nennenswerte Hürde dar, die aber beispielsweise im Vergleich zu „God
Of War 3“ deutlich einprägsamer ist und sich natürlicher anfühlt. Glücklicherweise
haben die Entwickler bis auf wenige Ausnahmen, z.B. Absteigen vom Pferd mittels
Drücken und Halten der B-Taste, auf
Doppelbelegungen im gleichen Vorgang verzichtet. Spezielle Tastenkombination,
die zu einer Sequenz von Tastendrücke führen, gibt es zum Glück nicht. Jede Taste
hat in dem gleichen Vorgang also exakt die eine Bedeutung und ändert sich im
Spielverlauf nicht mehr. Ein Vorgang kann dabei Schwimmen, Laufen, Angriff und
Erkunden auf der Weltkarte sein. Bis auf die Controllerbelegung für die Weltkarte
führen die meisten Tasten die gleichen oder zumindest ganz ähnliche Aktionen aus.

Wer nach längerer Spielabstinenz wieder in die fabelhafte Welt zurückkehrt, der
kann und sollte vorher einen Blick in die Steueroptionen werfen. Dort lässt
sich auch ohne Kenntnis der kryptischen Tastennamen wie z.B. „LB“ und „R1“ die
Controller-Belegung anhand einer grafischen Abbildung des Controllers
nachschlagen. Wichtige Tasten und deren Funktionen werden im Spiel rechts unten
passend zum Geschehen eingeblendet, was eine willkommene Hilfe ist.

Die Quests und die Kämpfe sind außerordentlich gelegenheitsspielerfreundlich.
Die Quests erfordern nur einen überschaubaren Zeitaufwand. Für eine gute Stunde
und eins, zwei Quests kann man das Spiel also gut und gerne starten, sofern man
sich der Sogwirkung des Spiels wieder rechtzeitig entziehen kann. Mir passierte
es, dass ich schon zweimal „nur diese eine Quest“ vor mich hin gemurmelt habe,
und es aber dann doch deutlich mehr waren. Die Kämpfe sind im niedrigsten
Schwierigkeitsgrad fordernd und dauern nicht allzu lange. Wer sich also nicht
länger als 10 bis 15 Minuten im Kampf konzentrieren kann oder einfach nur
ungeduldig ist, wird sich über die schnellen Scharmützel freuen, sofern man
sich an der empfohlenen Mindestcharakterstufe hält.


Wer das Skill- und Stufenssystem verstanden hat, wird belohnt

Wer das Skill- und Stufensystem noch nicht verstanden hat
oder nicht verstehen wollte, der wird irgendwann dazu gezwungen, sich mit der
nicht allzu komplexen Materie zumindest in homöopathischen Dosen zu
beschäftigen. Das ist spätestens dann der Fall, wenn der Spieler bemerkt hat,
dass die Gegner im Laufe des Spieles auch im niedrigsten Schwierigkeitsgrad
immer schwerer werden oder am Ende gar nicht mehr besiegt werden können. Erfreulicherweise
läuft man bei „The Witcher 3“ nicht in eine Sackgasse. Das Spiel lässt sich
noch so drehen, dass ein Vorankommen wieder möglich ist. Wer hier nicht
aufgegeben hat, der wird belohnt: Plötzlich ergeben all die nichtssagenden und
nach langweiliger Statistik aussehenden Werte einen Sinn. Das gibt der
Motivation wahrlich einen neuen Schub, vor allem für den Typ Spieler, der Rollenspiele
gar nicht oder nie richtig gespielt hat. Am Ende weiß der Spieler, dass er
lieber die Quests angehen sollte, deren empfohlene Stufe kleiner oder gleich
der Stufe seines Charakters ist, dass er Waffen und Rüstungen sammeln sollte, um
Angriffs- und Verteidigungsstärke zu erhöhen oder zu verhökern. Er wird
feststellen, dass das Geld nicht nur für den Erwerb von Vollwertkost benötigt
wird, sondern auch, um die verschlissene Rüstung bei den Schmieden auf
Vordermann zu bringen oder sogar mit den richtigen Zutaten und dem richtigen
Schmied aufzurüsten. An Händler verkauft man nicht benötigte Waren oder schaut
sich dessen Sortiment an. Das Abschließen von Quests bringt deutlich mehr
Erfahrungspunkte als das Abschlachten von dahergelaufenen Monsterhorden. Der
Gewinn an Erfahrungspunkte wird für den gleichen Gegner niedriger, je höher die
eigene Charakterstufe ist. Sind die 1000 Erfahrungspunkte erreicht, erhöht sich
die Charakterstufe um eins und man erhält die Möglichkeit, eine neue Fähigkeit
auszuwählen oder eine vorhandene zu verbessern.

Der erfahrene Spieler wird sicherlich über die „überraschenden“ Spielelemente
schmunzeln, weil es doch das Grundgerüst eines jeden RPGs bildet. Aber: Selbst ich,
der schon seit einer gefühlter Ewigkeit kein Rollenspiel mehr gespielt hat,
habe hierdurch das Grundkonzept wieder aufgefrischt und schätzen gelernt. Sobald
ich „Witcher 3“ abgeschlossen habe, traue ich mich wieder an ältere Titel.

Mit vier Schwierigkeitsgraden ist „The Witcher 3“ auch ein Titel für die erfahreneren
Spieler, die sich auf die Jagd nach den Errungenschaften begeben wollen. Der
Schwierigkeitsgrad lässt sich nachträglich jederzeit ändern. Einen Multiplayermodus
gibt es nicht. Den vermisst ein Gelegenheitsspieler ohnehin nicht wirklich.


Fazit

Auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad ist „The Witcher 3“ ein erstklassiges Spiel
für Gelegenheitsspieler, die ein Spiel mit einer tiefgründigen Geschichte
spielen. Die einzelnen Quests dauern nie länger als etwa eine Stunde und laden
immer wieder für ein kurzes Spiel ein, sofern man sich auf die zunächst
überladen wirkende Steuerung einlässt. Die Belegung des Controllers kann aber jederzeit
in den Optionen nachgeschlagen werden und man beherrscht sie bald auch nach
einer längeren Spielabstinenz. Sich mit den rollenspieltypischen Eigenheiten schrittweise
zu befassen, ist erst dann notwendig, wenn ein Weiterkommen im Spiel auffallend
schwieriger wird. Aber das verstehen zu lernen, an welchen Rädchen zu drehen
ist, damit man den vorher unbesiegbaren Gegner erledigen kann, ist der
eigentliche Teil des Spielspaßes. Das Jahr ist noch nicht vorbei, aber für mich
ist „The Witcher 3“ schon jetzt ganz klar das Spiel des Jahres 2015.

1 508

26.08.2015, 12:54


Fazit

Auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad ist „The Witcher 3“ ein erstklassiges Spiel
für Gelegenheitsspieler, die ein Spiel mit einer tiefgründigen Geschichte
spielen. Die einzelnen Quests dauern nie länger als etwa eine Stunde und laden
immer wieder für ein kurzes Spiel ein, sofern man sich auf die zunächst
überladen wirkende Steuerung einlässt. Die Belegung des Controllers kann aber jederzeit
in den Optionen nachgeschlagen werden und man beherrscht sie bald auch nach
einer längeren Spielabstinenz. Sich mit den rollenspieltypischen Eigenheiten schrittweise
zu befassen, ist erst dann notwendig, wenn ein Weiterkommen im Spiel auffallend
schwieriger wird. Aber das verstehen zu lernen, an welchen Rädchen zu drehen
ist, damit man den vorher unbesiegbaren Gegner erledigen kann, ist der
eigentliche Teil des Spielspaßes. Das Jahr ist noch nicht vorbei, aber für mich
ist „The Witcher 3“ schon jetzt ganz klar das Spiel des Jahres 2015.
Danke für Deine Eindrücke -war eine gut zu lesende Einschätzung. Das Spiel steht auch noch an bei mir aber mit MGSV, Fallout 4 und Arkham Knight stehen noch drei recht umfangreiche Titel für dieses Jahr an...und Bloodborne muss auch noch weiter gezockt werden. Vielleicht greife ich dann später direkt mal zur obligatorischen GOTY-Edition inkl. DLC.

1 509

26.08.2015, 13:41

Das ist ein pfiffiger Kniff das Wort "Casual Gaming" in dieser Weise da einzuwerfen um Interesse zu wecken, aber ich glaube nicht, dass du wirklich erfasst hast was Casual Gaming meint. Nach der Definition, die du anfährst würde man mit Sicherheit 90% aller aktuellen Spiele als Casual Game beschreiben können, mit Ausnahme von komplexen Simulationstiteln wie vielleicht Il-2 (White Cliffs of Dover und so). Also damit geh ich nicht konform, aber das war ja wahrscheinlich auch genau die Intention dahinter denk ich mal.

Zitat

Aber das verstehen zu lernen, an welchen Rädchen zu drehen
ist, damit man den vorher unbesiegbaren Gegner erledigen kann, ist der
eigentliche Teil des Spielspaßes.

Imo katapultierst du dich damit auch selbst aus deiner Sonderschublade raus und landest schnell wieder bei den normalen Spielern, männlich, usw : p
Casual Gamer würden sich nämlich, denk ich, kaum so viel Mühe geben für ein einzelnes Spiel
Frieden. Brotbier. Möpse.
Miniblog

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1 510

26.08.2015, 14:39

Das ist ein pfiffiger Kniff das Wort "Casual Gaming" in dieser Weise da einzuwerfen um Interesse zu wecken, aber ich glaube nicht, dass du wirklich erfasst hast was Casual Gaming meint. Nach der Definition, die du anfährst würde man mit Sicherheit 90% aller aktuellen Spiele als Casual Game beschreiben können, mit Ausnahme von komplexen Simulationstiteln wie vielleicht Il-2 (White Cliffs of Dover und so). Also damit geh ich nicht konform, aber das war ja wahrscheinlich auch genau die Intention dahinter denk ich mal.

Zitat

Aber das verstehen zu lernen, an welchen Rädchen zu drehen
ist, damit man den vorher unbesiegbaren Gegner erledigen kann, ist der
eigentliche Teil des Spielspaßes.

Imo katapultierst du dich damit auch selbst aus deiner Sonderschublade raus und landest schnell wieder bei den normalen Spielern, männlich, usw : p
Casual Gamer würden sich nämlich, denk ich, kaum so viel Mühe geben für ein einzelnes Spiel

Sicherlich ist der Begriff "Casual Gamer" nicht so abgegrenzt, wie ich ihn dargestellt habe. Von der Bedeutung habe ich mich an den deutschen Wikipedia-Artikel orientiert, auch wenn mir der Begriff vorher geläufig war (eine "allgemeingültige Definition" ist immer besser als die eigene Empfindung). Im englischen Wikipedia-Artikel wird im Übrigen noch die Kategorie "Mid-Core-Gamer" aufgeführt, die vielleicht eher auf mich zutreffen würde. In der deutschen Fachpresse tauchte diese Zielgruppe jedenfalls namentlich nicht auf.

Ich würde mich definitiv nicht als Hardcore-Gamer oder "normaler Spieler" bezeichnen, weil ich mich mit den Spielen nicht tiefer gehend befassen kann und möchte. Nicht nur der Zeitmangel ist der Grund, sondern auch, weil ich reaktionsträge bin, zwei linke Hände habe und ich echte Herausforderungen eben nicht in den Spielen suche (deshalb der niedrigste Schwierigkeitsgrad). Achievements oder Trophäen sind mir sowas von egal, außer wenn ich sie im Spiel direkt einsetzen kann. Oft sind die größere Spiel-/Zwangspausen dazwischen. Ein Spiel ist für mich in erster Linie nur Unterhaltung und ein bisschen Zeitvertreib. Sobald es zu schwer ist, verliere ich ganz schnell das Interesse oder verwende einen Cheat. Die Everdrive-Module für die Konsolen habe ich mir beispielsweise nämlich genau zum Mogeln per Game Genie Codes gekauft... (bitte nicht erschlagen). Oder wenn ich hier berichten würde, dass ich Wolflame mittels Cheat durchgespielt hätte, würde man mich hier schon definitiv nicht für einen "normalen Spieler" (oder ernstzunehmenden Spieler) halten.

Ingesamt bleibe ich schon dabei: "The Witcher 3" setze ich hinsichtlich Zeit- und Lernaufwand neben "Candy Crush Saga", spielerisch und inhaltlich natürlich nicht. Bei letzterem Game hänge ich wochenlang in einem Level fest, muss erst einmal verstehen, wie das mit den Gelees und Extras funktioniert und habe oft das Gefühl, dass ich für das Zeugs zu blöd bin (klar, ich habe auch verstanden, dass es entweder mit sehr viel Glück oder mit viel echtem Münzgeld zu schaffen ist). Oder ist "Candy Crush" gar kein Casual Game mehr? Gut, sicherlich kann man es noch auf "Flappy Bird" reduzieren, aber ist das überhaupt noch ein Spiel oder nur eine Beschäftigungstherapie oder gar "Wutprobe"?

Und... wie sieht es eigentlich mit den klassischen Computer- und Konsolenspiele aus? Fallen diese nicht schon unter "Casual Games", wenn man vergleicht, wie komplex die Spiele neueren Datums sind? Wie definierst du "Casual Gaming"?

1 511

26.08.2015, 15:05

Für mich sind das wirklich nur diese "Minispiele". Moorhuhn, Candy Crush Saga, öh... sicherlich auch diese Partyspielchen wie Mario Party oder sowas wie Singstar noch? Farmville oder so. Browserspielchen evtl.

Das sind für mich Casual Games. Wobei ich dabei natürlich an dieser Stelle auch wieder zurückrudern muss, denn das ist meine subjektive Einstellung/Einschätzung. Jedenfalls würd ich "richtige" Spiele wie The Witcher, die eben ne Handlung haben und deutlich mehr Inhalt und Plot bieten als diese Minispielchen nicht als Casual einordnen. Die Übergänge sind zweifelsohne sowieso fließend. Ist Angry Birds noch ein Casualspiel oder schon ein richtiges Spiel?

Aber für mich besteht schon ein deutlicher Unterschied zwischen deinem Schlag von Spielern und den Cookieklickern dieser Welt. Für mich sind das zwei Extrempole. Am einen sitzen die Kasualisten, am anderen Pol die Hardcore-"E-Sportler". Alles was dazwischen liegt is für mich im Rahmen eines normalen Spielers : p
Frieden. Brotbier. Möpse.
Miniblog

1 512

26.08.2015, 21:13

Der Titel mag wie ein Widerspruch klingen, wenn man „The Witcher
3“ kennt und weiß, was das Modewort „Casual Gaming" ungefähr bedeutet. Der
Wikipedia-Eintrag zu „Casual Game“ bestätigt diesen Widerspruch sogar mehr als
er ihn entkräftet: Die Zielgruppe der Casual Games sei mehrheitlich weiblich
und über 40 Jahre alt und auf „kurzweilige Unterhaltung ohne langwierige
Lernphase“ aus, wohingegen die traditionellen Computerspieler unter 30 Jahre
alt und vorwiegend männlich seien und „ein tiefes Eintauchen (Immersion) in
möglichst realistischen Spielewelten suchen“.

Für mich scheint es keine Zielgruppen-Schublade zu geben: Ich, männlich, um die
40 Jahre alt, suche nach einer schnell zugänglichen und kurzweiligen Unterhaltung, die mir ein tiefes Eintauchen in
eine realistische Spielewelt ermöglicht. Ich bin nicht bereit, für die
Steuerung allein schon Stunden investieren zu müssen und möchte mich nach einer
längeren Spielpause schnell wieder in das Spiel hineinfinden.
Der Unterschied zwischen Casual- und Hardcoregame, ist eh kaum zu erläutern. Nach der Wiki-Definierung würde fast jedes Spiel der 80er- 90er Jahre in diese Definition fallen. Wer hat denn damals länger als 1-2 Minuten gebraucht um Turrican, Super Mario oder beispielweise R-Type zu kapieren ?

Und selbst halbwegs aktuelle Spiele wie Portal oder beispielsweise Ridge Racer haben jetzt auch nicht das komplexeste Gamedesign, oder eine sonderlich anspruchsvolle Steuerung. Nää, dieser Casual Begriff ist da eh ziemlich nichtsaussagend.
"...einer fällt auf den Boden und grunzt plötzlich nur noch wie ein Schwein..."

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