10.07.2016
Aller Anfang ist schwer
So, tatsächlich: Das Spiel präsentiert sich erst einmal als lupenreine »Visualle Novelle«. Sprich: Außerdem ein paar sehr begrenzten Multiple-Choice-Fragen beantworten ist da erst einmal fast gar nichts. »Fast« deshalb, weil anstelle der Antworten auch mal zwei Kreise hintereinander auftauchen, die - so interpretiere ich das - durch Icons erst die eigene Emotion und dann im zweiten Kreis die Tätigkeit ausdrücken. So kann man »sehen«, »riechen«, »schmecken« und so weiter. Das »schmecken« habe ich bei meinen bisherigen Gesprächspartnern allerdings noch nicht gewagt. Mal sehen, ob das irgend welche weiteren Auswirkungen auf den Spielverlauf hat, oder ob das nur zur allgemeinen Auflockerung dient.
Die bisherigen Gesprächspartner waren übrigens bisher zum einen die Schülerin Saya Nagamine, die ich gleich zu Beginn des Spiels aus versehen anrempele und wo sich dann ein kleines Gespräch ergibt. Ihre Freundin Sayuri Mifune stellt sich als genau so hübsch wie zickig heraus und später ausgerechnet als die Klassensprecherin in der Klasse, in der ich unterkomme. Außerdem stellt sich mir die Chefredakteurin eines ominösen Magazins vor, Chizuru Fukurai, die so ein knappes Kostüm trägt, dass ich nicht so genau weiß, wo ich hinschaue soll. Gut, klar, Japanisches Manga eben. Und dann gibt es da noch den rollstuhlfahrenden Masamune Shiga, der ebenfalls in meiner Klasse ist, und der mich fragt, ob ich an Geister glaube. Wie bitte? OK. gut. Ich habe das mal kess mit »Ja« beantwortet.
Das Spiel fragt einen dann noch, jede Menge ander Dinge. Auch hier: Keine Ahnung, ob das später benötigt wird. Ich hab's mir sicherheitshalber alles aufgeschrieben:
Name: Johnny Forell
bisheriger Wohnort: Osaka
Studienfach (Class): Science
Statur: 1.87m, 90kg
Sehrstärke: 1.0
Clubs: D&D
Geburtsdatum: 18. Mai
Blutgruppe: 0
»Osaka« habe ich übrigens gewählt, weil ich großer Fan des Films Black Rain bin, der einen Großteil in Osaka spielt. Neben Tokyo der einzige andere japanische Stadtname, den ich kenne.
Es dauert nicht lange und bei einer Schul-Rundführung mit Sayuri - die schwarzhaarige Klassensprecher-Zicke - werden wir von Geistern angegriffen. Genau genommen will mir Sayuri den vierten Stock zeigen, der aber eigentlich von der Polizei gesperrt wurde, weil sich dort vor kurzem ein Selbstmord abgespielt hat. Und dann taucht ein Mädchen in einem Kleid auf, die sich vor meinen Augen wieder in Luft auflöst. Und dann erscheinen Masamune Shiga und die dralle Chizuru Fukurai, stellen sich als Geisterjäger vor und nehmen mich mit auf die Geisterjagd.
Ab jetzt sind wir in einem Strategiespiel. Das ist erst einmal überhaupt nix spektakuläres: Draufsicht auf ein Karofeld, in dem schematisch die Gegenstände des Raumes, die Spielfiguren und der angenommene Aufenthaltsort des Geistes angezeigt wird. Jede Aktion kostet in einer Runde Punkte: Gehen, drehen, angreifen. Angreifen kann man nur in Blickrichtung, aber nur wenn man zum Schluss noch Punkte übrig hat. Der Frustfaktor ist hier in der allerersten Runde ziemlich hoch, denn die Geister bewegen sich VOR den eigenen Spielfiguren. Man muss also erahnen, wo ein Geist landen könnte. Keine Ahnung, ob es da noch Tricks gibt; hier war das erst einmal purer Zufall.
Das war's für heute. Speichern und gut ist.