Hier stelle ich kurz meine Erfahrungen mit dem exzellenten Retrolauncher namens Recalbox für den Raspberry Pi vor. Recalbox ist hier
www.recalbox.com. Raspberry Pi 3 Boards gibt es in schönen Paketen zusammen mit Gehäuse und Netzadapter überall bei Amazon für ca. $50:
https://www.amazon.com/gp/product/B01D92…0?ie=UTF8&psc=1. Man brauch auch eine microsd Karte, 32 Gb, und für alle Spiele einen USB Stick (gross ich nehme 128 Gb). HDMI Kabel ist auch nötig zum Verbinden mit dem Fernseher. USB Bluetooth Dongle ist nötig für PS3 Gamepads wenn man die wireless benutzen will. Notiz: PS4 Gamepads gehen in der aktuellen Version nur per Kabel, sollen aber in Recalbox 4.1.0 dann auch über Bluetooth gehen. In 4.1.0 soll auch das interne RPi Bluetooth verwendet werden, womit dann wohl das externe Dongle wegfällt.
Controller:
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Ich benutze einen PS3 Controller. Der funktioniert absolut hervorragend mit Recalbox. Damit der über Bluetooth funktioniert braucht man ein USB Bluetooth Dongle (gibt's billig bei Amazon). Dann einfach PS3 Controller per USB Kabel verbinden, PS Button druecken, 10 Sekunden warten, abstecken, und PS Button druecken. Dann ist der mit Recalbox gepaart. Andere Controller z.B. USB Controller funktionieren auch (Hint: retroadaptermod
www.github.com/rsn8887/retroadaptermod/releases ).
- Beim ersten Hochfahren (oder nach Belieben vom Menü aus auch später) fragt Recalbox die Knöpfe ab. Dabei muss man beachten, das A "Kreis" ist, B "Kreuz", X "Dreieck" und Y "Viereck". Die Knopfbelegungen in Recalbox entsprechen einem SNES Controller. Das wird in der GUI kurz erwähnt könnte aber zum Beispiel mit einem eingeblendeten Diagramm noch deutlicher gemacht werden.
- Als "Hotkey" einfach den PS Button drücken. (Select geht auch denn der Hotkey wird nur zusammen mit anderen Tasten benutzt)
- Der Hotkey ist wichtig denn man kommt aus jedem Emulator mit "PS+Start" (oder Select+Start, also Hotkey+Start) wieder heraus.
Recalbox installieren:
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- Recalbox auf SDcard installieren ist ganz einfach erklärt auf recalbox.com: Einfach die SD mit FAT32 formatieren und das recalbox-4.0.0.zip Verzeichnis drauf entpacken. Dann in den Rpi einstecken und booten.
Spiele:
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Jo ich bin gerade dabei einen "ultimativen" 128 GB USB Stick für Recalbox zu machen, basierend auf den No-Intro Romsets.
Die Schritte für einen ultimativen 128 GB USB Stick:
- Einfach in Recalbox einen FAT32 USB Stick einschieben, und dann "System Settings->Storage" von "internal" auf "anyexternal" wechseln dann wird neu gebootet. Dann wird der USB Stick mit allen Verzeichnissen schon automatisch "vorbereitet".
- Nach dem Reboot etwas warten, dann rpi herunterfahren. Dann kann man den Stick abnehmen und unter Windows eintstecken und den USB Stick vollmachen. Dazu einfach die Verzeichnisse "Recalbox/roms/snes," "Recalbox/roms/mame," "Recalbox/roms/nes" etc. mit gezippten Spielen vollkopieren. Preferentiell das No-Intro set
Für mame braucht man das 0.78 set "only parents" Für fba_libretro ein Finalburn Alpha Set "only parents". Mit parents und clones geht auch aber dann erscheint jedes Spiel mehrmals. Das nervt. Daher entscheide ich mich für die "only parents" sets.
Unterverzeichnisse gehen auch (wie cool!), die erscheinen dann in der Recalbox Spieleliste als Unterverzeichnis in grauer Schrift. D.h. man muss in Unterverzeichnisse wechseln bevor man die Roms da drinnen zu sehen bekommt. Ich habe das dann so gelöst: in jedem Haupt-Rom Verzeichnis sind alle (USA) und (World) Roms (also z.B. alle *(USA* und *(World* snes roms in recalbox/roms/snes). Dazu mache ich Unterverzeichnisse z.B. "recalbox/roms/snes/_Japanese Games" , "recalbox/roms/snes/_European Games" etc. In diese Unterverzeichnisse sortiere ich die restlichen Roms für jedes System. Die Verzeichnisse erscheinen in der Recalbox Auswahlliste dann wegen dem "_" ganz unten erst nach dem Buchstaben Z. Damit hat der User auch die Möglichkeit diese "exotischen" Roms auszuwählen, aber nur wenn man es wirklich will.
- Dann folge ich diesen Anleitungen um alle Bilder und Metadaten unter Windows zu laden "
https://forum.recalbox.com/topic/2594/ba…-pc-fastscraper". Das mache ich unter Windows weil das auf dem rpi endlos dauert.
Um die Metadaten unter Windows herunterzuladen habe ich folgendes gemacht. Zunächst zwei Dateien in das Recalbox/Roms Verzeichnis auf dem USB Stick kopieren (Ich habe das zuerst auf meiner Platte gemacht, und später auf den Stick kopiert, damit ich ein Backup habe). Die Dateien sind scraper.exe und fastscraper.bat
- Fastscraper.bat von GitHub:
https://github.com/paradadf/recaltools (in github rechts "Clone or Download"->"Download Zip", dann entpacken und nur fastscraper.bat in das recalbox/roms Verzeichnis kopieren)
- scraper-win386.zip von hier herunterladen
https://github.com/sselph/scraper/releases und davon scraper.exe in das recalbox/roms Verzeichnis kopieren.
- In Windows Kommandozeile, in das recalbox\roms Verzeichnis wechseln, (cd <yourpath>\recalbox\roms)
- dann fastscraper.bat starten von der Kommandozeile.
- Dann entweder "all" und return eingeben, oder je nach Wahl was man aktualisieren will, z.B. kann man eintippen "nes snes mame" wenn man nur die Metadaten für nes, snes und mame aktualisieren will.
- Warten
Der Fastscraper lädt dann tausende von Vorschaubildern und Metadaten herunter. Das dauert. Die Vorschaubilder z.B. fürs snes landen in "recalbox/roms/snes/downloaded_images" die Metadaten landen in "recalbox/roms/snes/gamelist.xml" (für andere Systeme in den anderen Verzeichnissen natürlich). Beim No-Intro Set wird praktisch 100% alles gefunden.
Wenn irgendwas beim scrapen schiefläuft (internet down?), einfach in den Rom Verzeichnissen "downloaded_images" und "gammelst.xml" löschen und nochmal von vorne den scraper starten.
- Man braucht auch noch bios, die kommen alle in's recalbox/bios Verzeichnis auf dem USB Stick. Bis auf neogeo.zip das kommt in's mame und fba_libretro Verzeichnis. Zum Glück gibt es irgendwo auf pastebin oder so einen Link zu einem vorgefertigten Bios Paket für Recalbox 4.0.0 neben einem Link zu einer Share Partition, die man nicht braucht.
Ich habe das alles nicht direkt auf dem USB Stick gemacht sondern zunächst auf meiner Festplatte vorbereitet und dann ganz am Schluss auf den USB Stick kopiert.
Bald ist der ultimative USB Stick für Recalbox fertig. Hat mich ca. ein Wochenende gekostet das alles. War es aber wert.
Wenn er fertig ist mache ich zunächst ein Backup auf meine Platte. Denn der Rpi kann, dank Linux, schonmal das USB Filesystem zerschiessen.Kriegen die das jemals gebacken, dieses Filesystem Debakel unter Linux? Schon 1998 hat mir Linux ständig mein Filesystem zerschossen nur weil ich es nicht sauber heruntergefahren habe. Und in 2017 passiert es immer noch, zumindest mit einem angeschlossenen FAT32 USB Stick.