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2 125

07.08.2016, 01:35

4:20Uhr? Da bin ich gerade ne halbe Stunde im Bett!

Ich versteh die Welt nicht mehr
Frieden. Brotbier. Möpse.
Miniblog

henrikf

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2 126

07.08.2016, 02:28

Und ich halte mal dagegen, dass ich am Samstag Früh um ca. 1:00 Uhr ins Bett gegangen bin ... und den ganzen Samstag so KO war, dass ich nahezu den ganzen Tag verschlafen hatte. Das kommt bei mir allerdings nur selten vor, aber wenn ich mich nicht wohl fühle, dann ist Ruhezeit angesagt.
--== Island2Live / Henrik Fisch==--
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Spielt gerade: Yonder: The Cloud Catcher Chronicles

2 127

07.08.2016, 06:53

Unter der Woche geht mein Wecker um 04:45 Uhr. Wir haben zwar Gleitzeit auf der Arbeit, aber ich fange lieber etwas früher an und gehe dafür auch früher nach Hause um noch etwas vom Tag zu haben. Wenn ich doch mal länger bleibe, feier ich die gesammelten Überstanden an Freitagen ab.

henrikf

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2 128

08.08.2016, 11:21

Für die Technik-Freaks
Ich lese zweimal pro Woche auf heise.de IT-Nachrichten. Und heute entdecke ich eine Meldung, die zwar schon älter und mir offenbar an der Lesebrille vorbei geflutscht ist, die den Technik-Freak in mir aber jubilieren lässt:

Intel bringt (endlich) den HPC-Prozessor Xeon Phi Knights Landing
http://www.heise.de/newsticker/meldung/I…ng-3241370.html

Kurform: Intel hat endlich den Multi-Core-Prozessor »Xeon Phi - Knights Landing« heraus gebracht. Das besondere an dem Prozessor ist die Anzahl seiner Cores, denn darin werkeln 68 Prozessorkerne, die wiederum alle mit vierfachen Hyperthreading ausgestattet sind. Und diese sind Intel-kompatibel. Der Prozessor könnte also theoretisch ganz normal Windows booten. Letzteres macht allerdings keinen Sinn, da Windows die 272 logischen Kerne nicht erkennen würde (68 physische mal 4 Hyperthreads pro Kern). Und außerdem handelt es sich dabei um Atom-Prozessoren, von denen jeder für sich verglichen mit aktuellen Desktop-Prozessoren nicht sonderlich leistungsfähig ist.

Aber in der Masse und mit entsprechender Software gefüttert kommen die dann auf eine beeindruckende Rechenleistung. So wurde der bisherige Platzhirsch in Sachen 1-Chip-Rechenleistung geschlagen, der »SPARC T7-1« mit 32 Kernen. Natürlich ist der Xeon-Prozessor für Supercomputer und nicht für den Desktop-Systeme gedacht (wobei: wer weiß). Der Intel-Hasser in mir grinst zwar ein wenig, dass der SPARC-Prozessor eine geringfügig schlechtere Leistung mit nur 32 Kernen hinbekommt, aber der kann auch keinen Intel-Code ausführen.

Ich finde so etwas absolut geil.
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2 129

08.08.2016, 12:17

...
Kurform: Intel hat endlich den Multi-Core-Prozessor »Xeon Phi - Knights Landing« heraus gebracht. Das besondere an dem Prozessor ist die Anzahl seiner Cores, denn darin werkeln 68 Prozessorkerne, die wiederum alle mit vierfachen Hyperthreading ausgestattet sind. Und diese sind Intel-kompatibel. Der Prozessor könnte also theoretisch ganz normal Windows booten. Letzteres macht allerdings keinen Sinn, da Windows die 272 logischen Kerne nicht erkennen würde (68 physische mal 4 Hyperthreads pro Kern). Und außerdem handelt es sich dabei um Atom-Prozessoren, von denen jeder für sich verglichen mit aktuellen Desktop-Prozessoren nicht sonderlich leistungsfähig ist.
...
Das ist übrigens auch einer der Gründe warum in der Top500 der Super-Computer Liste kein Windows auftaucht.


henrikf

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2 130

08.08.2016, 12:30

Das und dass Windows intern ja schon so 30 bis 40 Prozent aller Ressourcen des Computers für eigene Zwecke verbraucht. Das will man für typische Supercomputer-Aufgaben nun gar nicht haben.

Interessant in der Liste ist auch, dass lediglich ein einziges Betriebssystem in der Liste NICHT irgendwie mit Linux zu tun hat, nämlich IBMs »AIX«, welches allerdings ein UNIX-Derivat ist. Alle anderen aufgeführten Systeme haben in irgend einer Form als Grundsystem Linux. :)
--== Island2Live / Henrik Fisch==--
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2 131

08.08.2016, 12:50

Das und dass Windows intern ja schon so 30 bis 40 Prozent aller Ressourcen des Computers für eigene Zwecke verbraucht. Das will man für typische Supercomputer-Aufgaben nun gar nicht haben.
...
Der große Vorteil an Linux ist halt vor allem das relativ einfache anpassen an neue Hardware und Aufgaben im HPC Bereich. Das ist mit Windows nicht gegeben und MS will/wird da immer noch ein Wort mitreden wollen. Bei Linux einfach ein paar neue Zeilen in Code aufnehmen, kompilieren und los geht's (vereinfacht gesagt).

Interessant in der Liste ist auch, dass lediglich ein einziges Betriebssystem in der Liste NICHT irgendwie mit Linux zu tun hat, nämlich IBMs »AIX«, welches allerdings ein UNIX-Derivat ist. Alle anderen aufgeführten Systeme haben in irgend einer Form als Grundsystem Linux. :)
Die Hersteller eigenen UNIX Derivate werden wohl auch in der Zukunft langsam verschwinden. Seit IBM in den frühen 2000'ern und 2013 jeweils 1 Miliarde US Dollar in Linux investiert hat, ist die Verbreitung von Linux weit fortgeschritten und die Nutzung von reinen UNIX System rückläufig.

Zitat von itsfoss.com :

Zitat

Not the first time with $1 billion

IBM has been a Linux supporter for a long time. In fact, this is not the first time when IBM has invested in Linux. Back in 2000, IBM had invested $1 billion in Linux with a dedicated team of over 1500 engineers. This resulted in several innovation for Linux and it has continued to grow. It is a proof of Linux’s growing presence in technology world that over 95% of supercomputers in the world run Linux.

Back in year 2000, Linux was a novice OS (in terms of users), now it has grown significantly. Linux in the first choice of OS for Big Data and Cloud computing companies.

henrikf

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2 132

08.08.2016, 15:08

Wobei ich persönlich darauf tippe, dass AIX vermutlich nie verschwinden wird ... oder zumindest so lange, wie es IBM geben wird. IBM macht sein Geld vor allem mit kompatiblen Produkten. Auf deren großen Mainframes laufen bis heute Produkte, die in den 60er Jahren aktuell waren: »OS/360« (eigentlich für die uralte »System /360« gedacht) mit Cobol, Algol und Fortran. Warum? Weil es Banken und Versicherungen mehr Geld kosten würde, die alte Software umzuprogrammieren, als wenn man regelmäßig kompatible Hardware-Updates kauft. Und das ist meiner Meinung nach auch gut so.

Ich persönlich habe mich ernsthaft so richtig geärgert, als ab der Verion 5.4 von PHP eine MySQL-Komponente nicht mehr unterstützt wurde. Zufällig eine die millionenfach in Anwendersoftware genutzt wurde. Lapidare Begründung der PHP-Leute: Ist veraltet. Ja, das ist es. Na und? Es funktioniert aber, Ihr Pi**gurken. Und jetzt haben sie mit PHP 7 wieder eine inkompatible Version veröffentlicht. Und was passiert? Die Bedeutung von PHP schwindet. Es ist immer noch die am weitesten verbreitete Programmiersprache für Internet-Auftritte, aber andere Software holt stark auf (siehe TIOBE-Index).

Und genau diesen Fehler macht IBM nicht.
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2 133

08.08.2016, 16:04

Wobei ich persönlich darauf tippe, dass AIX vermutlich nie verschwinden wird ... oder zumindest so lange, wie es IBM geben wird. IBM macht sein Geld vor allem mit kompatiblen Produkten. Auf deren großen Mainframes laufen bis heute Produkte, die in den 60er Jahren aktuell waren: »OS/360« (eigentlich für die uralte »System /360« gedacht) mit Cobol, Algol und Fortran. Warum? Weil es Banken und Versicherungen mehr Geld kosten würde, die alte Software umzuprogrammieren, als wenn man regelmäßig kompatible Hardware-Updates kauft. Und das ist meiner Meinung nach auch gut so.

...

Und genau diesen Fehler macht IBM nicht.
Aber das genau ist ja das Problem. Viele Firmen vertrauen ihre wichtigsten System einem Hersteller mit geschlossener Software und Hardware Plattformen an. In der Frühzeit als die System aufkamen war das noch in Ordnung, aber gerade Banken und Versicherungen haben es einfach verschlafen ihre System der Zukunft anzupassen. Es gibt immer weniger Fachleute die sich mit diesen System auskennen. IBM wird auch nicht für immer das alte Zeug supporten oder evtl. wird es diese Firma auch in einigen Jahren nicht mehr geben. Das ist alles schon vorgekommen.

Lieber sollten diese Firmen etwas Geld investieren und ihre System parallel zu den alten erneuern. Einige Banken machen das schon weil es ihnen auch langsam unheimlich wird. Aber viele werden leider dann auch wieder mehr auf MS, Oracle und Konsorten setzen und dann wieder total erstaunt sein, wenn diese Firmen komische Entscheidungen treffen was den Support anbelangt.

henrikf

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2 134

08.08.2016, 17:13

[...] Lieber sollten diese Firmen etwas Geld investieren und ihre System parallel zu den alten erneuern. [...]

Was im Großen gilt, gilt auch im Kleinen. Dieses von Dir titulierte »etwas Geld« sind Unsummen an Investitionen, die gerade kleine und mittlere Betriebe nur schwer investieren können. Und natürlich achten auch große Firmen auf ihr Geld.

Natürlich hast Du Recht, wenn Du sagst, dass man sich in eine Abhängigkeit begibt. Und neue Entwicklungen setzen logischerweise auf neuen Technologien auf; da entsteht das Problem also (erst einmal) nicht.

Allerdings sollte man immer prüfen, ob diese »neuen Technologien« auch wirklich sinnvoll sind. In der IT kommt es mir oftmals - wenn nicht nahezu immer - so vor, als würden »neuen Technologien« nicht eingeführt, weil sie sinnvoll sind, sondern weil sie neu sind. Und damit in der Wirtschaft einen erneuten Geldfluß in Gang setzen, weil nämlich jeder auf diese »neuen Technologien« umrüsten muss.

Noch mal konkret zum Thema »etwas Geld«: Ich habe eine Kundin, deren Webshop unter PHP läuft und der die von mir titulierte MySQL-Komponente verwendet (für PHP-Programmierer: »mysql_«). Das läuft gut unter PHP 5.3 und PHP 5.4, in PHP 5.5 und PHP 5.6 generieren diese Funktionen eine Warnmeldung und im aktuellen PHP 7 sind die gar nicht mehr vorhanden. Es bleibt also die Lösung, weiterhin auf das alte PHP 5.3 zu setzen - das mache ich im Moment - oder den Webshop auf eine neue PHP-Version umzurüsten. Ich müsste bei letzterem einen Code-Audit durchführen um zu sehen, wo überall diese alten Funktionen benutzt werden und diese durch neue zu ersetzen. Das ist aber nicht einfach nur »suchen & ersetzen« im Quelltext, denn die neuen Funktionen arbeiten geringfügig anders als die alten. Also müsste ich auch noch einen Wrapper programmieren. Und das alles muss dann auch noch getestet werden, bevor es in den Produktiven Betrieb übergeht. Das alles kostet vor allem Zeit ... und damit echt richtig Geld.

Es gäbe noch die Möglichkeit auf einen neuen Webshop umzurüsten, aber das würde noch mehr Arbeit erfordern.

Und diese Misere - ich betone es noch einmal - kommt OHNE NOT zustande. Die alte Komponente läuft und sie läuft gut. Ja, es könnte mit neuen Komponenten besser laufen, aber hier geht es darum, dass es überhaupt läuft. Und nur noch einmal zur Erinnerung: Computer und Programmiersprachen wurden dazu erfunden, um Probleme zu lösen und nicht um sie zu erschaffen.

Schön ist das nicht; das sage ich Dir.
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2 135

08.08.2016, 18:24

Zitat

Was
im Großen gilt, gilt auch im Kleinen. Dieses von Dir titulierte »etwas Geld« sind Unsummen an Investitionen, die gerade kleine und mittlere Betriebe nur schwer investieren können. Und natürlich achten auch große Firmen auf ihr Geld.
Deswegen sagte ich ja auch das die Firmen das das parallel zu ihren alten System entwickeln sollen. Und eigentlich müssen die das auch nicht selber entwickeln weil für Banken mit Milliarden Datensätzen gibt es nämlich schon moderne DB und Systeme auf die sie integrieren könnten. Machen nur leider nicht viele... leider auch weil es viel Geld kostet.

Ich habe erst neulich ein Interview mit einer, ich glaube Cobol, Entwicklerin gelesen die für eine der größten Norwegischen Banken arbeitet. Sie meinte das alles noch alle Transaktionen auf den Systemen aus den 70'ern und 80'ern abgewickelt werden, obwohl sie schon die modernen Linux Server da haben und auch die Datensätze migrieren konnten. Es wird nur nicht live geschaltet weil die alten ja noch laufen... In meinen Augen grob fahrlässig.
(wenn ich den Link finde poste ich ihn mal. War sehr interessant)

Zitat

Allerdings
sollte man immer prüfen, ob diese »neuen Technologien« auch wirklich sinnvoll sind. In der IT kommt es mir oftmals - wenn nicht nahezu immer - so vor, als würden »neuen Technologien« nicht eingeführt, weil sie sinnvoll sind, sondern weil sie neu sind. Und damit in der Wirtschaft
einen erneuten Geldfluß in Gang setzen, weil nämlich jeder auf diese »neuen Technologien« umrüsten muss.
Es geht ja nicht, jedenfalls in meinen Augen, darum das sofort die neueste Technologie eingesetzt wird, sondern das Firmen sich Gedanken machen müssen wenn geschlossene Plattformen in der Zukunft nicht mehr supportet werden weil entweder der Hersteller das Produkt aufgibt oder sogar Pleite geht. Dann sitzen diese Firmen in der Sch...e.
Offene Software/Plattformen würden so etwas ausgleichen.

Zitat

Noch
mal konkret zum Thema »etwas Geld«: Ich habe eine Kundin, deren Webshopunter PHP läuft und der die von mir titulierte MySQL- Komponente verwendet (für PHP-Programmierer: »mysql_«). Das läuft gut unter PHP 5.3 und PHP 5.4, in PHP 5.5 und PHP 5.6 generieren diese Funktionen eine Warnmeldung und im aktuellen PHP 7 sind die gar nicht mehr vorhanden. Es bleibt also die Lösung, weiterhin auf das alte PHP 5.3 zu setzen - das mache ich im Moment - oder den Webshop auf eine neue PHP-Version umzurüsten. Ich müsste bei letzterem einen Code-Audit durchführen um zu sehen, wo überall diese alten Funktionen benutzt werden und diese durch neue zu ersetzen. Das ist aber nicht einfach nur »suchen & ersetzen« im Quelltext, denn die neuen Funktionen arbeiten geringfügig anders als die alten. Also müsste ich auch noch einen Wrapper programmieren. Und das alles muss dann auch noch getestet werden, bevor es in den Produktiven Betrieb übergeht. Das alles kostet vor allem Zeit ... und damit echt richtig Geld.
Das ist in der Tat ärgerlich. Auch die Begründung "das es halt veraltet war" ist unverständlich. Wäre es eine Sicherheitslücke gewesen dann kann man so etwas verstehen.

Aber so ist Technik nun einmal. Sie entwickelt sich weiter. (Und jetzt kommt wieder der Satz mit offenen Plattformen, blabla) Du, oder andere Leidensgenossen habt die bei offenen Sachen die Möglichkeit die Zukunft mit zu gestalten. Oder ihr könntet sogar PHP forken :-D (hat das Facebook nicht mit ihrer Sprache "Hack" gemacht?). Bei guten Ideen finden sich auch in großen Communities immer Mitstreiter. In einem, nur von einem Hersteller kontrollierten, geschlossenen Ökosystem wird so etwas nur schwer gehen.

Aber ich finde es von vielen Unternehmen oder Privatleuten sehr blauäugig wenn sie meinen das nur einmal in Technik investiert werden muss und dann bis zur Rente alles läuft.

Zitat

Es gäbe noch die Möglichkeit auf einen neuen Webshop umzurüsten, aber das würde noch mehr Arbeit erfordern.
Das glaube ich dir auf's Wort.

Zitat

...
Und nur noch einmal zur Erinnerung: Computer und Programmiersprachen
wurden dazu erfunden, um Probleme zu lösen und nicht um sie zu
erschaffen.
Hat nicht so gut geklappt wie man sich das damals gedacht hat :D.

Zitat

Schön ist das nicht; das sage ich Dir.

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12.08.2016, 19:27

Umzug nach Bayern

Endlich bin ich angekommen. Es ist wirklich toll, jeden Feierabend meine Frau und meine beiden Jungs zu sehen. Die Zeit, in der ich als "freiberufliche Wanderhure" gearbeitet und meine Familie nur alle ein bis zwei Wochenenden gesehen habe, sind endlich vorbei. An die 37,5-Stunden-Woche mit 30 Tagen Urlaub plus Bonusfeiertag (am kommenden Montag ist Mariä Himmelfahrt :P) muss ich mich aber noch gewöhnen.

Der Umzug verlief, sagen wir mal beschönigend, suboptimal. Meine Frau hatte Ausschau nach einem günstigen Umzugsunternehmen gehalten. Die Wahl fiel auf Movinga, einem, wie ich später durch eine Recherche erfahren habe, von Studenten im vorigen Jahr gegründeten Dienstleister, der wie Lieferheld und Konsorten lediglich vermittelt (in diesem Fall war es eine rumänische oder bulgarische Firma). Movinga hatte auf irgendeiner Immobilienseite, die ich leider nicht selbst begutachtet hatte, eine durchschnittliche bis gute Bewertung. Der Preis, nicht der billigste, schien aber angemessen und wettbewerbsfähig zu sein. Mulmig wurde mir, als meine Frau mir berichtete, dass man sie ohne verherige Terminvereinbarung etwa eineinhalb Wochen vor dem Umzug angerufen hätte und sie aus dem Stegreif aufzählen sollte, was so alles mitgenommen werden müsste. Die Größe der Schränke wurde offenbar anhand der Schranktürenzahl ermittelt. An manche Dinge hatte meine Frau schlichtweg nicht gedacht - ganz natürlich. Es kam zu meiner Verwunderung trotz Nachfragens niemand raus, um sich selbst ein Bild von den vielen Möbeln und Kartons zu machen!

Mein Pessimismus wurde schon wenige Tage vor dem Umzugstag weiter genährt. Wir hatten ein Halteverbotsschild für Ruhrort gefordert, das wir natürlich mit 120 Euronen hätten zahlen müssen, die wiederum an die Stadt Duisburg gegangen wären. Als ich an dem letzten Wochenende vor dem Umzug nach Hause kam, fragte ich meine Frau, ob ich die Halteverbotsschilder nur übersehen hätte. Sie waren nicht da. Mit den antiken Stühlen aus dem Keller legten wir uns an dem besagten Wochenende auf die Lauer, um den Parkplatz vor unserer Haustür zu annektieren...

Mit den beiden Jungs brach ich am geplanten Umzugstag sehr früh nach Ingolstadt auf. Meine Frau hatte die Befürchtung, dass wir später ankommen würden als der Umzugswagen, der sich für 8 Uhr morgens angemeldet hatte. Schon Frankfurt hinter uns gelassen, rief ich daheim an, um mich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen. Der Umzugswagen sei gerade erst von Stuttgart losgefahren, war die Antwort. Die letzten Staumeldungen noch in den Ohren, ahnte ich schon, dass es die Herren bis zur Mittagszeit einfach nicht schaffen würden. Es kam natürlich schlimmer...

Angekommen war der Umzugswagen um etwa halb neun abends. Zuvor erklärten die Umzugshelfer telefonisch, dass sie mit dem Einladen am gleichen Tag nicht mehr beginnen würden. Anstatt mich aufzuregen, war ich seltsamerweise tiefenentspannt, denn damit war der Dienstleistungsvertrag nicht mehr erfüllt und hätte auch nicht mehr erfüllt werden können. Denn laut Vertrag hätte wenigstens ein Teil am gleichen Tag eingeladen am nächsten Tag am Zielort ausgeladen werden müssen. Als meine Frau den Umzugswagen sah, der laut ihrer Beschreibung wohl ein Siebeneinhalbtonner gewesen sein musste, hat sie die völlig übermüdeten Umzugshelfer sofort nach Hause geschickt. Umzug geplatzt, mein beantragter Sonderurlaub für Noppes.

Glücklicherweise hatten wir für das darauf folgende Wochenende (Ein Segen: Ferienzeit in NRW!) ein Duisburger Umzugsunternehmen gefunden, das noch einmal einen Tausender mehr gekostet hat. Mit 3400 Euros war das bestimmt kein Schnäppchen - auch nicht für 576 km. Das ging dann aber auch ratzfatz. Die wenigen Tage bis zum tatsächlichen Umzug mussten meine Jungs auf ein Luftbett schlafen, das wir noch am geplatzten Umzugstag kurz vor Ladenschluss bei einem Möbeldiscounter gekauft hatten. Ich hatte die Wochenendfahrten zuvor schon genutzt, um einen Tisch, eine Matratze und meine kostbaren elektronischen Spielzeuge nach Ingolstadt zu nehmen.

Movinga schrieb ich übrigens am gleichen Tag noch einen Brief und eine E-Mail, in dem ich klar zum Ausdruck gebracht hatte, dass ich wegen Nichterfüllung vom Vertrag zurücktrete. Klappte problemlos.

Was habe ich gelernt? Lieber selbst nach Bewertungsseiten suchen. Denn Movinga schnitt auf anderen Seiten deutlich schlechter ab. Insgesamt würde ich nächstes Mal ein Umzugsunternehmen direkt beauftragen und ein Umzugsdienstleister wie Movinga niemandem empfehlen wollen.

Jetzt heißt es nur, restliche Kartons auspacken und die Gelegenheit nutzen, alle meine Sachen (Kabel und Geräte) sinnvoll zusammenzusuchen und zu verstauen.

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »technetikum« (12.08.2016, 19:34)


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