Bladerunner 2049 & Alien Covenant:
Erster Gedanke war: Schon wieder Remakes.... Ich frag mich so langsam ob dieses zwanghafte Wegrennen in Nostalgie und altbekannte Sachen ein Schutzreflex gegen den ständigen Innovationszwang in Beruf & Leben ist
[...] Dieses Bedürfnis wird halt kommerziell ausgeschlachtet. Ist ein Trend der sicher auch wieder nachlassen wird. [...]
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass das überhaupt ein »Trend« ist. Ich habe eher das Gefühl, dass Hollywood langsam nicht mehr anders kann, als alte Stories immer und immer wieder neu wiederzukäuen. Die Produzenten - die so gut wie nie Ahnung vom künstlerischen Aspekt des Filmemachens haben - setzen ihr Geld auf möglichst sichere Dinge. Als auf Fortsetzungen und Remakes; einfach weil die Historie gezeigt hat, dass man damit am einfachsten Geld machen kann. Dadurch sind neue Ideen gar nicht mehr gefragt, und die Drehbuchautoren stellen sich auf den »Trend« ein. Auch das klassische Autorenkino gibt es ja inzwischen fast schon nicht mehr. Regisseure wie Quentin Tarantino, George Lucas, James Cameron und John Carpenter gehören inzwischen zu den alten Säcken. Es kommt nichts Neues nach (ja, auch George Lucas gehört zu den Autoren-Filmern)
OK, Christopher Nolan gehört zu den neuen Regisseuren, aber so richtig bahnbrechend Neues habe ich von ihm nicht gesehen (bitte nicht mit
Memento anfangen; wenn es neu ist, eine Geschichte rückwärts zu erzählen, dann gehen mir die Argumente aus). Auch David Fincher zeichnet sich inzwischen eher durch überverkopfte Grütze aus (was sind
Sieben und
Fight Club für geniale Filme). Und neue Regisseur-Namen? Sehe ich nur als Auftrags-Macher von x-ten Fortsetzungen etablierter Serien. Und dann nie wieder. Und von den haushohen Selbstüberschätzern im Stile von McG oder den Wachowski-Brüdern (wobei der erste
Matrix-Film nach wie vor grandios ist) will ich gar nicht erst anfangen.
Es kommt irgendwie nichts nach. Liegt es daran, das heute jeder mit wenig Geld einen Film machen kann und deswegen NOCH MEHR Müll produziert wird und die guten Sachen deswegen NOCH WENIGER auffallen? Keine Ahnung.
Ich schätze mal, es liegt vor allem an den neuen Fernseh-Formaten. Hier können sich Drehbuchautoren mit geilen Ideen über mehrere Stunden austoben. Und das wird von den etablierten Streaming-Sendern auch ausgenutzt (Amazon und Netflix). Beide produzieren selber Serien am laufenden Band und ich habe da schon so viel Geniales gesehen. Ich behaupte auch mal, dass
Interstellar als Fernsehserie noch viel grandioser gewesen wäre. Einfach weil mehr Zeit für eine Charkter-Entwicklung dagewesen wäre (die in den Nebenfiguren gar nicht passiert) und auch die eigentliche Geschichte stellenweise nicht so hopplahopp dem Zuschauer auf's Auge gedrückt würde. Und das schreibt jemand, der den Film wirklich mag. Gleiches gilt für
Prometheus.
Also: Kino? Wozu noch?