Pixelor

Ich hab auch grad mal reingeschaut. Der Typ wirkt sehr angestrengt und künstlich, vor allem aber angestrengt intellektuell. Da fehlen mir der Pepp, die Dynamik, Natürlichkeit und die Aussagekraft der Analysen und Kritiken von Redlettermedia. Außerdem scheint mir der Mann hier viel zu abgehoben in seiner Kritik. Auf einmal zieht er irgendwelche Historiker zurate und interpretiert irgendwelche Wappen oder Thesen zum mittelalterlichen König. Das wirkt mir alles zu abgehoben und erzwungen. Ich hab mehr das Gefühl dass er da irgendwie seine Intellektualität und Belesenheit zur Schau stellen will anstatt konkret beim Film zu bleiben. Und ja, ich verstehe schon, dass er das als Weiterführung seiner Interpretationen anbringt.

PS: Er hat Analyse und Kritik übers Video geschrieben, aber ich hab das Gefühl dass es eigentlich nur eine Intrepretation ist. Er spricht nur über die Figuren und was sie für ihn sind. Aussagekraft als Filmkritik? Nicht besonders stark imo

Naja, OK. Musst Du natürlich für Dich selber entscheiden. Mir aber total egal. Ich sehe »Die Filmanalyse« ja nicht, um mich berieseln zu lassen. Ich sehe das, weil ich eine fundierte Kritik zu einem Film haben möchte. Und unterhalten tut mich das durchaus, denn ich liebe es, auch mal den Grips bei etwas Gesehenem anzustrengen. Es bringt mich wohltuend auf andere Ideen. Einige der von ihm für seine Analyse genutzten Bücher werde ich demnächst selber lesen, so sehr interessiert mich das. Genau das ist ja nun bei mindestens 90% der sonstigen oberhippen obercoolen allwissenden YouTuber nicht der Fall. Das ist eher unterstes BILD-Zeitung-RTL-Schubladen-Gehampel, was man sonst so sieht. Und da hebt er sich wohltuend ab. Vor allem füllt man nicht 5 1/2 Jahr einen Kanal mit rund 350 Videos mit immer der selben Art und Weise, wenn es einem damit nicht ernst ist.

Aber das ist für mich alles egal. Am allerwichtigsten ist - wie ich schon vorher schrieb - dass sich sich 70% (so mal gefühlt über den Daumen gepeilt) seiner Empfehlungen oder Verrisse mit dem decken, was ich so empfinde. Und damit ist der Kanal für mich eine höchst seltene und damit wertvolle Informationsquelle. Außerdem habe ich mich an seine Art schon gewöhnt ... und man merkt deutlich, dass da gelegentlich mal der Schalk durchblitzt.

Naja, Henrik, das ist auch alles schön und gut ^ ^
Schön wenn er dazu noch Leute anregt schlaue Bücher zu lesen. Das ist gut.

Aber ordnest du Redlettermedia wirklich den Hypeyoutubern zu?
Ich nehme Redlettermedia eigentlich als Instanz gegen genau diese Trends wahr, da sie erstens mehr Niveau und zweitens mehr Substanz haben. Mit den Plinkettsachen haben die sich als Leute etabliert, die von Filmwissenschaft *wirklich* ne Ahnung haben und in ihren Rezensionen geben sie immer imo fundierte Kritiken aktueller Filme ab, bei denen sie eben nicht an irgendwelchen Interpretationen hängenbleiben (Filmanalyse), die sie dann mit wichtigen Zitaten aufzupusten zu versuchen, sondern sie arbeiten halt wirklich nen Film ab und versuchen darüber hinaus auch die Industrie kritisch zu beleuichten. Oft geschieht das mit einer gehörigen Portion Sarkasmus. Bei Filmanalyse vermisse ich genau diese Nähe zum Thema des Videos. Zumindest bei Krieg der Sterne hat er sich endlos an seinen persönlichen Interpretationen irgendwelcher Figuren aufgehalten und hat zum Film an sich so gut wie gar keine Kritik abgelassen. Ich weiß jetzt nach dem Video welche Bücher er gerade liest und was er über Wappen und den Luke Skywalker denkt, aber eine aussagekräftige Kritik zum Film war da imo nicht drin.

Zitat von »Out«

[...] Aber ordnest du Redlettermedia wirklich den Hypeyoutubern zu? [...]

Keine Ahnung, kenne ich nicht. Sehe ich mir gerne mal an.

Valerian [BluRay]
Ich habe den Film leider nicht im Kino gesehen, sondern ihn mir zu Weihnachten 2017 geschenkt ... und ihn jetzt erst - eben gerade - gesehen. Ich sage mal so: Ich habe in 2017 »Blade Runner 2049« nicht gesehen. Deswegen ist im Moment dieser Film hier mein Film des Jahres 2017.

Ich will von der Story nichts spoilern, und nur so viel verraten, dass eine Menge von »Avatar« vorhanden ist. Die Story hat tatsächlich Tiefgang und ist meilenweit von dem Hollywood-Action-Quatsch entfernt, der uns normalerweise auf die Augen gedrückt wird. Und natürlich drängt sich auch der Vergleich mit »Das fünfte Element« auf, ohne dass er kopiert wird. Die Schauwerte sind bombastisch. Und damit meine ich wirklich bombastisch. Alleine deswegen lohnt es sich, den Film mehrfach zu sehen. Gleichzeitig haben wir zwei Hauptdarsteller, die beide Charisma besitzen, sich aber nicht in den Vordergrund drängen und auch nicht unverwundbare Superhelden sind. Wie üblich bei Luc Besson bekommen auch die zig Nebenfiguren jede Menge Screantime. Und dann kommt noch hinzu, dass ich bei keinem Film des letzten Jahres so oft - nämlich im 5-Minuten-Takt - vor Spaß in die Hände geklatscht habe.

Ich schreibe es mal, auch wenn der Begriff schon fast klischeehaft wirkt: Aber ich habe eben gerade jede Minute des Streifens GEFEIERT. Superklasse! Unbedingt sehenswert.

P.S.: Nach diesem Film kann ich nur sagen ... SCHEISS AUF DEN NEUEN STAR WARS.

Soul Kitchen [Netflix]
Ich habe eben die deutsche 2009er-Filmkomödie gesehen. Keine Ahnung, was mich geritten hat; normalerweise sehe ich mir keine Filme mehr mit Moritz Bleibtreu an.

Die Story ist eigentlich ziemlich gut: Der Besitzer eines Fritten-Restaurants »Soul Kitchen« in Hamburg benötigt einen neuen Koch, bekommt durch Zufall einen Sterne-Koch, der das Menü sofort komplett auf Sterne-Cousine umstellt und das Restaurant verliert alle seine bisherigen Kunden. Allerdings darf einer der Kellner mit seiner Band in dem Restaurant proben - das übrigens nicht viel mehr als eine alte Fabrikhalle ist - und die ganzen Fans der Band finden das Sterne-Essen toll. Schwuppdiwupp, schon mausert sich der Schuppen zum Szene-Restaurant. Leider will der Chef zu seiner Freundin nach Shanghai fliegen - die hat dort vorher einen Job bekommen - überträgt das Restaurant an seinen Ex-Knacki-Bruder, der wiederum in einem Pokerspiel das Restaurant an einen zwielichtigen Immobilien-Hai verliert, der dieses wiederum abreißen und auf dem Grundstück Luxusvillen errichten will. Am Ende geht aber alles gut aus.

Es gibt noch einige Nebenhandlungen, aber grundsätzlich finde ich die Story schön.

Nur nicht die Umsetzung. Zunächst finden es die Deutschen offenbar immer großartig und ausdrucksstark, wenn sich die Schauspieler in emotional geladenen Momenten mit überschlagender Stimme anschreien. Ich nicht. Dann weiß ich nicht so genau, was an einem Bandscheibenvorfall des Restaurant-Besitzers so lustig sein soll, zumal dieser keine Krankenversicherung hat, um seine Verletzung zu behandeln. Folglich schleppt sich Besitzer unter Schmerzen durch den halben Film. Wer schon mal so etwas erlebt hat, weiß, dass so etwas alles andere als heiter ist. Eine der Schlüsselszenen des Films, das Pokerspiel zwischen dem Knacki-Bruder (Moritz Bleibtreu) und dem Immobilienhai (Wotan Wilke Möhring) ist sowas von lapidar mal eben so und nahezu ohne Emotionen abgehandelt ... das soll großes Kino sein? Und überhaupt ist die ganze Story sehr verschwurbelt und teilweise hopplahopp erzählt. Die erste halbe Stunde ist gut, aber dann dreht der Film eine Kapriole nach der anderen.

Wenn ich mir den Wikipedia-Eintrag so ansehen, dann scheine ich mit meiner Meinung allerdings alleine dazustehen. Offenbar ist der Film nicht nur ein großer nationaler und internationaler (!) Kassenerfolg geworden. Nein, er wurde auch von den Kritikern gelobt. Keine Ahnung, was die alle geritten hat. Mich hat der Film zwischendurch regelrecht angeödet. Und ich habe die ganze Zeit gedacht: Typisch Deutsch.

Falls den jemand gesehen haben sollte: Bitte mal die Meinung hier posten. Vielleicht liege ich auch total daneben.

Nee, kann ich mir nicht ansehen. Wenn ich den Bleibtreu sehe wird mir schlecht. Gestern haben meine Frau und ich Frozen River angesehen und der Film gefällt uns sehr gut. Es geht um eine Frau und ihre zwei Kinder, deren Mann bzw. Vater das Geld fürs neue Haus verzockt und sich dann aus dem Staub gemacht hat. Nun muss die Mutter, die kaum Geld für etwas zu Essen hat, irgendwie versuchen alles zu retten und gerät an Schmuggler, für die sie Menschen über Grenzen schleust. Ein Film mit teilweise dramatischen Wendungen und an einer Stelle hätte ich fast nicht weiter geschaut, weil mir die Geschichte so an die Nieren ging. Und endlich mal wieder ein Film mit frischen Schauspielern bzw. Menschen, die ich vorher noch nie gesehen habe. Ihr wisst ja: mir gehen immer die selben Gesichter und Synchronstimmen auf den Sack.

Wegen Soul Kitchen:
Ich muss dazu sagen, dass ich der Meinung bin, Moritz Bleibtreu kann als Schauspieler schon eine ganze Menge. Und eigentlich mag ich den auch sehr gerne. Nur spielt er in letzter Zeit - oder vielleicht auch nur in meiner Wahrnehmung - oftmals so zwielichtige unangenehme Typen, die mir einfach nicht gefallen. Und die Art und Weise, wie er diese Typen spielt, ist immer die selbe. Es gibt ja in der Realität so Proleten-Typen, die das Herz aber am rechten Fleck haben. Die Proleten von Moritz Bleibtreu sind aber eher unangenehme Verbrecher. Bei wachem Verstand will man mit solchen Typen einfach nichts zu tun haben. Deswegen: Nein, das will ich nicht sehen und damit will ich den ganzen Film nicht sehen.

Nachdem ich mir meine gestrige Kritik über »Soul Kitchen« noch einmal durchgelesen habe, muss ich auch hinzufügen, dass der Film schon noch ein ganz anderes Niveau als diese völlig verblödeten deutschen Schenkelklopf-Komödien mit Til Schweiger und/oder Matthias Schweighöfer hat. Sonst hätte ich mir den nicht bis zum Schluss angesehen. Bzw. ich hätte ihn gar nicht gesehen. Ein kurzes - leider viel zu kurzes - Highlight des Films ist für mich zum Beispiel der Auftritt von Jan Fedder als Beamter der Gesundheitsbehörde, der kurz davor ist, das Restaurant zu schließen. Jan Fedder ist einfach so dermaßen Ur-Hamburgisch und ein Original ... der muss gar nicht viel machen. Und in der einen Minute Screentime hab ich mir einfach nur laut lachend auf die Schenkel geklopft. In einer anderen kurzen Szene taucht Gustav Peter Wöhler als nörgeliger Restaurant-Gast auf. Den Schauspieler kennt man eher aus kleinen Nebenrollen; eben wie hier. Seit dem - unbedingt sehenswerten Film - »Erleuchtung Garantiert« liebe ich diesen Schauspieler. Es gibt also auch blendend helle Lichtmomente in dem Film.


Frozen River
»Frozen River«, OK. Das werde ich mir mal merken.


Allgemein:
Eine Bitte hätte ich generell (an alle, nicht speziell an Acrid): Schreibt doch bitte dabei, wo ihr eure Filme, egal was, gesehen habt (Fernsehen, DVD/BluRay, Streaming-Dienst). Dann ist das etwas einfacher, den ebenfalls zu sehen.


Erleuchtung Garantiert [DVD]
Den werde ich mir jetzt ansehen. Ich bin gerade in einer ziemlich miesen Stimmung, so dass ich einen positiven lebensbejahenden Film jetzt brauchen kann.

Star Trek: Discovery - Episode 10 [Netflix]
Ab heute läuft »Star Trek: Discovery« weiter, und ich kann nur sagen:

Geil, geil, geil, geil, geil, geil, geil, geil, geil, geil, geil ... (usw.) ...

Es gibt ab dieser Folge gleich zwei Twists in der Serie, die diese für mich noch einmal spannender machen. Und einer der Twists knüpft vermutlich - ich weiß es noch nicht - an die Ereignisse in »Enterprise« an (die Serie mit Capt. Archer). Ich bin super-gespannt, wie es weiter geht. Und deswegen gefällt mir die wöchentliche Veröffentlichung nicht wirklich. Ich würde jetzt sooooo gerne weiter sehen.

Deswegen: Geil, geil, geil, geil, geil, geil, geil, geil, geil, geil, geil ... (usw.) ...

[Nachtrag]
Ach so, kleines Detail am Rande: In dieser Folge hat Jonathan Frakes Regie geführt. Vermutlich ist die deshalb so gut, denn er hat auch in den beiden Next-Generation-Kinofilmen Regie geführt, die richtig gut sind (Star Trek VIII und Star Trek IX).

Oh, schön, dass es weiter geht. Allerdings habe ich noch NICHTS angesehen und warte weiterhin, bis ALLE Folgen verfügbar sind und ziehe mir die dann ALLE nacheinander rein.

Ehrlich gesagt: Das war gestern so toll, dass ich gerne weiter geschaut hätte. Ich fiebere dem kommenden Montag entgegen. Im Internet laufen im Moment die Spekulationen heiß, wie der von mir erwähnte Twist auf- und ausgebaut wird.

Hab mir per Zufall eine Folge Star Trek TOS rausgegriffen: The Tholian Web.
Und ich muss sagen das war super! Am Besten fand ich früher die Folgen, wo sie andere Föderationsraumschiffe treffen oder auf irgendweine Basis kommen und da ist irgendwas schlimmes passiert und die müssen rausfinden was passiert ist bevor sie selbst genau so enden.

Genau so eine Folge war auch diese hier. Ein Raumschiff der Föderation ist in einem unbekannten Sektor gestrandet. Die Enterprise ermittelt und dabei geht einiges schief. Könnte man so auch heute noch auflegen oder sich anschauen - im Gegensatz zu einigen der anderen Folgen. Ich erinner mich noch gut daran, dass einige da wirklich totalst banane waren. Aber die Folge hier: Empfehlung! Die war nett.

Trailer:

Inklusive Technogebabbel. Also das könnten die heute auch in ähnlicher Form umsetzen, denke ich. Heute, damit meine ich so vor ca 20 Jahren.