Weiß ich doch ...
The First Avenger - Zivil War [Netflix]
Seit kurzem auf Netflix verfügbar und eigentlich hatte ich mir vorgenommen, keinen Marvel-Kinofilm mehr zu sehen. Zu viel hirnloses Krachbumm, zu wenig Story und diese auch noch schwachsinnig ... so meine vorgefasste Meinung. Ich hatte »Iron Man (1)« angefangen und den nicht zu Ende gesehen, weil eben genau dieses Schema auf den Film zutrifft (wobei Robert Downey Jr. ein echter Gewinn für den Film ist).
»Zivil War« ist anders. Zunächst lässt sich der Film Zeit. In seinen 2 1/2 Stunden nimmt er sich tatsächlich die Zeit, das Dilemma der Avangers auszubreiten: Die Truppe ist zwar schön und gut für den Kampf gegen Bösewichte, richtet dabei aber meistens so viel Kollateralschaden an, dass die Staatengemeinschaft die Leute an die Leine legen will. Innerhalb der Avengers ist man zwiegespalten: Eine Gruppe rund um Tony Stark/Iron Man sieht das Problem und ist einverstanden. Die andere Hälfte der Avengers um Steve Rogers/Capt. America sieht deren Reaktionsfähigkeit eingeschränkt oder, noch schlimmer, politisch motivierte Aktionen auf sich zukommen. Also entbrennt ein Streit zwischen den Superhelden. Genau in diesen Zwist findet ein Anschlag auf die Vereinten Nationen statt, und zwar genau dann, als T'Chaka, der König des Staates Wakanda, getötet wird. Schnell ist der Bösewicht ausgemacht: Der russische Elite-Kämper Winter Soldier/Bucky Barnes (wenn ich das richtig mitbekommen habe). Doch Capt. America wittert Lunte, da er Bucky Barnes kennt und sich nicht vorstellen kann, dass dieser das Attentat verübt haben soll. Also beschließt er mit »seiner« Hälfte der Avangers Bucky Barnes zu beschütze während die andere Hälfte der Avengers um Toby Stark den vermeintlichen Killer jagt.
In diesem Film wird nichts über's Knie gebrochen, was bei der komplexen Handlung auch nötig ist. So mischt dann noch der Sohn des verstorbenen Königs T'Chaka als Superheld eine Runde mit, um seinen Vater zu rächen. Und absolut legendär ist die Szene, in der Tony Stark »Spiderman« aka Peter Parker für die Avengers rekrutiert. Und dann kommt die Szene, auf die wohl alle gewartet haben, nämlich, wenn sich die beiden Gruppen der Avengers alle gegenseitig »auf's Maul« geben. Das ganze findet auf einem deutschen Flughafen statt und da vorher oftmals Berlin zu sehen war, dachte ich mir während der Szene »Kein Wunder, dass unser Berliner Flughafen nicht fertig wird«. Allerdings fand die Schlacht dann in Leipzig statt, was ich nicht mitbekommen habe. Die Szene ist trotzdem genial.
Ich habe den ganzen Film über nahezu konstant in die Hände geklatscht, weil ich ein einfach Spaß hatte. Die meisten Superhelden kennt man irgendwoher, die man nicht, die lernt man hier kennen (ich habe die voraus gegangenen Avengers-Filme nicht gesehen). Auch die Story hat mich angesprochen, denn die Grundidee, dass die Superhelden oftmals mehr Schaden als Nutzen bringen, wenn sie ihre Gegner durch Hochhäuser hindurch werfen, den hatte ich auch schon ganz oft (man denke an den schwachsinnigen »Batman vs. Superman«).
Schöner Film, der auch noch ganz viel Spaß verbreitet für einen actiongeladenen Abend. Kann ich empfehlen.