Better Call Saul - Staffel 1&2 [Netflix]
Geil, geil, geil, geil, geil, geil, geil, geil, geil! Nicht ganz so mitreißend wie Breaking Bad aber wir sind auch nicht sonderlich weit davon entfernt. Die Charaktere sind dagegen exakt genau so gut gezeichnet, wie in Breaking Bad. Am Ende der zweiten Staffel gab es noch nicht die Verwandlung des wenig erfolgreichen Anwalts Jimmy McGill in den skrupellosen Anwalt »Saul Goodman«. Aber mit der allerletzten Einstellung der zweiten Staffel ahnt man bereits, in welche Richtung sich das entwickeln könnte. Sehr schön auch die Entwicklung von Mike Ehrmantraut, der quasie die zweite Hauptrolle spielt. Und es tauchen jede Menge bekannte Gesichter aus Breaking Bad auf.
Geile Serie! Hätte ich nicht für möglich gehalten, dass noch einmal die selbe Qualität zustande kommt.
Übrigen fiel mir jetzt erst auf, dass Jimmy McGill von Michael Pan synchronisiert wird, der wiederum als die deutsche Stimme von Data aus Star Trel - The Next Generation einen Platz im Herzen eines jeden Stare-Trek-Fans hat. Außerdem spricht Michael Pan auch die Computerintelligenz Vega in Doom (2016), was der eigentliche Auslöser meiner Erkenntnis war. Doom (2016) habe ich ja quasie auch 2 Wochen am Stück gespielt.
Hannibal - Staffel 1 [Netflix]
Ich bin bereits sogar in der Hälfte der zweiten Staffel. Die Serie ist anders. Ich weiß noch nicht genau, wie. Aber sie ist anders. Die Serie erzählt die Vorgeschichte zu Roter Drache, bzw. ist eine Neuinterpretation davon; je nachdem, wie man es sehen will. Die Hauptdarsteller sind allesamt brillant besetzt. Allen voran natürlich Mads Mikkelsen (kennen wir aus dem James Bond Film »Casino Royal«) als der namensgebende Protagonist. Einen besseren Darsteller für Hannibal Lecter könnte ich mir nicht vorstellen; außer natürlich Sir Anthony Hopkins, aber der wird leider langsam zu alt für die Rolle. Klasse auch Laurence Fishburne (»Matrix«: Morpheus) als der ermittelnde FBI-Agent Jack Crawford. Und gelegentlich taucht auch Gillian Anderson (»Akte-X«: Scully) auf, die den Supervisor von Hannibal spielt und die Gott sei Dank auch hier wieder von Franziska Pigulla synchronisiert wurde. Wie schafft Frau Anderson es bloß, auf 10-cm-Nadelabsatz-High-Heels so elegant zu laufen?
Die Macher haben irgendwie das Kunststück fertig bekommen, die Serie weder zu eklig noch zu komisch darzustellen. Laut losgelacht habe ich während einer Szene, als Hannibal sich aus einem Kasten die Visitenkarten eines Patienten holt, er ist ja Psychoanalytiker, und aus einem anderen Kasten das Rezept für »Leber mit Zitrone«. Das bleibt aber die Ausnahme.
Hannibal ist sowieso keine Serie, die man nebenher sehen kann. Die Dialoge triefen vor versteckten Anspielungen; vieles wird nicht gesagt, sondern nur umschrieben und das auch noch passend zur jeweiligen Situation. Das kann ermüdend sein und das ist es auch, wenn man eine Staffel am Stück sehen will. Ich bin mir allerdings noch nicht sicher, ob es sich dabei nicht nur um intellektuelles Blabla handelt. Aber ich mochte ja auch die (pseude-)philosophischen Dialoge in Ghost in The Shell 2. Auf jeden Fall: Augen und Ohren auf.
Auch wenn es in diesem Zusammenhang pervers klingen mag: Wer gerne kocht, der wird an der Serie seine Freude haben. Wenn er denn nicht ständig daran denkt, von welcher Tierart die fleischlichen Rohstoffe der in der Serie zubereiteten Speisen stammen. Blendet man das Kannibalen-Tralala aber aus - ich kann das ganz gut, ich kann zum Beispiel bei Alien (1) einen Teller Spaghetti Bolognese vertilgen - dann ist das wirklich spannend, was da so alles gekocht wird. Aufgrund der Serie bin ich zum Beispiel darauf gekommen, dass »Seidenhühner« ein fast schwarzes Fleisch haben. Da muss ich mal drauf achten, ob man die nicht irgendwo her bekommt.
Sehenswert aber aufgrund der Machart und des Themas beileibe nicht für jedermann geeignet.