Who Am I [Netflix]
Wieder einmal ein deutscher Film, dieses mal über einen Hacker. Und wieder ein Film des Regisseurs Baran bo Odar, den ich nun schon von der Serie »Dark« kenne.
Die Geschichte des Films ist natürlich dem Thema geschuldet: Recht guter Hacker gründet eine Hacker-Gruppe, die einfach unter anderen Hackern durch ihre Aktionen auffallen wollen. Und dabei kommen sie natürlich mit dem Gesetz in Konflikt; man sollte eben nicht ausgerechnet den BND hacken wollen, nur weil dieser ein besonders schwieriges und deshalb für Hacker lohnendes Ziel sei.
Den Film zeichnen zwei Dinge aus: Zum einen wird der Vorgang des »Hackens« relativ realistisch dargestellt. Das ist kein verklärter Hollywood-Schmonz, in dem Hacker in der Welt der Computer Superkräfte haben, nur weil das praktisch für die Dramaturgie wäre. Und zum zweiten fehlen ihm die »deutschen« Filmeigenschaften schwachsinnige Blödel-Komödie mit Gender-Integrationshintergrunds-Sozial-Nazi-Tralala aus. Gut, OK, Nazis kommen vor; allerdings so, dass ich lauthals aufgelacht habe. Anders ausgedrückt: Der Film ist relativ ernst, ohne allerdings Humor außen vor zu lassen. Der Film will weder auf Krampf komisch sein, noch hebt er den mahnenden Zeigefinger. Es ist ein einfach ein unterhaltsamer Film. So, wie man es von einem guten Film eben erwartet.
Hinzu kommen zwei deutsche Schauspieler, die ich sehr mag: Wotan Wilke Möhring (spielt auch schon mal den Tatort-Kommisar) und Elyas M’Barek, den man leider aktuell aus den fürchterlichen »Fack ju Göthe«-Filmen kennt (das sind nämlich genau diese deutschen schwachsinnigen Blödel-Komödien mit Gender-Integrationshintergrunds-Sozial-Nazi-Tralala). Ich kenne ihn noch aus anderen Rollen, und hier macht er seine Sache ausgezeichnet. Auch Antoine Monot, Jr. kenne ich irgendwoher. Der Hauptdarsteller, Tom Schilling, war mir bis dato dagegen völlig unbekannt. Den Namen muss ich mir nach diesem Film jedenfalls merken.
Dann kommt noch ein bischen »Fight Club« und ein bischen »Mr. Robot« vor ... mit einem Satz: Ich habe den Film sehr genossen. Und zwar so sehr, dass ich mir den durchaus noch ein zweites mal ansehen kann.
Entwarnung übrigens, da ich anfangs die Serie »Dark« und den Regisseur Baran bo Odar erwähnte: Hier ist keinerlei verschwurbelte Erzählweise vorhanden. Alles sehr stringent. Und gut.
[Nachtrag]
JETZT weiß ich, woher ich Antoine Monot, Jr. kenne: Die »Tech-Nick«-Werbespots von Saturn!