Na das ist ja mal wirklich interessant gewesen. Gute Arbeit, Dusty. Und ich kann Daniel echt nur zustimmen... Das es von Vorteil ist, die Arbeit vor vielen Jahren mit nur sehr beschränkten Mitteln und Möglichkeiten kennengelernt zu haben, zieht sich bis heute. Wir hier in der "Firma" (Firma ist nocht so ganz die richtige Bezeichnung) spüren es sehr stark welch schlimme Auswirkungen es hat, wenn man nicht ständig daran denkt dass es besser ist, Arbeitsumgebungen und Infrastrukturen so schlank wie möglich zu halten. Immer nur stur jeden Wunsch zu erfüllen bedeutet, dass eine Infrastruktur langsam immer aufgeblähter und anfälliger wird. Vor allem, weil jeder Mitarbeiter durch eine stetig wachsende Infrastruktur mehr und mehr Dinge beachten muss. Der Zeitmangel und die schwindende Motivation führen dann auch noch dazu, dass Dokumentationen vernachlässigt werden. Es ist verständlich dass die Chefs nicht dazu neigen, andauernd neue Mitarbeiter einzustellen. Deswegen muss man ständig gegen das Aufblähen ankämpfen, weil es letztendlich JEDEM zugute kommt.
Diese Denkweise ist bei mir seit C16/C64 Zeiten sehr stark verankert. Aber leider ist es nicht bei jedem so und daraus entstehen Konflikte. Wir sind gerade damit beschäftigt eine der Umgebungen, deren Betreuung wir übernommen haben und die stark aufgebläht und unaufgeräumt ist, wieder zu entschlacken und stark zu schrumpfen. Der Prozess dauert bereits Jahre und kostet oft viel Kraft und Nerven. Vielleicht wäre es nicht so gekommen, wenn unsere "Vorgänger" sich damals mehr mit den Internas ihrer Spielzeuge "C16" und "C64" beschäftigt hätten, anstatt nur auf dem Schulhof Kassetten und später Disketten auszutauschen und zu sammeln. Das hat nämlich mit Sicherheit auch dazu geführt, dass die "Sammler" kaum ein Spiel so richtig kennengelernt und erlebt haben. Noch so'n Punkt, der mir in diesem Zusammenhang einfällt.
Schade, dass Daniel nicht mehr über das Projekt von Senile Team erzählt hat. Naja, diese Aufgabe obliegt aber auch Senile Team selbst. Hoffentlich hat Daniel nicht Ärger dafür bekommen weil er es überhaupt erwähnt. Aber Andeutungen darüber hat Senile Team ja schon selbst gemacht...
Was Kickstarter betrifft kann ich nur sagen, dass ich diese Vorgehensweise aus Entwicklersicht verstehe, aber für den "Backer" ist es sehr unangenehm. Ich kann sicherlich nur für mich sprechen und es ist vielleicht einfach nur Pech. Aber solange nicht irgendeines der Kickstarter Projekte, die ich "gebackt" habe real in einem meiner Abspielgeräte gelandet ist, mache ich bei keinem mehr mit. Wenn ich überhaupt nochmal mitmache... Ich warte nämlich schon sehr, sehr lange auf die Fertigstellungen. Und so macht es eben keinen Spaß. Glücklicherweise kann ich sicher sein, dass die irgendwann fertig werden, weil ich teilweise engen Kontakt zu den Entwicklern habe.
So, und jetzt zu den Shoot 'em Ups auf Touchgeräten. Gott, wie ich die hasse! Vor kurzem habe ich Death Smiles und ESPGaluda auf einem Tablet ausprobiert, obwohl ich vorher wusste, dass die mich nur wütend machen. Aber es haben mich so viele Leute vollgelabert die behaupteten, dass die Spiele angeblich super auf die Geräte umgesetzt wurden. Und wenn ich darüber herziehe, muss ich sie wenigstens mal ausprobiert haben. Abgesehen davon, dass das Steuern per Touchscreen eine Qual ist und Dauerfeuer ohne "Tasten"druck ja wohl ein schlechter Scherz, geht das Balancing völlig verloren. Die Leute, die Spaß an sowas haben, können nur irgendwelche Creditfeeder sein die sich nicht um Scoresysteme und Taktiken scheren. Und die sowieso niemals wirklich die ware Tiefe eines modernen Shoot 'em Ups erlebt haben. Mit einem Pad mag es möglich sein, jede Medaille oder jeden Diamanten zum Chainen zu erwischen oder sauber durch einen schicken Kugelhagel zu dodgen. Per Touchscreen ist das unmöglich. Und selbst wenn man ein Pad benutzt, erlebt man nicht das Spielgefühl welches man mit einem gedrehten CRT und Scanlines erleben kann. Abgesehen vom Fehlen eines echten Datenträgers, einer gedruckten Anleitung und einer Box mit einem schicken Artwork (ohne USK-Verschandelung). Nä, das haben die Spiele nicht verdient. Daran verdienen nur die Publisher weil es gerade irgendwie "in" ist, verkrüppelte Spiele an Kinder zu verscherbeln.
Vor kurzem habe ich in einem anderen Forum kurz vor dem Release eines neuen Shoot 'em Ups folgenden Kommentar eines anderen Forenmitglieds gelesen: "Hoffentlich kann man den Analogstick benutzen". Als ich das las, hätte ich fast Knochen gekotzt!
So, jetzt schnapp ich mir erst mal ein Schaaf.
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Acrid« (14.08.2013, 07:42)