Das mit der Tochter hat mir auch einigen Spielspaß genommen. Bis dahin hat mir RE4 sehr, sehr gut gefallen. Ab dann aber nur noch gut.
Jedes Spiel mit Zeitlimit oder Eskortmissionen wird automatisch schlecht. =)
Interessant. Ich scheine komplett anders gestrickt zu sein.
Nun bin ich zunächst auch jemand, der zum Beispiel Kinder in einem Action-Film alles andere als prickelnd findet. Wir erinnern uns an dem furchtbaren »Indiana Jones 2« und seinen extrem nervigen und nahezu nutzlosen Sidekicks »Wilhelmina« und »Shorty«. Aber wir erinnern uns auch an »Terminator 2«, der zu den fetzigsten Filmen der Filmgeschichte gehört, und wo »John Conner« extrem viel Sinn macht.
Genau so geht es mir mit »Resident Evil 4«: Der Charakter Ashley gibt dem Spiel einfach noch einmal eine neue Dramatik. Ja, zugegeben, in der ersten Szenen mit Ashley zusammen ist es eine gewisse Umstellung. Aber, hey, Hand auf's Herz: Man kann sie so gut wie immer eine Weile ungefährdet abstellen oder sogar in einem Containern »parken«, um sich dann erst einmal in Ruhe mit dem eigentlichen Übel zu beschäftigen. Als Ashley dann zum Beispiel ...
... das erste mal alleine über das verschlossene Holztor beim Bauernhof krabbelt ...
... da ist mir einem Moment lang das Herz in die Hose gerutscht: »Oh, oh, hoffentlich kommt auf der anderen Seite jetzt niemand!« Das war ein richtig guter Spiele-Moment und von den Machern clever in Szene gesetzt.
Ja, es gibt dann die nervige Szene ...
... in der Ashley im Schloss unbedacht davon und NATÜRLICH prompt in eine Falle läuft.
Nun, ich habe die Szene eher sogar witzig in Erinnerung.
Leon muss später im Spiel von einer erhabenen Empore aus Ashley aus diesen drei Metallklammern frei schießen ... was sie wiederum lautstark kreischend kommentiert. Nun, äh, ich hatte bei meinem allerersten Spiel auf dem GameCube das Scharfschützengewehr mit dem Zielfernrohr nicht dabei (ich wusste noch gar nicht, dass es das gab). Stattdessen hatte ich nur den Revolver. Nun stellt euch vor: Aus ca. 50 Meter Entfernung mit zitterndem Laserpunkt die Metallklammer treffen und nicht Ashley.
Ich fand wirklich, das hatte eine gewissen Komik.
Wenige Spielminuten später ist Ashley dann alleine unterwegs, ohne irgend eine Waffe. Ich fand diese Spielszene immer schon extrem unheimlich und gruselig. Extrem nervig fand ich dagegen dieses doofe Steinplatten-Schiebe-Rätsel. Das nervt mich jedes mal erneut wieder.
Ja, und dann, ach, meine absolute Lieblings-Szene im Spiel:
Ashley muss Kurbeln betätigen während Leon sie vor den Mönchen beschützt und sich selber ebenfalls. Grandioses Spiele-Design, ich liebe diese Stelle. Das ist nicht nur spielerisch anspruchsvoll, sondern generiert auch jede Menge filmische Suspense.
Nebenbei bemerkt: Nach mehrfachem Durchspielen gibt es - typisch für Resident Evil - alternative Kleidung:
... In der zweiten Variante hat Leon ein 30er-Jahre Ganster-Outfit an, während Ashely in einer Ritter-Rüstung steckt. Macht euch mal die Mühe und fangt Ashley auf, wenn sie von irgend wo oben herunter springt. (*kicher*)
Meiner Meinung nach macht Resident Evil 4 mit Ashley eine ganze Menge richtig. Und zwar genau so, wie man es in einem Survival-Action-Adventure erwarten würde.
Sodele, ich musste mal ein wenig was positives zu dem Thema loswerden, weil hier eine kollektive Ashley-Abneigung zu herrschen scheint.