Ich finde beides in Ordnung, möchte bei aktuellen Titeln aber nicht mehr auf Steam verzichten:
- Ich zocke meine Spiele auf 2 verschiedenen Rechnern und auch mal beim Kumpel. Früher war das ein richtiges Gekrampfe, die Savegames zu suchen, auf irgendeinen Datenträger zu speichern und in den anderen Rechner zu laden. Erschwerend kommt hinzu, dass sich Microsoft nie um die GameAPI gekümmert hat, um Spielstände zentral im Dateisystem zu lagern. Da haste absoluten Wildwuchs: C:\Users\NAME\Documents, C:\Users\NAME\AppData\Local\..., C:\Users\NAME\..., C:\Spiele\SPIELEORDNER\saves, ... jedes Mal musste ich googlen, um einen Spielstand zu finden.
+ Bei Steam gibt es einen Service, dass meine Savegames in der Steam-Cloud gespeichert und automatisch wieder abgerufen werden. Somit besitze ich auf jedem Computer (auch beim Kumpel) direkt meine aktuellen Spielstände.
- Patches waren eine gruselige Angelegenheit! Entweder war deine Version schon als Budget-Version gepatcht oder gar nicht mit Patches kompatibel. Wenn es denn ging, wusste ich u.U. gar nichts von einem Patch oder musste ihn mit 56k auf gut Glück laden, da keine Versionsnummer zu finden ist.
Anfang der 2000er gab es dann Spiele mit Updater im Hauptmenü, Updater im Launcher oder externe Updater (vllt. auch mit Dienst, damit RAM verschleudert wird). Das war einerseits wieder absoluter Wildwuchs und andererseits funktionieren die wenigsten heute noch.
+ Bei Steam werden Patches von den Entwicklern direkt ins System eingepflegt und ich kann für jedes Spiel entscheiden, ob ich es automatisch auf dem neuesten Stand halten möchte. Das geschieht dann alles automatisch.
- Always-On ist auch keine neue Erfindung. Früher musste ich bei irre vielen Spielen die scheiß CDs erst suchen, damit das Spiel startet. Habe ich es gerade nicht finden können oder verliehen, war's das mit zocken. Mindestens für die Installation musste ich sie mal finden.
+ Steam starten, online gehen, Spiel aus der Bibliothek anklicken, DL abwarten, wieder offline gehen, ZOCKEN!! Kein Always-On!! Ich kann die Spiele mit konstanten 50 MBit/s laden (flotter als mein CD-ROM-Laufwerk) und danach offline zocken.
Verleihen ist auch komfortabler, da ich einfach meine Bibliothek an Freunde freigeben kann.
- Matchmaking ... Was habe ich früher in irgendwelchen Online-Tabellen gesucht, Textdateien erstellt und IPs in HLSW oder GameSpy reinkopiert, um halbwegs vernünftige Server zu finden.
+ Mit SteamWorks habe ich den gleichen Komfort wie bei Xbox Live oder PSN. Einfach starten, Spiel suchen und zocken.
Außerdem sehe ich direkt, in welchem Spiel und auf welchem Server sich meine Freunde befinden und kann mich ggf. direkt verbinden. XFire adé!
- Erfolge sind eine durchaus witzige Sache und ich habe beim Kumpel mit Xbox Live schon verstanden, weshalb er da in Sammellaune gerät.
Ich habe um 2006-2007 PC-Spiele gezockt, in denen die Erfolge irgendwie rudimentär im Hauptmenü gezeigt wurden und dadurch nicht den gleichen psychologischen Effekt auslösten. Mit Steam ist das nun zentral geregelt.
- Ich habe Anfang der 2000er meinen PC ab und zu per Cinch oder S-Video an den Fernseher angeschlossen, um dort zu zocken. Es war scheiße!
Erstmal mein 0815-USB-Gamepad im Spiel akzeptabel konfigurieren, dann mit kabelloser Maus und Tastatur am Fernseher die Grafikeinstellungen optimieren, USB-Verlängerungen verlegen und dann krüppelig am Fernseher zocken.
+ Heute ist mein PC eine 1080p-Konsole, die PS4 und Xbox One alt aussehen lässt. Xbox 360 Controller kabellos angeschlossen, Fernseher per HDMI angestöpselt,
Steam Big-Picture im Autostart und ich kann mit dem gleichen Komfort wie Konsolenspieler meine PC-Spiele auf dem Sofa zocken.
... die Liste könnte ich auch noch problemlos fortführen. Ich sehe es jedenfalls so, dass Valve dem PC mit Steam ein Ökosystem gegeben hat, das den PC erst konkurrenzfähig mit Konsolen macht. Wahrscheinlich wäre er als Spieleplattform ein gutes Stück unbedeutender, wenn immer noch Wildwuchs herrschen würde.
Die Probleme mit Always-On, Registrierungen, Aktivierungen, .. blabla stammen größtenteils von Origin, uPlay, GFWL, Rockstar Club und den weiteren billigen Steam-Klonen.