Wizardry 6: Bane of the Cosmic Forge [PC]
Ja, doch, ich habe es doch getan. Schande über mich! Ich konnte nicht widerstehen. Ich habe mir ein Spiel geklauft (genauer in diesem Fall zwei auf einmal), obwohl ich einen BATZEN an NICHT GESPIELTEN Spielen hier herumliegen habe ... und zwar für fast alle Plattformen.
Nichts desto trotz hatte ich mal wieder Lust auf dieses Rollenspiel. Ich habe hier sogar (irgendwo) das physische Original von 1990 als große Box herum liegen. Nur leider sind das 5-1/4-Zoll-Disketten, die ich nirgendwo mehr lesen kann (oder nur mit viel Aufwand). Also habe ich mir auf GoG.com das Paket bestehend aus Wizardry 6 & 7 geholt, welches mit rund EUR 5,00 alles andere als teuer ist:
https://www.gog.com/game/wizardry_6_7
Abstürze
Das Spiel wurde von GoG.com mittels DosBox wieder flott gemacht. Das bedeutet aber auch, dass man im Vollbildmodus tunlichst nicht zu einem anderen Programm wechseln sollte (Tastenkombination Alt & Tab), weil DosBox da sehr absturzgefährdet ist. Das Spiel selber scheint auch nicht Bugfrei zu sein, denn es ist mir mittendrin bereits zweimal abgestürzt. Der eigene vom Spiel genutzte Mauszeiger ging noch, das Spiel stand. Macht aber nicht, weil man im Spiel sowieso alle Nase lang speichern sollte. Dazu komme ich noch.
Mir fiel außerdem auf, dass das Spiel viel zu schnell lief. Das kann man aber glücklicherweise mittels der DosBox-Konfigurationsdatei selber einstellen; das ist nämlich eine einfache Text-Datei.
Außerdem sollte man sich mit DosBox ein wenig befassen, sonst hat man nämlich in Deutchland mit der auf die US-Tastur ausgelegte Steuerung zu kämpfen.
Präsentation
Wer das Spiel nicht kennt:
Wizardry 6 ist ein Rollenspiel im 3D-Look von
Dungeon Master; das war 1990 eben so angesagt war. Einmal kurz angespielt und schon weiß man wieder, wie revolutionär
Dungeon Master doch ist. Was bei diesem nämlich alles interaktiv mit Klick ins Spielebild geschieht, das wählt man in
Wizardry 6 in Menüs unter Untermenüs und Unter-Unter-Menüs und so weiter aus. Allerdings will ich auch fair bleiben:
Dungeon Master ist ja eher ein auf Rollenspiel getrimmtes Action-Adventure, während
Wizardry 6 etwas für die Hardcore-Fans der ersten
Ultima-Spiele und von
The Bard's Tale (1-3) ist. Die Grafik kommt in schönster 16-Farben-Klötzchengrafik daher; das eben, was die EGA-Grafikkarte im Jahre 1990 mit 320x200 Pixel Auflösung so zu leisten im Stande war.
Ja, an diesem Spiel hat man seinen Spaß, wenn man sich so richtig in die Spiele-Welt eintauchen möchte. Ein absolut unverzichtbarer Bestandteil ist dabei - man höre und Staune - das Handbuch des Spiels. Und zwar auf 132 Seiten. Ohne dieses hat man keine Chance, die ganzen Menüs und Optionen zu verstehen.
Ich war unmittelbar an das neues Video von Kollege Dengeki Gamer erinnert, in dem er eine Ode auf das Spiele-Handbuch anstimmt (siehe
hier). Der Kollege hätte hier vermutlich seine Freude. An dieser Stelle sei auch noch der Kopierschutz erwähnt. Bei Spielestart stellt das Spiel drei Symbole dar. Deren Bedeutung muss man in einem 18seitigen Handbuch nachschlagen - dunkelrot gedruckt auf dunkelrotem Papier - und den dortigen Text eintippen. Sonst geht nix. Logisch, dass man alle Dokumentationen bei GoG.com als PDF-Datei ebenfalls herunter laden kann.
Das Spiel
Es spielt sich im Prinzip wie
Dungeon Master nur eben ohne die erwähnte Interaktivität. Und es ist ... KNÜPPELHART! Ich habe eine Weile mit der mitgelieferten sechsköpfigen Truppe gespielt. Aber ich empfehle im Prinzip eine eigene Truppe zu erstellen und dabei vor allem auf Schlagkraft und Hitpoints zu achten. Sonst ist man gleich nach dem ersten Kampf im Dungeon platt. Aus diesem Grund empfiehlt das Handbuch, möglichst oft zu speichern. Ich habe mir angewöhnt, nach JEDEM überlebten Kampf sofort zu speichern. Dann schnell eine ruhige Ecke suchen, wieder speichern, schlafen (also die Charaktere heilen lassen) und wieder speichern. Und dann so lange herum laufen, bis man auf Monster trifft. Das macht man so lange, bis die Charaktere mindestens auf dem 2. Level sind. Erst dann kann man es wagen, mal die anderen Stockwerke zu besuchen. Erschwerend kommt hinzu, dass Monster nicht gerade häufig auftauchen. Zumindest auf dem Schwierigkeitsgrad »Normal«. Auf »Expert« geht das schneller, aber da sind die Monster auch erbarmungsloser. Wie gesagt: KNÜPPELHART!
Warum tut man sich so etwas an? Keine Ahnung. Ich selber bin im Moment wieder ein wenig nostalgisch.