"Aniara". Der Film wirkt immer noch nach. Ich bin total "down" und selbst in der Nacht während des Schlafs hat der Film mich nicht losgelassen. Dementsprechend gerädert fühle ich mich gerade. Und ich schätze, der Film wird mich noch eine Weile beschäftigen. Das war offenbar letzten Abend der absolut falsche Film zu meiner aktuellen Situation: extrem viel zu tun im Job vor meiner fast einmonatigen Arbeitspause, um meine recht neuen Kollegen nicht angefangenes oder gar schwieriges Zeugs zu hinterlassen, sowie die Vorbereitungen und Arbeiten für den Umzug, weswegen der Alltag seit wenigen Wochen nur aus Arbeiten und Schlafen besteht.
Worum es in dem Film geht, möchte ich über eine verkürzte Inhaltsangabe von Prime offenlegen. Verkürzt deshalb, weil bei Prime schon einfach zu viel vom Inhalt preisgegeben wird:
Nach der Zerstörung der Erde treten wenige ausgewählte Menschen die Reise zu ihrem neuen Heimatplaneten an. Doch als das Raumschiff Aniara mit Weltraumschrott kollidiert, kommt es vom Kurs ab [...]
"Dystopie" und "Weltraum" sind zwei Schlagwörter, die mich besonders in dem Gespann immer ganz einfach locken. Deshalb fand ich "Interstellar" hervorragend. Aber "Aniara" ist anders und geht tief in das (Zwischen-)menschliche und in die Existenzfrage... Dagegen muss ich "Interstellar" am anderen Ende des Sonnensystems als reinstes Action-Pur-Mainstream-Popcorn-Kino einordnen.
Wer Interstellar schon langweilig fand, der sollte um diesen Film einen riesigen Bogen machen, denn in Aniara gibt es keine interstellar-spektakulären Weltraum-Szenen und so gut wie keine Action. Für den Normalsterblichen tröpfelt der Film daher dahin. Meine Brüder fanden den richtig schlecht, was zeigt, dass ich wohl für diesen Film die entsprechenden Antennen habe. Lässt man sich auf den Film aber so richtig ein, kommt der Film einem sogar eher zu kurz vor.
Ich kenne das Gedicht vom schwedischen Literaturnobelpreisträgers Harry Martinson (noch) nicht, auf das der Film aufbaut bzw. als Vorlage hat. Ja, tatsächlich ein Gedicht.
Wer doch vorher mehr wissen möchte, der sollte sich die Kritik von der FAZ anschauen, die nicht gänzlich spoilerfrei ist: