Der Tag an dem die Erde Feuer fing [ YouTube ]
Durch die Diskussion über
Das Ding aus einer anderen Welt (1951) bin ich auf YouTube über diesen Film gestolpert, der hier in voller Länge angeboten wird, dafür leider aber eine ganz miese Bildqualität hat (max. 240p). Über den Computermonitor ist das wirklich nicht so schön, es sei denn, man sitzt wie ich ca. 3 Meter vom Monitor entfernt. Auf meiner PS3 war das Bild auf meinem 42''-Flatscreen im Wohnzimmer erstaunlicherweise besser. Wie auch immer ... hier der Link:
Der Tag an dem die Erde Feuer fing
Die Amerikaner und die Russen führen mehr oder minder zufällig exakt zeitgleich Atombombentests am Nordpol und Südpol durch. Durch die Erschütterung wird die Erdachse um 11 Grad verschoben und es kommt zu drastischen Klimaveränderungen. Etwas später kommt heraus, dass nicht nur die Erdachse in Mitleidenschaft gezogen sondern der ganze Planet aus seiner Umlaufbahn gerissen wurde und nun auf die Sonne zutrudelt. Das ganze wird aus der Sicht der Redaktion der Londoner Zeitung »Daily Express« geschildert, die durch diverse Kontakte in die Politik einen Skandal nach dem anderen aufdecken ... und zum Schluss eben das ganze Ausmaß der Katastrophe. Gezeigt werden auch die Auswirkungen dieser Änderungen, wie Feuersbrünste, plötzliche Unwetter, Schneestürme und so weiter. Das ganze ist dann noch durchmischt mit einer romantischen Beziehung sowie Vater-Sohn-Elementen. Sprich: Das Drehbuch unterscheidet sich in seiner Machart wenig von aktuellen Hollywood-Schmonzetten (ich denke da an »2012«).
Mir gefällt der Film durch die lockere Art der Sprüche der Zeitungs-Redakteure schon mal sehr gut. Auch der Einstieg, der durch seine Sepia-Färbung die Hitze in London simuliert (der Film ist eigentlich in schwarzweiß gedreht), ist ausgezeichnet gelungen. Der Film blendet dann zurück auf die Geschehnisse 90 Tage vorher. Weniger gut ist die Darstellung der Katastrophen, weil man ständig das Gefühl hat, dass hier einfach wahllos Archiv-Material aneinander gehängt wurde. Und ob die Romanze zwischen dem Hauptdarsteller und der Telefonistin nun so intensiv dargestellt werden musste ... aber mei, da haben die Produzenten wohl einfach noch ein wenig erotische Weiblichkeit im Film haben wollen ... was immer man 1961 darunter eben verstanden hat.
Mich hat er unterhalten, weil in diesem Film noch der Wille zum erzählen sichtbar ist. Schauwerte gibt es eher wenige, wenn man mal von einer längeren Szene absieht, in der London im Nebel versinkt. Wobei »Stadt im Nebel« vom reinen Schauwert physikalisch bedingt natürlich wenig mitreißt wie »Wolkenkratzer stürzen ein, weil sich Erde auftut« (2012). Trotzdem fand ich gerade die Szenen in der Redaktion ziemlich gut in Szene gesetzt. Kann man sich mal ansehen, vor allem wenn man an Film-Historie interessiert ist.
Wegen Cargo:
Den Film habe ich mir sogar auf DVD gekauft. Und wieder einmal ist es bei diesem Film so, dass die Schauwerte, gerade auch für so wenig Geld, wirklich gut sind. Aber leider das Drehbuch das Ganze wieder einmal abfallen lässt. Ich bin aber auch der Meinung, dass man den sich durchaus einmal ansehen kann.