Die Spieleveteranen haben gerufen, und ich - Henrik Fisch - bin dem brav gefolgt. Genau genommen hat mich Heinrich Lenhardt zum Spieleveteranen-Podcast vom 26.05.2015 eingeladen und ich, naja, ich hatte richtig Spaß.
Genau das merkt man mir, glaube ich, auch an. Ich war noch nie bei den Spieleveteranen mit dabei, demzufolge war ich ein wenig nervös. Ich selber bezeichne mich zwar nicht als sonderlich eloquent, aber das scheint man mir nicht sehr anzumerken. Wir haben ganz locker in der ersten halben Stunde darüber geplaudert, wie ich 1987 in der Redaktion der Zeitschrift »Happy Computer« zu arbeiten anfing, warum ich dann später zur »PowerPlay« wechselte und wie ich noch später zur »PC Player« stieß, wo ich dann bis zu ihrem unrühmlichen Ende die Videoproduktion betreut habe.
Im Podcast sprechen wir weiterhin über mein erstes Erscheinen in der PowerPlay-Ausgaben 6/89 und 7/89. Wer die nicht parat hat - das soll ja nach 26 Jahren durchaus mal vorkommen - der kann sich die Ausgaben gerne bei den Kollegen von »Kultboy« ansehen. Außerdem geht es um spannende Kickstarter-Projekte wie der »Banjo-Kazooie«-Neuauflage »Yooka-Laylee« sowie meinem Lieblingsprojekt »Bloodstained« des Castlevania-Machers Koji Igarashi. Nebenbei hat dieses 5,5 Millionen Dollar eingesammlt und damit wohl einen neuen Kickstarter-Rekord aufgestellt. Schön, freut mich, ich will das spielen! Wir haben außerdem ein wenig über »The Witcher 3« geplaudert. Und dann gibt es zum Schluss noch ein Interview mit Brian Fargo, der im Moment ein neues »The Bard's Tale« in der Mache hat. Und zwar eines, welches wieder an die ersten Teile aus den 80er-Jahre erinnern soll. Ja, ja, es kommt alles immer wieder zurück.
Ein wenig Technik
Kleiner Schwank am Rande: Die Aufnahme erfolgte über einen eigens von den Veteranen eingerichteten »Mumble«-Server. Im Ohr diverse schreckliche Codec-Verunglimpfungen von unschuldigem Audio-Material habend, war ich von der schlussendlichen im Podcast gelieferten Qualität angenehm überrascht. Und das bei einer Datenrate meinerseit von »nur« ca. 40 kBit/s. Das lässt sich hören. Der von Mumble verwendete Codec hat offenbar einiges los. Und auch Roland Austinat, der die Sendung im Mehrspurverfahren aufgenommen und später noch einmal für die Sendung abgemischt hat. Klasse Leistung!
Nebenbei bemerkt kam für die Aufnahme auf meiner Seite mein altes Audio-Equipment aus seligen PC-Player-Zeiten zum Einsatz. Ja, das gibt es alles noch und es funktioniert wunderbar. Für die Technik-Freaks unter uns: Das ist ein Gesangsmikrofon der Firma Electrovoice mit dem unprätentiösen Namen »BK-1«. Genau dieses Mikrofon sieht man öfters mit einem roten Windschutz versehen in Aufnahmen der »Multimedia Leserbriefe«. Das wird zwar schon lange nicht mehr hergestellt, aber bis heute ist es ein verlässliches und klanglich schönes Mikrofon. Das Signal wanderte dann in einen sogenannten »Kanalzug« der Firma »LA Audio«. Das ist ein 19-Zoll-Rackeinschub, versehen mit einem Vorverstärker, einem Kompressor, einem parametrischen Equalizer und einem Endverstärker. Erst danach wird dessen Ausgangssignal in die Soundkarte geschickt und vom Codec im PC verwurstet. Wermutstropfen: »Mumble« soll theoretisch auch die Audio-Schnittstelle ASIO beherrschen. Leider hat die Software meine USB-Audiobox »Komplete Audio 6« von Native Instruments nicht erkannt. Also musste die eingebaute Soundkarte meines PCs herhalten.
Der CD-Brenner
Übrigens: Im Podcast erwähne ich in einem Nebensatz, dass der CD-Brenner von damals immer noch mein Eigen ist. Daraufhin wurden Stimmen in unserem Pixelor-Forum laut, dass ich doch bitte mal ein Bild davon zeigen soll. Bitteschön, siehe rechts, da ist er. Inklusive Schmutzfleck auf der Auswurftaste, in dem sich garantiert noch DNA von Boris Schneiders und meiner Fingerkuppe befinden. Mit dem Philips »CD522« haben wir - erst Boris, später dann ich - nahezu alle CDs der PC-Player gemastert. Das waren noch Zeiten! Double-Speed bedeutet bei einer vollen CD dann auch 30 Minuten warten. Und noch einmal 30 Minuten, wenn etwas schief geht. Auch dazu haben wir uns im Podcast rege ausgetauscht.
Viel Spaß beim hören des Podcasts. Wie schon erwähnt hat es auch mir viel Spaß gebracht.